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Mit diesen 3 Tricks kommst Du günstig (oder kostenlos) an Obst und Gemüse

Üppige Apfel-Ernte
Üppige Apfel-Ernte Bild: K/Vegpool

Der Herbst ist die Zeit der Ernte. Jetzt ernten die Landwirte die Früchte ihrer Arbeit. Auch Sparfüchse haben jetzt beste Chancen, für ganz wenig Geld - oder sogar kostenlos - an gutes Obst und Gemüse, aber auch Beeren und Nüsse zu kommen. Ohne zu klauen, versteht sich. Denn die Obst- und Gemüsebauern, die täglich für unsere Ernährung arbeiten, haben eine faire Entlohnung verdient. Eine Handvoll Obst wird zwar oft toleriert, aber viel mehr auch nicht!

Doch es gibt gute Möglichkeiten, für wenig Geld (oder sogar kostenlos) an gutes Obst und Gemüse zu kommen. Ob Nachlese, öffentliche Obstbäume oder kostengünstige Obstbaum-Miete - wir zeigen Dir die besten Tricks! Kleiner Nebeneffelt: Diese Tipps machen sogar richtig viel Spaß!

Öffentliche Obstbäume

Tatsächlich gibt es in den meisten Gegenden in Deutschland alte Apfelbäume, die heute nicht mehr kommerziell bewirtschaftet werden. Manche Sorten sind schon über hundert Jahre alt und sind nicht nur gute Vitaminspender, sondern auch ein seltener Genuss. Denn alte Apfelsorten sind oft richtig aromatisch und manchmal sogar noch reicher an Antioxidantien als die hochgezüchteten, modernen Sorten. Nicht ohne Grund haben sich manche Feinkost-Keltereien schon auf "alte Sorten" spezialisiert.

Dass viele dieser Bäume einfach und kostenlos beerntet werden dürfen, hat folgenden Grund:

Die meisten Obstbauern bauen Apfelbäume an, die viel kleiner sind, als die Obstbäume aus der Zeit von Oma und Opa. So kommen sie schneller an die Äpfel und sparen damit Zeit (und Geld). Alte Apfelsorten geraten daher immer mehr in Vergessenheit - und manch eine "Streuobstwiese" dient heute vor allem dem Naturschutz. Denn sie sind ein wichtiger Rückzugsort für Insekten, Vögel und kleine Säugetiere.

Apfel-Streuobstwiese
Streuobstwiesen dienen dem Naturschutz. Bild: K/Vegpool

Viele Streuobstwiese sind in städtischem Besitz. Wer freundlich beim zuständigen Amt anfragt (z.B. Garten- und Friedhofsamt), hat gute Chancen, eine Erlaubnis für die Ernte zu bekommen. Ein pfleglicher Umgang mit Baum und Wiese ist natürlich Voraussetzung.

Dabei darf in der Regel auch gepflückt werden. Ein Obstflücker als Werkzeug ist dabei von großem Nutzen. Auf der Website lokaler Naturschutz-Verbände findet man oft Informationen zu den regionalen Streuobstwiesen!

Wichtig: Nicht jede Streuobstwiese ist öffentlich und darf gratis beerntet werden. Daher ist es wichtig, sich vorher ganz genau zu erkundigen - oder auf Veröffentlichung im Gemeindeblatt zu achten.

In manchen Gegenden werden öffentliche Obstbäume z. B. mit einem farbigen Band markiert. Auch unter mundraub.org kann man sehen, wo Obst und Gemüse geerntet werden können. Da die Einträge nicht verbindlich sind, sollte man im Zweifel dennoch vorher beim Besitzer nochmal anfragen.

Obst- und Nussbäume: Patenschaft oder Miete.

Da auch Streuobstwiesen einer gewissen Pflege bedürfen, suchen viele Besitzer nach Paten, die diese Arbeit mit einem kleinen Betrag mitfinanzieren. Für die Natur sind Streuobstwiesen enorm wichtig, da es sich weitestgehend um Naturflächen handelt. Leider sind viele Streuobstwiesen akut gefährdet. Mit einer Obstbaum-Patenschaft kann man dazu beitragen, Streuobstwiesen zu erhalten - und sich dabei gleich einen Teil der Ernte sichern. Dasselbe gilt natürlich auch für Nussbäume, wo man ebenfalls günstig an gute Walnüsse gelangen kann.

Äpfel an einem Apfelbaum
Als Obst-Pate kommt man sehr günstig an große Mengen Obst. Bild: K/Vegpool

Wer Interesse daran hat, Pate eines Obst- oder Nussbaumes zu werden, der findet in Suchmaschinen eine ganz schöne Auswahl zu fast allen Regionen in Deutschland. Nicht immer handelt es sich dabei um alte Sorten - manch ein Obstbauer bietet auch die ganz regulären (klein gezüchteten) Bäumchen zur Miete an. Die Preise sind ganz unterschiedlich. Wir haben auch schon gehört, dass man für schlappe fünf Euro einen ganzen, großen Apfelbaum beernten durfte. Mit ein bisschen Arbeit erhält man so schnell 50 Kilo saftiger Äpfel!

Nachlese - zurückgelassene Früchte und Gemüse nutzen

Nachlesen bedeutet, im Anschluss an die offizielle Ernte die verbliebenden Obst- und Gemüse einzusammeln. Auf die Weise hat man gute Chancen, für kleines Geld (oder ganz kostenlos) an Weintrauben, Kartoffeln, Kürbisse und Co zu gelangen.

Denn leider gilt ein großer Teil der Ernte aufgrund von Form und Aussehen als nicht marktfähig. Geschmacklich und mit Blick auf die Nährstoffe sind aber auch unförmige Kürbisse, Kartoffeln und Zwiebeln absolut hochqualitativ. Und in der Kartoffelsuppe oder im Kürbis-Chutney sieht man das später sowieso nicht.

Gute Kontakte zu den Obst- und Gemüsebauern können sich also wirklich lohnen. Aber bitte feste Gummistiefel mitbringen, sonst endet die Kartoffelernte schnell im Matsch.

Was tun mit großen Mengen Obst und Gemüse?

Die Möglichkeit, kostenlos oder für wenig Geld frisches, hochwertiges Obst und Gemüse zu ernten, sollte nicht dazu verleiten, unnötig viel zu ernten. Denn Obst und Gemüse muss ja auch angemessen gelagert werden. Ein großer, kühler Keller ist schon mal ein wichtiger Pluspunkt.

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Wer entsprechend plant, hat aber z. B. auch die Möglichkeit, frisch geerntetes Obst in einer Obstkelterei zu Saft verarbeiten zu lassen - entweder gegen etwas Geld, oder im Tausch gegen einen Teil der Ernte.

Der Autor bei der Apfelernte. Die Bäume waren mit einem gelben Band gekennzeichnet. Bild: BD/Vegpool

Wer mag, kann auch Apfelscheiben in einem Dörrgerät haltbar machen oder bestimmte Gemüsesorten fermentieren. Und nicht zuletzt freuen sich sicherlich auch Freunde und Bekannte über eine Extra-Portion Obst und Gemüse! Auch Foodsharing-Communities bieten eine gute Plattform, um Obst und Gemüse kostenfrei auszutauschen.

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4,7/5 Sterne (22 Bew.)
AUTOR: KILIAN DREIßIG
Vegane Lebensweise vereint Klimaschutz, Tierschutz und Lebensqualität. Gründe genug, mich als Journalist damit zu beschäftigen.

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