Faktencheck: Ist Toastbrot eigentlich gesund?
Für viele Menschen gehört Toastbrot zum Frühstück einfach dazu. Knusprig geröstet und mit einem leckeren Fruchtaufstrich. Oder auch deftig überbacken als "Toast Hawaii".
Doch wie gesund ist Toastbrot eigentlich? Und gibt es gesundheitliche Unterschiede zwischen Vollkorn- und Weißmehl-Toast?
Dazu haben wir einmal beim Verband für Unabhängige Gesundheitsberatung (UGB) angefragt. Die Ernährungswissenschaftlerinnen Nora Haarz und Julia Bansner haben unsere Fragen beantwortet.
Generell sollte Toastbrot eher als Genussmittel angesehen werden. Denn als Nahrungsgrundlage ist es nicht wirklich geeignet.
Es beginnt schon mit dem niedrigeren Gehalt an Ballaststoffen.
Selbst ein Vollkorn-Toast enthält nur etwa 50% Ballaststoffe, verglichen mit einem normalen Vollkornbrot. Es sättigt daher schlechter und hat zudem einen geringeren Gehalt an Vitaminen und Mineralstoffen.
Vollkorn- und Weißmehl-Toastbrot haben etwa die gleiche Kaloriendichte. Einzig der Gehalt an Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen ist bei Vollkorn-Toast etwas höher als bei Toast aus Auszugsmehl.
Toastbrot enthält zudem oft weitere Zutaten und Zusatzstoffe wie z. B. Fett, Zucker, Säuerungsmittel und Emulgatoren. Dies lässt sich durch einen genauen Blick auf die Zutatenliste erkennen.
Ein weiterer Aspekt ist, dass Toastbrot deutlich weniger kompakt ist als normales Brot. Deshalb ist es ja auch so zart und knusprig. Es wird jedoch mit derselben Menge Aufstrich oder Belag verzehrt.
Der Anteil an Ballaststoffen ist daher im Vergleich mit einem belegten Vollkornbrot geringer, die Kalorienaufnahme jedoch höher.
Letztendlich kommt es jedoch immer auch darauf an, wie das Toast belegt bzw. bestrichen wird. Gesunde, bunte, pflanzliche Aufstriche sind natürlich auch auf Toast vorteilhafter als sehr fetthaltige Cremes und Beläge.
Ein nicht zu unterschätzender Aspekt ist, dass das Toast in der Regel vor dem Verzehr geröstet wird. Bei diesem Bräunungsprozess (Maillard-Reaktion) entsteht Acrylamid, das als krebserregend gilt. Toast sollte daher möglichst nur kurz geröstet werden.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Toast ist ab und zu - als leckerer Snack zwischendurch - absolut okay und es gibt auch viele vegane Sorten Toastbrot, die ganz ohne Tierprodukte auskommen. Toastbrot ist jedoch keine gute Nahrungsgrundlage und sollte als Genussmittel angesehen werden.
Weitere Informationen findest du auch auf der Website des UGB.
Veröffentlichung:
Autor: Kilian Dreißig