Umweltbundesamt: "Wir müssen an die Tierhaltung ran"
Der Präsident des Umweltbundesamtes (UBA), Prof. Dr. Dirk Messner, fordert in einem Interview mit BR24, die Mehrwertsteuer auf Obst und Gemüse auf 0% zu reduzieren - und die Steuern auf Fleischprodukte zu erhöhen.
"Wenn man auf den landwirtschaftlichen Sektor schaut, dann werden 70% der Treibhausgasemissionen, die mit Landwirtschaft und Ernährung verbunden sind, durch Tierhaltung und Fleischproduktion verursacht", so der UBA-Präsident gegenüber der Sendung BR24. "Das heißt, wir müssen an die Tierhaltung, an den Fleischkosum ran".
Hier das ganze Interview (das hier behandelte Thema beginnt ab 9:14).
Würde man die Mehrwertsteuer auf Obst und Gemüse streichen, könnte das Bürgerinnen und Bürger in einer Größenordnung von 4 Milliarden Euro entlasten, sagte Messner.
Das UBA setze sich für ein Steuersystem ein, in dem Produkte entlastet werden, die klima-, sozial- und gesundheitspolitisch sinnvoll seien. Und das Produkte belaste, die Umwelt und Klima schädigen.
"Damit würden wie die Kräfte des Marktes nutzen, um uns in Richtung Klimaneutralität und Umweltschutz zu bewegen. Und diesen Ansatz wollen wir verstärkt aufnehmen", so Messner.
Wie hoch Fleischprodukte konkret besteuert werden sollen, sagte Messner im Interview nicht.
Neben dem Umweltbundesamt fordert auch Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir, der Verbraucherzentrale Bundesverband und zahlreiche NGOs, die Mehrwertsteuer auf pflanzliche Lebensmittel zu senken bzw. ganz auszusetzen.
Übrigens: Das Umweltbundesamt empfiehlt eine pflanzenbasierte Ernährung. Hier das Statement.
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