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Sinnvoll spenden: An diese 6 Tipps solltest du denken

Langfristig etwas verändern durch stratetische Spenden.
Langfristig etwas verändern durch stratetische Spenden. Bild: pixabay.com

Viele Menschen spenden für gemeinnützige Organisationen, Stiftungen und Projekte. Sie möchten dazu beitragen, dass Armut bekämpft, die Umwelt geschützt oder Tierquälerei beendet wird.

Spenden ermöglichen vielen Organisationen und Projekten erst ihre Arbeit. Wir haben 6 Tipps, auf die du achten solltest, damit deine Spende möglichst viel bewirkt.

#1: Ersetze dein eigenes Handeln nicht durch Spenden.

Wenn in deinem Küche ein Feuer ausbricht, dann kannst du deine Nachbarn zusammentrommeln und ihnen Geld geben, damit sie den Brand löschen. Du kannst aber auch damit beginnen, den Gasherd abzudrehen.

Spende nicht statt selbst zu handeln. Wenn du Tierquälerei beenden willst, dann höre zuerst auf, Tierprodukte zu konsumieren. Denn die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass du mit der Spende sonst dein eigenes Gewissen beruhigen willst, aber unter dem Strich weiter Tiere für deine Ernährung gequält werden.

Vegan werden – heute leicht wie nie
Ersetze dein Handeln nicht durch eine Spende. Bild: Fotolia.com

Wenn du nicht möchtest, dass Kinder für Arbeiten ausgebeutet werden, dann beginne zuerst mit dem Boykott von Produkten, die aus Kinderarbeit kommen.

Begreife die Zusammenhänge und prüfe, ob du - direkt oder indirekt - mit deinem Konsum das Leid an einem anderen Ort der Welt verstärkst. Nicht immer hat man direkten Einfluss darauf (und manche Themen sind auch Aufgabe der Politik), aber oft durchaus.

#2: Geld allein verändert nichts

Du kannst eine Organisation deiner Wahl mit Geld überschütten - ob es jedoch etwas bewirkt, hängt von der Strategie der Organisation ab, und von den Menschen, die dort arbeiten.

Unserer Erfahrung nach ist es oft so, dass besonders kleine Organisationen besonders effizient arbeiten, weil sie noch von ihrem ursprünglichen Gründergeist getragen werden. Das ist aber nicht immer so und auch viele große Organisationen haben ein sinnvolles Konzept, um Spenden effektiv zu nutzen.

Geld bildet höchstens einen großen Haufen. Veränderung entsteht durch Handeln. Bild: pixabay.com

Natürlich benötigen Organisationen Geld, um ihre Arbeit durchführen zu können und sie sind gewissermaßen gezwungen, Werbung zu machen und eigenes Personal einzustellen, das sich um die Spender-Akquise kümmert. Aber achte drauf, dass es nicht zum Selbstzweck wird. Womöglich ist eine unbekanntere, kleinere Organisation viel effizienter.

Nach denen musst du allerdings manchmal suchen. Denn wer seine Gelder direkt in ein konkretes Projekt investiert, hat mitunter weniger Budget für Werbung.

#3: Kenne das Projekt, das du unterstützt

Viele Organisationen nutzen emotionale Bilder, um ihr Thema zu vermitteln. Das ist grundsätzlich nicht falsch. Doch emotionale Bilder lassen uns mitunter Entscheidungen treffen, die nicht immer durchdacht sind. Bevor du einer Organisation oder einem Projekt Geld spendest, erkundige dich genau darüber, wie es arbeitet und welche Erfolge es in der Vergangenheit vorweisen konnte.

Auch Kälbchen brauchen Hilfe. Doch manche Organisationen unterstützen sogar Tierquälerei. Bild: pixabay.com

Wichtig: Es geht hier nicht darum, möglichst spektakuläre Erfolge vorweisen zu können, sondern darum, aufzuzeigen, was die Organisation leistet - und warum. Es müssen nicht immer die Organisationen sein, die ständig in den Medien sind. Viel Leid geschieht gerade dort, wo niemand hinsieht.

Lerne die Organisation deiner Wahl gut kennen, bevor du spendest. Leider gibt es tatsächlich Betrüger, die mit Bildern von gequälten Tieren Spenden sammeln und rein gar nichts verändern. Daher schau genau hin - auch auf die Vergangenheit der Organisation.

#4: Bleibe deinen Zielen treu

Die wenigsten Probleme unserer Zeit lassen sich binnen kurzer Zeit lösen. In den meisten Fällen sind Organisationen viele Jahre beschäftigt, um erste Erfolge erzielen zu können.

