Gelatine: welche Produkte enthalten sie?
Gelatine wird aus Schlachtnebenprodukten gewonnen, zum Beispiel aus Knochen und Schwarten. Aus dem Grund ist Gelatine weder vegetarisch, noch vegan. Da sie häufig aus Körperteilen von Schweinen produziert wird, ist sie auch nicht halal oder kosher - wird also auch von Muslimen und Juden abgelehnt.
Leider ist es nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen, ob ein Produkt Gelatine enthält. Bei manchen Produkten würde man sie keinesfalls erwarten und daher auch gar nicht erst auf die Zutatenliste schauen. Daher gibt dir dieser Artikel einen Überblick über Produkte, in denen häufig Gelatine enthalten ist.
Gelatine wird als Geliermittel verwendet. Ähnlich wie pflanzliche Produkte kann Gelatine viel Wasser binden und erzeugt ein Gelee. Sie trägt auch die E-Nummer E 441, was es manchmal noch schwieriger macht, Gelatine zu erkennen.
Übrigens ist Gelatine nicht besser als zum Beispiel Pektin oder Agar Agar - sie ist einfach bloß billiger. Wenn dir Unternehmen weismachen wollen, dass es für Gelatine keine Alternativen gebe, glaub ihnen nicht. Denn Gelatine lässt sich mit pflanzlichen Alternativen einfach ersetzen.
Gelatine kommt sehr häufig in Fruchtgummi und Gummibärchen vor. Das gilt auch für nicht-fruchtige Gummi-Süßigkeiten wie Lakritz, weiße Gummitiere und Co. Auch Marshmallows enthalten meistens Gelatine.
In schaumigen Desserts und Cremes ist ebenfalls häufig Gelatine zu finden. Achte also z. B. bei Mousse, Götterspeise und aufgeschlagenen Cremes besonders drauf. Auch Schlagsahne wird mitunter mit Gelatine fixiert (z. B. die Schlagsahne auf Fertig-Schokopudding). Hochzeitstorten sind daher oft reich an Gelatine. Auch hierzu gibt es pflanzliche Alternativen.
Gelatine findet sich manchmal auch in Produkten, bei denen man es überhaupt nicht erwarten würde. So haben wir erfahren, dass die Frühstücks-Snack "Toppas Classic" von Kellog's Rinder-Gelatine enthalten (Stand: 16.11.2019). Auch in Kräuter-Frischkäse, in gewürzter Crème fraîche und in manchen Fruchtjoghurts kann sich Gelatine verbergen.
Kaugummi ist oft vegan, doch manche Kaugummis enthalten ebenfalls Gelatine. Da die Zutaten von Kaugummi für Laien kaum verständlich sind, macht es Sinn, auf "Vegan"-Siegel zu achten oder direkt beim Hersteller anzufragen.
Manche Fruchtsäfte und Weine werden mit Gelatine geklärt ("geschönt"). Die Gelatine bindet winzige Schwebeteilchen und sorgt so dafür, dass Wein und Saft klarer werden. Die Gelatine wird anschließdend entfernt, allerdings können geringe Teile davon im Getränk verbleiben.
Auch für die Klärung gibt es pflanzliche Alternativen, zum Beispiel Erbsenprotein. Und: Winzer mit etwas Geduld klären ihre Weine gar nicht erst. Denn mit der Zeit setzen sich die Trübstoffe von selbst.
Während Gelatine früher auch in Marmeladen, Konfitüren und Fruchtgelees verwendet wurde, ist dies heute nur noch in Ausnahmefällen so. Die süßen Aufstriche werden heute in der Regel mit pflanzlichem Pektin angedickt. Dennoch ist Konfitüre nicht zwingend vegan. Worauf du bei Konfitüren und Co achten solltest, erfährst du hier.
Hilf auch du mit, die Liste zu verbessern. Teile uns im Forum mit, welche Erfahrungen du gemacht hast.
Veröffentlichung: