vegan4.988 Postsweiblich ObertshausenLevel 4
14.09.2020Hallo Kilian,
danke für die Info. Mittlerweile läuft glaube ich irgendwo eine Unterschriftenaktion dagegen, aber ich weiß nicht mehr wo....
Es ist traurig, dass die , die sich für die Umwelt einsetzen, mal wieder abgestraft werden sollen. Egal ob hier oder anderswo. Zur Zeit brauchen wir glücklicherweise keine Äpfel, da wir im Moment eigene haben. Ansonsten kaufen wir meistens beim Biomarkt oder auf dem markt bei einem Naturland Stand, oder holen uns Falläpfel auf einem öffentlichen Gelände, die Bäume sind nicht eingezäunt, sondern stehen am Rande eines Spazierweges( und auch meine Laufstrecke).
Lieben Gruß
METTA
vegan3.002 PostsweiblichLinzLevel 4
14.09.2020Also wenn ich das richtig verstanden habe, sind rein aus rechtlicher Sicht (nicht aus moralischer), die Pestizidbauern im Recht - und dass sie dieses Recht juristisch geltend gemacht haben, sollte in einem Rechtsstaat selbstverständlich zulässig sein.
Außerdem hab ich es so verstanden, dass dieses Pestizideinsatzverbot aufgrund der sofortigen Klage der Pestizidbauern nicht rechtlich bindend war, so dass den Pestizidbauern dadurch keinerlei wirtschaftlicher Schaden entstanden sein kann. Diesbezüglich dürfte also kein Grund zur Klage auf Schadensersatz bestehen, und wenn trotzdem geklagt wird, keine Erfolgsaussichten.
Bleibt dann also nur die Frage, ob die Berichterstattung wahrheitsgemäß oder üble Nachrede war. Diese Frage von einem Gericht klären zu lassen, ist in einem Rechtsstaat ebenfalls zulässig und kein Angriff auf die Demokratie und/oder Presse- und Meinungsfreiheit. Gefährlich würde es allenfalls dann, wenn wahrheitsgemäße (nach bestem Wissen und Gewissen) Berichterstattung verurteilt werden würde, wovon ich aber nicht ausgehe.
Das einzige ernsthafte Problem, das ich hier sehe, ist der Zeit- und Kostenfaktor von Rechtsstreiten, mit der die mächtige Pestizid- und Großagrarlobby ihre diesbezüglich sehr wahrscheinlich deutlich schwächeren Gegner in den Ruin (nervlich, finanziell, beruflich) treiben könnten (und dies sogar dann, wenn die Gegner am Ende Recht bekämen) und dies natürlich auch ein negatives Signal für zukünftige Gegner wäre. Dies zu verhindern ist zum Teil die Verantwortung des Rechtsstaates selbst (finanzielle Übermacht darf Gerichtsprozesse nicht im Keim ersticken - die Lösung sind z.B. Gerichtskostenbeihilfen) und zum Teil die Verantwortung der Unterstützer z.B. durch Spenden, öffentliche Unterstützung (wie z.b. die Petition) o.ä.
Wenn durch die Klage der Pestizidlobbyisten ein großes Medienecho erzeugt wird, und in der Folge viele Konsumenten erst auf das Problem aufmerksam werden und daraufhin möglicherweise auch ihren Konsum zum Nachteil der Pestizidbauern ändern sowie mittels demokratischer Willensbekundung der Politik das Ändern der Gesetze in Richtung Pestizideinsatzbeschränkungen erleichtern, wäre der Schuss nach hinten losgegangen - ein hoffenswerter Ausgang dieser Geschichte.