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3 Gründe, warum Tierhalter und Veganer vernünftig miteinander reden sollten!

Veganer und Tierhalter: Wir müssen reden! Bild: AnnaStills / Adobe Stock

Wenn Tierhalter im Internet auf Veganer treffen, dann fallen nicht immer freundliche Worte. Auf Facebook, Instagram und X (ehemals Twitter) liefern sich Veganer und Tierhalter einen wüsten Schlagabtausch.

Das Resultat: Tiefe Gräben, Vorurteile, Verachtung!

Agrar-Verbände und Tierschutzorganisationen feuern gegeneinander. Wertschätzende Gespräche auf niedriger Ebene, zwischen Landwirten und Veganern, finden fast nicht mehr statt.

Es wirkt, als wolle jede Seite nur noch die öffentliche Meinung dominieren. Veganer haben vielleicht die lauteren Stimmen, doch Landwirte sind besser vernetzt.

Mit anderen Worten: Wir sollten miteinander klarkommen. Denn ob es uns passt oder nicht: Veganer und Tierhalter sind Teil dieser Gesellschaft. Und wenn wir auf der sachlichen Ebene Veränderungen erzielen wollen, müssen wir vielleicht auf der menschlichen anfangen.

Dies ist ein Plädoyer, sich öfter mit Menschen auszutauschen, die vollkommen anderer Meinung sind. Ein Plädoyer dafür, einen menschlich respektvollen Umgang zu finden - um dann in der Sache konstruktiv zu debattieren.

Mehr konstruktive Gespräche zwischen Veganern und Tierhaltern!

Schon klar: Wenn sich eine militante Veganerin und ein ideologischer Fleischesser zusammensetzen, dann führt das selten zu neuen Einsichten. Was einfach daran liegt, dass solche Formate einen Austausch eher verhindern.

Die Reichweite solcher Youtube-Debatten basiert auf Konfrontation und Verstößen gegen soziale Normen.

Wer z. B. Menschen im Fast-Food-Imbiss mit Megaphones anschreit, erzielt in den Online-Medien Aufmerksamkeit - aber kaum Bereitschaft, sich inhaltlich mit (berechtigter?) Kritik zu beschäftigen.

Solche Formate sind nur deshalb erfolgreich, weil sie kontrovers sind. Glühende Anhänger verschiedener Ideologien prallen aufeinander. Das ist der Spin. Mehr Wert liefern sie nicht.

Wenn ich also davon spreche, sich öfter mal zusammenzusetzen, dann meine ich echte Gespräche, bei dem auch mal die Kamera ausgeschaltet bleibt.

Gespräche, die keine andere Motivation haben, als den Austausch selbst.

Gute Gründe für einen respektvollen Austausch

Grund 1: Gespräche helfen uns, Klischees zu überwinden.
Wenn nur Agrar-Verbände und NGOs übereinander wettern, bleiben die Zwischentöne auf der Strecke. Dann sehen wir nur die grausamen Tierhalter, die auf wehrlose Tiere eintreten - und die veganen Kostverächter, die von der Realität keine Ahnung haben.

Wenn wir uns gegenüber sitzen und uns austauschen, entdecken wir neue Facetten. Das ist vielleicht noch kein Grund, seine Weltsicht zu ändern - aber Grund genug, um Klischees zu überwinden und damit eine realistischere Sicht auf die Hintergründe und Sachzwänge zu bekommen, die einer Veränderung womöglich noch im Wege stehen. Was sollte daran falsch sein?

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Grund 2: Klischees zu überwinden hilft uns, gemeinsame Auswege zu finden.
Wenn Vegan-Organisationen davon ausgehen, dass Tierhalter bösartige Menschen sind, die man nur lange genug unter Druck setzen muss, dann sorgen sie im Zweifel dafür, dass einfach noch mehr Infrarotkameras, Stacheldrahtzäune und Wachhunde angeschafft werden...

Sie übersehen womöglich, dass der Erbe einer Schweinemast ohnehin keine Lust mehr hat - aber wegen der hohen Verschuldung bisher keine Ausweg gefunden hat.

Je unterschiedlicher die Sichtweisen, desto größer auch die Chancen auf ganz neue Ideen und Kontakte. Ein erstes Gespräch wirft noch keine Weltbilder über den Haufen. Aber vielleicht kommt ja der ein oder andere Gedanke ins Rollen...

Grund 3: Mehr direkte Gespräche, weniger Gräben.
Landwirte wissen genauso gut wie Veganer, dass die Landwirtschaft reformiert werden muss. Auch wenn sich die Sichtweisen nicht immer gleichen, gibt es doch in der Regel Überschneidungen, bei denen man anfangen kann. Lieber etwas Veränderung als gar keine.

Wenn es gelingt, einen respektvollen Austausch auf niedriger Schwelle zu finden, nimmt das den ideologischen NGOs und Agrar-Verbänden die Macht. Dann können Veränderungen geschehen, die wirklich im Sinne der Gesellschaft sind. Und dazu gehören Landwirte wie Veganer.


Die Sichtweise des Andersdenkenden zu verstehen bedeutet nicht, sie auch teilen zu müssen. Es bedeutet auch nicht, gleich Freundschaft zu knüpfen oder falsche Kompromisse eingehen zu müssen. Es muss nicht einmal eine Lösung gefunden werden. Und natürlich muss man auch nicht mit jedem Andersgesinnten sprechen.

Das eigentliche Ziel des Austauschs liegt darin, Klischees und Vorurteile abzubauen, die beide Seiten daran hindern, reale Auswege aus einer Situation zu finden, die weder Tierhalter noch Veganer wollen.

Wenn wir unsere Vorurteile überwinden, können wir auch Wege entdecken, die vielleicht schneller und effektiver sind als politische Verbote und ideologisch motivierte Hetzkampagnen.

Auch wenn es mitunter einigen Mut erfordert, den ersten Schritt zu gehen!

Veröffentlichung:

Autor: Kilian Dreißig

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Diskussion im Forum:
Warum Veganer und Tierhalter reden sollten...
Letzter Beitrag: 09.11.2023 von Hyzenthlay.

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