Warmwasser aus dem Hahn trinken? Ist das gesund?
Warmwasser aus dem Hahn ist eine tolle Sache. Jedenfalls unter der Dusche, beim Abwasch und beim Wohnungsputz. Doch ist Warmwasser aus dem Hahn zum Trinken geeignet?
Eignet sich warmes Leitungswasser auch für Tee, Kaffee und zum Kochen?
Zugegeben: Wenn schon warmes Wasser aus dem Hahn fließt, dann liegt es nahe, es auch gleich zum Kochen zu verwenden. Geht einfach schneller, als erst kaltes Wasser aufzusetzen!
Allerdings hat Warmwasser aus dem Hahn auch einige Nachteile. Es ist kein besonders gutes Lebensmittel.
Der Grund: Im Boiler bleibt das warme Wasser mitunter mehrere Stunden lang. Hier fühlen sich Mikroorganismen besonders wohl und auch Schadstoffe aus den Leitungen können sich ansammeln.
Auch Legionellen-Vergiftungen hängen oft mit dem Gebrauch von Warmwasser aus dem Hahn zusammen (insbesondere, wenn das Warmwasser auf weniger als 60 Grad vorgeheizt wird)!
Auch das Umweltbundesamt rät vom Gebrauch von Warmwasser aus dem Wasserhahn ab. [1]
Grundsätzlich ist Leitungswasser in Deutschland ein sehr hochwertiges, streng kontrolliertes Lebensmittel, das ihr bedenkenlos trinken könnt - zumindest kalt.
Ihr braucht dazu auch nicht unbedingt einen zusätzlichen Wasserfilter.
Wenn ihr warmes Wasser für Tee, Kaffee oder zum Kochen benötigt, dann verwendet kaltes Leitungswasser und erhitzt dieses in der benötigten Menge im Wasserkocher.
Ein Wasserkocher verbraucht in der Regel weniger Energie als wenn ihr das Wasser auf dem Herd erhitzt, denn dabei geht (je nach Modell) neben den Heizplatten viel Energie verloren. Mehr dazu erfahrt ihr hier!
Den Wasserkocher solltet Ihr nach Gebrauch entleeren und bis zur Abkühlung offen stehen lassen, damit Restfeuchtigkeit entweichen kann. Denn sonst habt ihr hier dasselbe Problem wie beim Warmwasser aus der Leitung.
Auch warmes Leitungswasser muss erst im Boiler oder Durchlauferhitzer erhitzt werden, daher spart die Verwendung von Warmwasser aus dem Hahn keine Energie im Vergleich zu einem Wasserkocher.
Übrigens: Wusstet ihr, dass man Spaghetti und Co problemlos schon in kaltem Wasser aufsetzen kann? Das spart Kochzeit und Energie. Wenn ihr die Nudeln nicht ausgerechnet pur und ohne Soße verzehren wollt, werdet ihr keinen großen Unterschied bemerken.
Und noch ein Wort zum Schluss: Wenn ihr mal Warmwasser aus der Leitung verwendet, werdet ihr davon in der Regel nicht gleich krank. Wir wollen euch also nicht in unnötige Panik versetzen. Aber nutzt lieber frisch erhitztes Wasser aus dem Wasserkocher, wenn Ihr Tee, Kaffe und Co zubereiten wollt.
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