Schlieren im Essig - ist er verdorben?
Was tun, wenn sich in Essig Schlieren bilden? Deuten Schlieren und Fäden im Essig auf Verderb hin, oder kann man Essig dann trotzdem noch verwenden?
Kurze Antwort: Schlieren und Fäden im Essen sind unbedenklich – es handelt sich normalerweise um die sogenannte "Essigmutter". Ihr könnt den Essig bedenkenlos weiter verwenden. Sie ist nicht gefährlich oder ungesund.
Manche halten Essigmutter sogar für besonders gesund!
Schlieren und Fäden deuten auf Essigmutter hin
Hintergründe:
Die "Essigmutter" ist gewissermaßen die Ur-Kultur vom Essig. Es handelt sich um Ansammlungen von Bakterien, die bei der Herstellung von Essig natürlicherweise eingesetzt werden. Sie werden als Acetobacter bezeichnet und sind in der Lage, Ethanol zu Essig umzuwandeln.
Dank der Bakterien – die auch in der Schlieren und Fäden ziehenden "Essigmutter" sichtbar werden – wird aus Wein Essig (wenn dieser unter Ausschluss von Sauerstoff gelagert wird).
Schlieren und Fäden in Essig sind ein Zeichen, dass es sich um ein natürliches Produkt handelt – und bieten keinen Grund zu Sorge. Der Essig ist weiter genießbar.
Essigmutter im Essig ist harmlos
Manche Essigsorten werden pasteurisiert. Dabei werden die Essigkulturen abgetötet. In pasteurisiertem Essig kann sich keine "Essigmutter" bilden.
Bei Apfelessig, Balsamico und Weinessig ist es ein natürliches Phänomen, dass sich eine sichtbare Essigmutter bilden kann. Auch Branntweinessig kann Essigmutter ausbilden, allerdings ist das seltener.
- Schlieren und Fäden im Essig deuten in der Regel nicht auf Verderb hin. In der Regel handelt es sich um die "Essigmutter", die für die Fermentationsprozesse bei der Essig-Herstellung zuständig ist.
- Essig Schlieren und Fäden deuten also eher auf einen natürlichen Prozess hin.
- Die Schlieren und Fäden im Essig könnt ihr einfach unterrühren und den Essig wie gewohnt verwenden.
- Wenn der Essig seine Farbe und den Geruch deutlich geändert hat, solltet ihr ihn trotzdem lieber entsorgen.
Übrigens: Essig kann auch aus Wein hergestellt werden, der mit Gelatine oder einem anderen Tierprodukt geklärt wurde. Hier erfahrt ihr mehr über die Hintergründe!
Veröffentlichung:
Autor: Kilian Dreißig