Vegane Hochzeit: Heiraten ohne Tierprodukte
Die Hochzeit ist der bedeutendste Tag im Leben eines Ehepaares und wird entsprechend gründlich geplant und sorgfältig vorbereitet. Veganer achten beim Heiraten darauf, dass keine Tierprodukte verzehrt, getragen oder anderweitig genutzt werden. Ansonsten ist auch das vegane Hochzeitsfest natürlich so individuell und einzigartig wie die Paare selbst. Zum Glück ist es heute gut möglich, vegan zu heiraten.
Wer Hochzeit feiern will, der möchte sich an diesem Tag natürlich keine Gedanken um die Ernährung, Bekleidung und um die Unterhaltung seiner Gäste machen, sondern einfach genießen. Entsprechend wichtig ist es, eine vegane Hochzeitig rechtzeitig zu planen und sich gegebenenfalls frühzeitig fachkundige Unterstützung zu holen. So wird das Fest der Liebe nicht nur zum schönsten Tag für das Paar, sondern gleichzeitig auch zu einem nachhaltigen, gesunden und tierfreundlichen Erlebnis, das allen Gästen in guter Erinnerung bleiben wird.
Worauf bei der veganen Hochzeit achten?
Auch wenn die Hochzeit eigentlich ein Fest der Liebe ist, so findet man auf klassischen, nicht-veganen Hochzeiten oft Unmengen an Tierprodukten. Das beginnt schon bei der Hochzeitstorte, betrifft aber auch das Hochzeitsessen, das Brautkleid (Seide), Schmuck (Perlen, Elfenbein usw.), Schuhe und Hochzeits-Geschenke. Alle Punkte lassen sich vegan gestalten.
Das Hochzeitsmahl
So gibt es beispielsweise in jeder größeren Region Catering-Unternehmen, die auch eine rein vegane, festliche Verpflegung und das entsprechende Personal bereitstellen. Die emsigen Hochzeitsplaner sollten sich aber die Zeit für ein Test-Essen nehmen, um Qualität und Geschmack vorab zu prüfen. Die meisten Catering-Unternehmen bieten dies an.
Die Getränke
Auch die Getränke sind natürlich ein Thema, denn Saft und Wein werden immer noch häufig mit Gelatine geklärt (übrigens auch im Bio-Bereich). Natürlich trifft das nicht auf alle Anbieter zu – viele Winzer und Keltereien haben längst auf vegane Methoden zur Klärung von Saft und Co umgestellt oder diese nie eingesetzt. Fragen Sie am besten direkt beim Hersteller an oder nutzen Sie entsprechende Produkt-Datenbanken im Internet.
Die vegane Hochzeitstorte
Eine idividuelle, vegane Hochzeitstorte kann man ebenfalls über spezialisierte Anbieter bestellen – in der Regel werden die Torten sogar versandt, so dass man nicht verzweifeln muss, falls die regionale Konditorei von veganem Backen noch nie etwas gehört hat. Anbieter für vegane Hochzeitstorten sind zum Beispiel Cake & More, veganes-naschen.de und Vegan Wondercake.
Das vegane Hochzeitskleid
Auch wenn sich die Brautmode im Laufe der Zeit stark geändert hat, setzen doch viele Brautpaare noch immer auf die traditionelle Bekleidung: Ein blütenweißes Kleid für die Braut und einen dunklen Anzug für den Bräutigam. Hochzeitskleider werden heute meist aus Kunstfasern hergestellt, enthalten aber häufig auch Teile aus Seide oder sind mit Perlen verziert. Wer sich vegan kleiden möchte, sollte ein entsprechendes Fachgeschäft für Brautmode rechtzeitig kontaktieren. Meist ist es dann kein Problem, vegane Dekoration anzubringen, zum Beispiel Glasperlen oder Schmuck aus Tagua (Steinnuss). Das gilt übrigens auch für gemietete Brautkleider.
Hochwertige, schicke und natürlich vegane Hochzeitsschuhe ohne Leder und andere Tierprodukte findet man inzwischen in recht großer Auswahl im Online-Schuhhandel. Mehr Informationen hier. So können Braut und Bräutigam auch geeignetes Schuhwerk bestellen, für die kein Tier leiden musste.
Zur veganen Hochzeit einladen
Der Großteil der Verwandtschaft weiß in der Regel schon Bescheid über die vegane Lebensweise des Hochzeitpaars. Dennoch ist es eine gute Idee, auch in der Einladung nochmal darauf hinzuweisen, dass vegan gefeiert wird – eine kleine Notiz genügt hierzu. So können sich die Gäste schon mal vorbereiten, vielleicht sogar eigene Ideen beitragen und natürlich für vegane Geschenke sorgen.
Zur Hochzeit keine Vegan-Ausnahme machen!
Gerade zu gesellschaftlichen Anlässen wird hin und wieder die Frage gestellt, ob man nicht eine „Ausnahme“ machen soll und seine Gäste mit nicht-veganen Speisen verpflegen soll, einfach um den Tag ohne Diskussionen genießen zu können. Hintergrund dieses Gedanken ist oft, dass Teile der Verwandtschaft mit Veganismus kaum etwas anfangen können und die Idee einer veganen Hochzeit „albern“ finden.
Doch eine Hochzeit ist ein sehr persönlicher Moment im Leben zweier Menschen. Gerade hier sollten die Wünsche und Vorstellungen des Brautpaars die Hauptrolle spielen. Es ist zu diesem Tag ja auch den verbissensten Fleischessern zuzumuten, sich zu diesem Einlass auf pflanzliche Speisen einzulassen. Gerade eine Hochzeit bietet als traditionelles Familienfest einen perfekten Anlass, um auf positive, genuss- und freudvolle Weise Vorurteile im Verwandten- und Freundeskreis abzubauen.
Veröffentlichung:
Autor: Kilian Dreißig