Wir Menschen neigen zu emotionalen Entscheidungen. Wir fühlen uns von einem konkreten Problem emotional angesprochen und sind großzügig. Bis uns die nächste Kampagne einer Organisation erreicht - und wir die Spende künftig dorthin überweisen.

Manche Wege sind verschlungen und erfordern einen langen Atem. Bild: pixabay.com

Dabei ist "Ziel Eins" noch gar nicht erreicht. Vielleicht ist das Leid immer noch groß und vielleicht hat die Organisation einfach alle Hände voll zu tun und braucht gerade jetzt das Geld besonders dringend.

Setze deinen Fokus daher auf ein konkretes Thema bzw. auf ein Projekt, das du langfristig unterstützt. Und bleib dabei. Das gibt der Organisation Sicherheit und dient dem Projekt womöglich sogar mehr als wenn du "Spenden-Hopping" betreibst. Und wenn alle "ihrem" Projekt treu bleiben, muss die Organisation weniger Kampagnen starten. Denn auch dabei wird oft viel (Spenden-)Geld verschleudert.

#5: Spende effektiv und altruistisch

In Zeiten knapp werdender Ressourcen ist es wichtig, strategisch klug zu spenden. Denn wenn wir klug spenden, können wir mit jedem Euro womöglich mehr bewirken als wenn wir rein "emotional" entscheiden. Denn die Effizient der Arbeit unterscheidet sich von Organisation zu Organisation und von Projekt zu Projekt.

Seit einigen Jahren gibt es daher die Bewegung des "Effektiven Altruismus", die sich mit den Fragen beschäftigt, wie man sein Geld möglichst wirksam und gezielt investieren kann, um das Leben möglichst vieler empfindungsfähiger Lebewesen umfassend zu verbessern. Die Strategie des "Effektiven Altruismus" soll dabei auf wissenschaftlichen, empirischen Erkenntnissen aufbauen.

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Effektiver Altruismus verfolgt eine rationale Strategie. Bild: pixabay.com

Zu den Unterstützern des "Effektiven Altruismus" gehört der Facebook-Mitbegründer Dustin Moskovitz und der bekannte Philosoph Peter Singer. Wie Effektiver Altruismus wirkt, wird auf dieser Website der Stiftung für Effektiven Altruismus vorgestellt.

#6: Sag es weiter!

Du spendest regelmäßig oder einmalig an eine Organisation? Dann sag es weiter. Werde Influencer. Denn so erreichst du potentielle weitere Spender, die ebenfalls zu "deinem" Herzensprojekt beitragen können.

Und je mehr Reichweite deine Lieblings-Organisation durch begeisterte "Mund-zu-Ohr-Propaganda" bekommt, desto weniger muss sei in Marketing und Spender-Akquise investieren.

Fazit: Sinnvoll spenden

Hier nochmals kurz zusammengefasst:

  • Vergiss nicht, dass auch du selbst handeln kannst, denn sonst gießt du womöglich Öl in das Feuer, das du löschen möchtest.
  • Geld bewirkt alleine nichts - Menschen tun es. Daher unterstütze Menschen, die wirklich etwas bewegen.
  • Nicht alle Organisationen handeln gleich effizient. Viele große Organisationen haben die Kraft und Energie ihrer Ursprünge längst verloren und sind zu bürokratischen Kolossen geworden, die Spendengelder verbrennen. Kenne die Organisation, die du unterstützen möchtest. Schließe keine kurzfristigen Fördermitgliedschaften ab.
  • Viele Projekte brauchen einen langen Atem - und daher auch Spender, die das Projekt dauerhaft unterstützen.
  • Wer gezielt spendet, kann mehr bewirken. Der "Effektive Altruismus" ist eine Bewegung, die sich auf effektives Spenden konzentriert.

Diese 6 Tipps können dir nur als Anregung und Gedankenanstoß dienen. Denn wir können ganz unterschiedlich spenden. Wir können Spenden als eine Art Investition in eine lebenswerte Zukunft sehen, aber auch als Mittel, um unsere Zuneigung auszudrücken oder auch um uns selbst besser zu fühlen. Letztendlich bleibt die Entscheidung, welche Organisation du unterstützen möchtest, immer bei dir allein.

Strategisch zu spenden bedeutet nicht, "herzlos" oder unemotional zu spenden - im Gegenteil. Es bedeutet, dass man mit seinem Geld möglichst viel verändern möchte. Auch wenn das manchmal bedeutet, dass man nicht jedes Projekt unterstützen kann, so sympathisch es auch sein mag


Mit diesen 6 Spenden-Tipps kannst du künftig soziale Projekte nachhaltig und effektiv unterstützen.

Update am 19.11.2023: Defekter Link repariert.

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6 Tipps um sinnvoll zu spenden
Letzter Beitrag: 16.09.2020, von Salma.

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Autor: Redaktion

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