Zitat Dana:
Das Problem ist, dass das RKI momentan die einzig gültige Deutungshoheit über die Krise hat. Alle Professoren, die anderer Meinung sind, werden sofort mundtot gemacht.
Diese falsche Behauptung hast du ja glücklicherweise gleich selbst mit folgender Aussage widerlegt:
Zitat Dana:
Zum Glück regt sich zwischenzeitlich doch einiger Widerstand gegen die Aussagen und Empfehlungen des RKI. Erst gestern hat im öffentlich-rechtlichen (!!) TV ein Freiburger Professor die momentane Handhabung der Situation in Frage gestellt.
Wenn man dem RKI nicht politische Motive unterstellen will (Verschwörungstheorien?), sehe ich keinen Grund dafür, die Statistiken und die darauf basierenden Empfehlungen anzuzweifeln.
Zitat Dana:
Infiziert heißt aber nicht, dass derjenige Symptome hat. Wir haben hier im Landkreis ein sehr schönes Beispiel dafür: Eine Skigruppe war in Ischgl, einer der Teilnehmer bekam Symptome. Daraufhin sind alle zum Testen gegangen und siehe da, sie waren alle infiziert, aber sonst hatte keiner mehr Symptome. Jetzt wird der Ort aber in der Statistik ganz oben geführt.
Keine Symptome zu haben, heißt aber nicht, dass man andere Menschen nicht weiterinfizieren kann. Leichte Symptome werden übrigens auch gern ignoriert, vergessen oder bewusst verschwiegen: Wer möchte schon zugeben, verantwortlich für die rasante Verbreitung eines Virus zu sein.
Zitat Dana:
Ebenfalls gestern im öffentlich-rechtlichen wurde unser MP Kretschmann interviewt und er wurde doch sehr vom Moderator in "die Mangel genommen" und es wurde genau hinterfragt, warum man nicht andere Vorgehensweisen (explizit das schwedische Modell) probiert. Er hat dann auch nur auf das RKI hingewiesen.
Es ist natürlich unglücklich von Herrn Kretschmann, einfach nur aufs RKI zu verweisen, statt die Frage vollständig zu beantworten. Dafür kann man aber nicht das RKI verantwortlich machen. Wer die Entwicklung der Statistik verfolgt und dazu die Unterschiede in der schwedischen und deutschen Gesellschaft verfolgt, kann sich die Frage aber auch selbst beantworten: das schwedische Modell funktioniert (noch?) aufgrund einer relativ geringen Gesamtinfektionsrate und einer relativ (im Vergleich zu Deutschland) geringeren Infektionssteigerungsrate, was mit einer allgemeinen höheren physischen Distanzierung zu erklären ist:
https://de.quora.com/Warum-geht-das-Leben-in-Schweden-ganz-normal-weiter-Macht-Deutschland-etwas-verkehrt/answer/Charlotte-Scherping-Larsson?ch=10&share=58c81373&srid=pEoXB
Man kann auch sagen: Deutschland hatte am Anfang das schwedische Modell verfolgt und es ist grandios gescheitert, die Infektionszahlen sind durch die Decke geschossen, und um dann nicht hier auch Krankenhausbilder wie in Italien und Spanien sehen zu müssen, hat man sich für das italienische Modell entschieden.
Man könnte natürlich auch mal über die asiatischen Modelle nachdenken, aber auch dort funktioniert es nicht vollkommen ohne Einschränkungen und dazu aber mit totaler persönlicher Überwachung durch Handyapps.
Wenn man dem RKI nicht vertrauen will, hätten wir als deutschen Fachmann den bereits mehrfach empfohlenen Prof. Drosten (der nicht für das RKI arbeitet) und der auch sehr genau erklärt, warum Wissenschaft und Politik nicht vermischt werden kann und sollte. Und ansonsten lohnt sich natürlich immer der Blick über die Grenzen hinweg.