11.12.2022Es handelt sich dabei um einen Silikonring der dazu dient das Kälber keinen Urin bei anderen Kälbern oder bei sich selber trinken (Milch können sie weiterhin trinken) und dadurch krank werden. Die Nasenscheidewand wird nicht durchbort. Es sind leider hochgezüchtete Nutztiere.
14.01.2023Hallo Killian,
ich habe gerade Deinen Beitrag zu den Nasenringen bei Kälbchen gelesen.
Die gezeigten Nasenringe werden an die Nasenscheidewand angeklemmt. Das zweite Beispiel zeigt eine Metallschraube, die als Klemmschraube fungiert. Die Nasenscheidewand wird davon nicht verletzt.
Der Zweck ist zu verhindern, dass die Tiere andere Tiere ansaugen. Sei es
Kühe oder andere Kälbchen in der Gruppe oder auch ältere weibliche Rinder in der Gruppenhaltung.
Die Ursache für dieses Verhalten liegt nach meinem Wissen darin, dass das Saugbedürfnis der Tiere als Kälber durch die Eimertränke mit Gummisauger ungenügend gestillt wurde. Ein Ansaugen anderer weiblicher Jungtiere führt zu einer ungleichmäßigen Euteranbildung und häufig zu einer versteckten Infektion des Euters. In Laufställen findet man auch Kühe mit einem solchen Saugstachel, der, wie bei den Jungtieren, durch die Berührung mit dem Euter oder der Euteranlage zur Abwehr des saugwilligen Tieres führen soll.
Die Stahlringe in der Nase von Zuchtbullen dürfen bei uns nur von einem Tierarzt unter Lokalanästhesie gesetzt werden. Sie dienen dem Führen des Bullen mit einer Führstange und zugleich mit einem Führhalfter zum Schutz der führenden Person. Wenn ich richtig informiert bin, wird diese Maßnahme von der Berufsgenossenschaft, der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Gartenbau und Forsten (SVLGF) in ihren Unfallverhütungsvorschriften für den Umgang mit Rindern vorgeschrieben.
Besamungsbullen erreichen ein Körpergewicht von 1000 bis 1200 kg.
Meine Beschreibung des Sachverhalt impliziert nicht mein Einverständnis.
Ob diese Nasenringe bei Kälbern auch in Betrieben mit Kälbertränkeautomat Verwendung finden, weiß ich allerdings nicht.
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15.01.2023Das ist der Stahlring, wie er auch für Bullen Verwendung findet. Die Stacheln werden aufgeklickt. Die Ringe sind für weibliche Jungrinder und Kühe, um ein Besaugen anderer Rinder in der Gruppe zu verhindern. Sie sind allerdings nicht sehr effektiv, weil das tragende Tier sie hochklappen kann und dann trotzdem saugen kann. Für Milchkälber sind sie zu schwer.
Es gibt bei einer andere Kühe besaugenden Kuh noch die Möglichkeit, dass der Tierarzt unter Lokalanästhesie und Ruhigstellung einen solchen Ring durch die Oberlippe und Nasenscheidewand einzieht, um ein Besaugen anderer Kühe zu verhindern. Allerdings ist auch diese Methode nicht sonderlich effektiv.
Verkauf, Besitz und Anwendung solcher Artikel ist nicht verboten.
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vegan1.296 PostsweiblichDeutschland Level 4
15.01.2023Kilian, ich bin jetzt echt geschockt.
Johannes hat die Informationen vertieft, völlig ohne Wertung. ER ist der Insider. Ich kann da keinerlei Rechtfertigung der Misshandlungen rauslesen.
Hier mit Rauswurf zu drohen ist befremdlich.
Auch wenn es schön wäre, wir leben doch in einer leider sehr grausamen Realität und nicht im Märchenland.
15.01.2023Hallo Kilian, Deine Aufregung verstehe ich nicht. Ich gehöre nicht der Agrarindustrie an. Ich bin Tierarzt im Ruhestand. Und ich war der Meinung, Fachinformationen wären in diesem Forum willkommen.
Dass ich Infos zum Nasenring einbringe, heißt nicht, dass ich diese befürworte. Für den Nasenring gegen Besaugen bei weiblichen Jungrindern und Kühen spricht aus Sicht der Landwirtschaft der "vernünftige Grund" i.S.d. § 2 Satz 2 TierSchG, weil damit Erkrankungen des saugenden Rindes (Harnsaufen) und des besaugten Rindes (Euterentzündung) verhindert werden sollen.
Der Nasenring beim Zuchtbullen ergibt sich rechtskonform aus der SVLFG-Unfallverhütungsvorschrift Tierhaltung (VSG 4.1) vom 1. Januar 2000 in der Fassung vom 12. November 2020, § 10 Umgang
(1) Der Unternehmer muss sicherstellen, dass Deckbullen, die geführt werden, spätestens im Alter von 12 Monaten geeignete Nasenringe eingezogen werden. Das ständige Anbinden nur an Nasenringen ist unzulässig.
Hinweis zu Absatz 1
Nasenringe sind notwendig bei Bullen, die geführt werden, z. B. in Zuchtstationen, Anbindehaltung oder bei Bullen, die auf Tierschauen/-auktionen vorgeführt werden. Werden Deckbullen nicht geführt, kann auf den Nasenring verzichtet werden. Nasenringe müssen aus nicht rostendem Stahl bestehen.
(2) Bullen, die einen Nasenring tragen, sind mit einer am Nasenring befestigten Leitstange zu führen. Zusätzlich ist noch ein am Halfter befestigter Leitstrick notwendig.
Für mich gehört es zur Meinungsfreiheit, das manchmal etwas unvollständige Bild von einem Sachverhalt durch weitere Informationen zu ergänzen. Wenn das nicht in Deine Traumwelt passt, und ich Deinen Unmut erregt habe, dann schick mir bitte den Austrittsbutton.