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Was ist basische Ernährung?

Bild: vaaseenaa / Adobe Stock

Im Bereich der Alternativmedizin ist häufig die Rede von einer "basischen Ernährung". Eine basische Ernährung soll den Körper vor Übersäuerung schützen und damit zahlreichen Erkrankungen vorbeugen. Allerdings bedeutet "basische Ernährung" nicht etwa, dass keine sauer schmeckenden Lebensmittel verzehrt werden dürfen. Relevant ist vielmehr, wie diese Lebensmittel verstoffwechselt werden. So kann eine zuckersüße Sahnetorte zum Beispiel wirklich sauer wirken.

Erfahre hier mehr über die Hintergründe einer basischen Ernährung und was es damit auf sich hat!

Dass bei der Verdauung von Lebensmitteln Säuren gebildet werden, ist unumstritten. Anhänger einer basischen Ernährung gehen davon aus, dass zu viel Säure den Körper dauerhaft übersäuert und dadurch die Entstehung von Krankheiten begünstigen kann, indem das natürliche Säure-Basen-Verhältnis gestört wird. Kritiker behaupten, dass der Körper über ausreichende Puffersysteme verfüge, um einer Übersäuerung vorzubeugen.

Übersäuerung: Oft verwechselt mit "Azidose".

Womöglich besteht hier ein Missverständnis, da viele Mediziner unter dem Begriff "Übersäuerung" den lebensbedrohlichen Zustand der "Azidose" verstehen, während Anhänger der basischen Ernährung damit eine chronische, dauerhafte Störung des Säure-Basen-Gleichgewichtes bezeichnen, die über eine Ernährungsumstellung in den Griff zu bekommen ist.

Die basische Ernährung ist allerdings ohnehin eher eine Ernährungphilosophie. Die Definition, was eine "basische Ernährung" überhaupt ist, ist recht diffus und daher schwer einzugrenzen. Wissenschaftliche Erkenntnisse zu dem Thema sind daher bislang eher rar.

Unterschiedliche pH-Milieus im Körper.

Weniger zweifelhaft ist aber, dass im Körper viele verschiedene pH-Milieus vorherrschen. Im Magen geht es sehr sauer zu, während Lymphe, Blut und Bindegewebe beim gesunden Menschen eher basisch sind. Befürworter einer basischen Ernährung gehen davon aus, dass die bei der Verdauung entstehenden Säuren zu einem Ungleichgewicht des Säure-Basen-Gleichgewichts führen könnten. Dadurch könne z. B. die natürliche Darmflora geschädigt und entzündliche Prozesse begünstigt werden.

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Die chronische Übersäuerung soll zudem zu einem Mineralstoffmangel führen, da der Körper versucht, das natürliche Säure-Basen-Verhältnis durch gespeicherte Mineralstoffe wieder herzustellen. Dadurch soll den Knochen und Muskeln Calcium und Magnesium entzogen werden, was wiederum zu Folgeerkrankungen führen könne.

Generell kommen in einem gesunden Körper unterschiedliche Säureverhältnisse vor. Im Magen herrscht z. B. ein saures Milieu, während Bindegewebe, Lymphe und Blut eher basisch sind. Schon geringe Abweichungen des pH-Wertes im Blut können zu lebensbedrohlichen Symptomen führen. Dies ist in der Medizin als "Azidose" (Übersäuerung) bekannt.

Gesunde Ernährung ist oft basisch.

Eine basische Ernährung bevorzugt Lebensmittel, bei deren Verdauung wenige Säuren gebildet werden. Zu den besonders "sauren" Lebensmittel gehören proteinhaltige und fettige Lebensmittel - und insbesondere Tierprodukte. Wer in Deutschland von einer durchschnittlichen Ernährung mit ihrem Übermaß an Tierprodukten auf eine basische Ernährung umstellt, wird allein dadurch schon deutlich gesünder essen.

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Viele Wissenschaftler schreiben positive Effekte im Zusammenhang mit einer basischen Ernährung daher oft allgemein einer "gesünderen Ernährung" zu. Daher ist oft unklar, ob die basische Ernährung tatsächlich wirksam ist, oder ob gesundheitliche Effekte z. B. auf einen höheren Anteil an Ballaststoffen und Nährstoffen zurückzuführen sind. Letztendlich lässt sich sagen, dass eine gesündere Ernährung mit einem hohen Anteil an Gemüse oft ganz automatisch basischer ist als die gewöhnliche Durchschnitts-Ernährung in den Industrieländern.

Säuregehalt in Lebensmitteln messen.

Wie sauer ein Lebensmittel verstoffwechselt wird, lässt sich feststellen, indem das Produkt verbrannt wird und der pH-Wert der Asche gemessen wird. Ob ein Lebensmittel sauer oder basisch wirkt, ist also keineswegs der Interpretation überlassen, sondern lässt sich durchaus nach wissenschaftlichen Standards untersuchen.

Menschen, die sich das erste Mal mit einer basischen Ernährung beschäftigen, sind oft erstaunt darüber, dass durchaus auch saure Lebensmittel verzehrt werden können. Zitronen zum Beispiel - denn diese wirken bei der Verdauung eher basisch. Besonders säurebildend sind Tierprodukte, da diese besonders reich an den schwefelhaltigen Aminosäuren Cystein und Methionin sind.

Veröffentlichung:

Autor: Kilian Dreißig

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