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Dr. Keller: Darauf solltet ihr bei Omega-3-Fettsäuren achten

Dr. Markus Keller im Interview über Omega-3-Fettsäuren.
Dr. Markus Keller im Interview über Omega-3-Fettsäuren. Bild: K/Vegpool / pixabay.com (Kombi) (bearb.)

Worauf sollte man bei Omega-3-Fettsäuren achten? Woher bekommen Veganer ausreichende Mengen Omega-3?

Diese Fragen haben wir dem Ernährungsexperten Dr. Markus Keller im Rahmen unser Interview-Serie gestellt.

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Das Thema sei sehr komplex, so der Experte. Wichtig sei, dass es relevante Unterschiede bei den Omega-Fettsäuren gebe. Die Alphalinolensäure käme in vielen pflanzlichen Lebensmitteln vor, während man die langkettigen Omega-3-Fettsäuren DHA und EPA in Algen oder Fisch findet.

Der Körper könne diese langkettigen Fettsäuren zwar zu einem Teil selbst aus Alphalinolensäure bilden, doch die Umwandlungsrate sei dabei sehr gering, mit etwa 1-3 Prozent.

Für Veganer böten sich daher Mikroalgen an, um die Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren zu verbessern. Diese kommen im Meer vor, werden heute aber überwiegend in Bioreaktoren gezüchtet. Die daraus gewonnenen Algenöle werden z. B. in Kapseln oder auch in angereicherten Pflanzenölen angeboten.

"Es ist eigentlich sehr schlau, wenn man diese Mikroalgen nutzt" Dr. Markus Keller, Ernährungswissenschaftler

Es sei klug, diese Mikroalgen zu nutzen, da dies die Primärproduzenten für diese Fettsäuren seien, so Dr. Keller. In Fisch würden sich die Omega-3-Fettsäuren erst im Laufe der Nahrungskette anreichern. Fische würden jedoch selbst keine Omega-3-Fettsäuren produzieren.

Vegane Algenöl-Kapseln mit Omega 3-Fettsäuren sind eine gute Alternative (Symbolbild).
Algenöl wird auch in Kapseln angeboten. Bild: pixabay.com

Auch aus ökologischen Gründen sei es sinnvoller, Algenöl zu nutzen, und nicht den Umweg über Fische zu gehen. Auch Schadstoffe aus dem Meer kämen in Algenölen nicht vor, da diese ja normalerweise an Land erzeugt würden.

Makroalgen sind - anders als Mikroalgen - übrigens nicht zur Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren geeignet. Für die vegane Jodversorgung seien Makroalgen jedoch geeignet.

Um zu messen, wie gut es um die eigene Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren bestellt ist, könne man sein Fettsäurespektrum bestimmen lassen. Solche Tests seien zwar relativ teuer, könnten aber durchaus mal sinnvoll sein.

Wichtig sei, dass die Werte im Vollblut getestet würden, also in den Blutzellen, ergänzte der Experte im Interview.

Dr. Keller ist Mitbegründer des Forschungsinstituts für pflanzenbasierte Ernährung (IFPE) in Gießen. Zur Website des IFPE. Das Video haben wir im Juni 2021 aufgezeichnet.

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Dr. Keller über Omega-3-Fettsäuren
Letzter Beitrag: 26.10.2021 von Vegbudsd.

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