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Akne ist ein Warnsignal: Interview mit Prof. Bodo Melnik

Milchkonsum kann Akne begünstigen - und Krebs. Davor warnt Hautarzt Prof. Bodo Melnik. Bild: K/Vegpool / Obencem/Getty Images

Akne ist nicht nur eine Hauterkrankung – sie kann auch ein Warnsignal dafür sein, dass im Körper etwas grundlegend falsch läuft.

Ein Auslöser für Akne ist Kuhmilch. Davor warnt etwa der Hautarzt Prof. Bodo Melnik. Denn die Botenstoffe, die in Milch enthaltenen sind, nehmen Einfluss auf den Körper. Sie programmieren ihn regelrecht.

Von Natur aus unterstützt Muttermilch ein Neugeborenes bei der Organreifung, so Prof. Melnik im Interview. Das sei ihre zentrale Aufgabe. Doch nach dem Säuglingsalter kann dauerhafter Milchkonsum gefährlich sein.

Wenn der Körper auch nach dem Säuglingsalter immer weiter das Signal erhält, zu wachsen, kann das Krebs und andere Erkrankungen auslösen.

"Milch macht Krebszellen munter". So reagiert Prof. Melnik auf einen bekannten Werbe-Mythos der Milchindustrie.

Hier unser Video Teil 1 über Milch und Akne:

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Prof. Melnik betreibt eine dermatologische Praxis in Gütersloh und lehrt an der Universität Osnabrück. Er ist Mitautor des medizinischen Fachbuchs "Plewig and Kligman's Acne and Rosacea" (Kostenpunkt: 250 Euro).

Als Mediziner hat sich Melnik intensiv mit dem Einfluss von Milch auf den Körper beschäftigt. Seine wissenschaftlichen Veröffentlichungen stoßen in Fachkreisen auf großes Interesse. Die Milchindustrie bangt davor.

"Kuhmilch ernährt nicht nur – sie programmiert auch", sagte Melnik im Interview.

Mit der Erfindung des Kühlschranks sei aus Milch ein Massenprodukt geworden. Wir trinken sie ständig und überall, und vergessen, dass sie den Körper nicht nur ernährt, sondern auch programmiert.

Milch regt den Körper etwa dazu an, den Wachstumsfaktor IGF-1 zu bilden. Zusätzlich befiehlt sie dem Körper, Insulin auszuschütten. Beides fördert das Wachstum.

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Milch ist also perfekt für ein Neugeborenes. Aber fatal für einen Menschen, dessen Körper längst ausgereift ist. Und noch folgenschwerer ist, wenn die Wachstumssignale von einem Tier kommen, dessen Körperbau sich von unserem gänzlich unterscheidet.

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Ich stelle es mir so vor, als würde Kuhmilch uns anweisen: "Bildet große Knochen und einen großen Kopf, aber ein kleines Gehirn. Ihr seid schließlich ein neugeborenes Kalb!"

Verstärkt werden Prozesse, die zu Akne führen, durch hyperglykämische Lebensmittel wie Zucker oder Softdrinks. Besonders fatal: Gesüßte Milchprodukte, wie sie teilweise im Rahmen des EU-Schulmilch-Programms angeboten werden. Subventioniert aus Steuergeldern.

Überhöhte IGF-1-Signale im Körper regen das Wachstum endokriner Drüsen an. Dazu gehören die Brustdrüsen und die Prostata, aber auch unsere Talgdrüsen.

Die Fehlprogrammierung der Brustdrüsen bzw. Prostata sieht man von außen nicht. Eine Überaktivität der Talgdrüse führt jedoch bei vielen Menschen zu Akne. Deshalb ist Akne aus Sicht von Prof. Melnik eine "Indikator-Krankheit". Sie ist ein Frühwarnsignal.

Krass: Wenn wir als Kinder und Jugendliche viel Kuhmilch trinken, kann dies unser Krebsrisiko im Alter erhöhen.

Für mich klingen die Erläuterungen von Prof. Melnik im Interview nachvollziehbar.

In den Tagen nach dem Interview ertappe ich mich dabei, wie ich Menschen ansprechen möchte, die Akne haben. Weil ich sie warnen möchte. Aber ich halte mich zurück. Kritik an Milch ist wie Kritik an Gott.

Und so hoffe ich, dass Betroffene mit Akne selbst recherchieren. Dass sie auf das Interview mit Prof. Melnik aufmerksam werden.

Nach 70 Jahren Marketing der Milchindustrie, staatlich unterstützt, haben wir vergessen, dass Milch dafür da ist, einen Säugling zu ernähren. Für viele ist sie ein normales Nahrungsmittel.

Die wenigsten Menschen wissen, dass Milch unseren Körper programmiert. Dass sie auch dann Wachstum anregt, wenn längst kein Wachstum mehr benötigt wird. Und dass am Ende vor allem die Krebszellen wachsen.

Die Folgen treten mit großer Latenz auf. Viel später. Der direkte Zusammenhang ist oft nicht mehr klar.

Im Interview sagte Prof. Melnik, er halte den regelmäßigen Milchkonsum für problematisch. Jeden Tag immer wieder das falsche Signal, über Jahrzehnte, das sei es, was Milch zur Gefahr macht.

Melnik ist kein Veganer. Er empfiehlt eine weitgehend paläolithische Ernährung, ohne Milch und hyperglykämische Lebensmittel. Dafür mit hohem Pflanzenanteil.

Prof. Bodo Melnik im Interview über Milch

Veröffentlichung:

Autor: Kilian Dreißig

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Akne als Warnsignal: Interview mit Prof. Bodo Melnik [Teil 1]
Letzter Beitrag: 11. Feb. von kilian.

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