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Mehr Respekt vor der Landwirtschaft: Danke, liebe Gemüsebauern!

Daniel Hausmann ist bio-veganer Bauer in Sachsen - und ein echter Pionier.
Daniel Hausmann ist bio-veganer Landwirt und beliefert Haushalte mit Gemüsekisten. Bild: K/Vegpool

Die Landwirtschaft ernährt uns alle. Ob Veganer, Vegetarier oder Omnis - wir alle essen täglich Lebensmittel aus landwirtschaftlicher Erzeugung.

Das hat Respekt und Dankbarkeit verdient!

Wie traurig ist es, zu hören, dass immer mehr kleine Betriebe aufgeben müssen, weil es sich nicht mehr lohnt. Weil importierte Waren aus Ländern mit niedrigeren Standards billiger sind, als jene aus der Region.

Weil wir Stadtmenschen einfach immer weniger über Landwirtschaft wissen. Und weil dabei mitunter auch der Respekt vor der Arbeit der Landwirte verloren geht. Nicht aus bösem Willen, einfach wegen der Distanz.

Deshalb ist es Zeit, Danke zu sagen. Danke all den Bauern, die das Obst und Gemüse, die Hülsenfrüchte, Pilze und das Getreide für uns anbauen. All die Dinge, die auch wir als Veganer täglich essen. Lebensmittel, die uns gesund und fit halten.

Und es ist wichtig, dass wir uns auch der eigenen Verantwortung bewusster werden.

Kaufen wir bei den großen Handelskonzernen, Supermärkten und Discountern ein, dann stärken wir deren Macht. Sortiert eine Handelskette ein Produkt aus, kann das ganze Betriebe ins Verderben stürzen. Und wir haben dafür bezahlt.

Umso mehr Respekt haben wir vor jenen Menschen, die sich trotz der schwierigen Bedingungen nicht unterkriegen lassen - und im Gegenteil sogar neue Wege ausprobieren.

All die Familienbetriebe, die früh morgens nach ihren Feldern und Gewächshäusern sehen. Die bei Wind und Wetter draußen sind und zunehmend mit Hagel, Dürren, Stürmen und Erosion zu kämpfen haben. Die Klimakrise betrifft die Landwirte ja zuerst!

Die nach einem Unwetter ihre Missernten unterpflügen müssen und dabei mit ihren Sorgen und ihrem Schmerz allein sind.

Wir bekommen davon ja nichts mit. Wie oft kaufen wir ein scheinbar anonymes Produkt ein. Sehen nur die Werbung über glückliche Bauernfamilien und 10-ct-für-Bauern-Programme, die uns die Handelskonzerne zeigen, um Nähe zu simulieren.

Wenn wir uns über Landwirtschaft empören, die Böden verdichtet und Pestizide ausbringt, die das Klima schädigt und die Arten aussterben lässt - dann müssen wir auch die eigene Rolle erkennen.

Denn wie soll ein Landwirt unseren Salat umweltschonend und liebevoll anbauen, wenn wir im Discounter einkaufen, der Preise und Qualität diktiert und nur Massenware zulässt?

Woher soll der Bauer das Geld nehmen, um junge Pflänzchen mit umweltfreundlicheren Methoden vor Schnecken, Beikräutern und anderen "Konkurrenten" zu schützen?

Wir sind Teil eines Systems. Ein kleines Stellschräubchen zwar, aber wir haben Spielräume. Umso wichtiger, die Möglichkeiten zu nutzen.

Wenn wir nachhaltiger und dankbarer einkaufen wollen, dann können wir Alternativen stärken.

Darum lasst uns öfter zum Biomarkt gehen, zum Hofladen, zur Bio-Genossenschaft oder auch zur solidarischen Landwirtschaft. Dort, wo wir regionales, verantwortungsvoll erzeugtes Obst und Gemüse erhalten und uns vielleicht auch direkt mit den Menschen austauschen können, die es für uns anbauen.

Die Landwirtschaft steht vor so großen Herausforderungen. Der Druck auf die besonders verantwortungsbewussten Landwirte ist enorm. Umso mehr haben sie unsere Solidarität verdient! Bleiben wir empathisch, statt in Stereotypien zu verfallen.

Und das beginnt vielleicht damit, einfach mal Danke zu sagen. Und dann zu handeln.

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Dank und Wertschätzung an Gemüsebauern
Letzter Beitrag: 07.07.2023, von Cumina2.

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AUTOR: KILIAN DREIßIG
Vegane Lebensweise vereint Klimaschutz, Tierschutz und Lebensqualität. Gründe genug, mich als Journalist damit zu beschäftigen.

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