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Transfettsäuren und gehärtete Fette - was muss man wissen?

Erstellt 21.11.2024, von kilian. Kategorie: Gesund vegan leben. 4 Antworten.

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Themen-Startervegan7.734 PostsmännlichBerlinLevel 4Team
Transfettsäuren und gehärtete Fette - was muss man wissen?
21.11.2024
Sind gehärtete Fette immer ungesund? Oder sind sie möglicherweise sogar eine Alternative zu tropischem Palm- und Kokosöl?
Was hat es mit Transfettsäuren auf sich?

Hier ein Überblick:
https://vegpool.de/magazin/transfettsaeuren-gehaertete-fette-ungesund.html

Ich habe bei gehärteten Fetten häufig gleich an Transfettsäuren gedacht. Doch das stimmt so nicht. Falls es euch in einem der älteren Artikel auffällt, gebt gern Bescheid, damit ich es korrigieren kann!)

Benutzerbild von Ollivegan
vegan5 PostsmännlichLevel 1
14.01.2025
Gehärtete Fette sind nicht immer ungesund, aber es hängt davon ab, welche Art von gehärtetem Fett gemeint ist. Es gibt zwei Hauptarten der Härtung und deren Auswirkungen unterscheiden sich deutlich:

1. Vollständig gehärtete Fette (fully hydrogenated fats)
• Was sind sie?
Diese Fette sind komplett gehärtet, wodurch sie zu gesättigten Fetten werden. Sie enthalten keine Transfette.
• Gesundheitliche Auswirkungen:
Sie sind ähnlich wie andere gesättigte Fette. In Maßen genossen, sind sie für die meisten Menschen unproblematisch, aber ein übermäßiger Konsum gesättigter Fette kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen.
• Beispiele:
Vollständig gehärtete Fette kommen oft in industriellen Backwaren, Margarinen und Süßwaren vor, um die Konsistenz zu verbessern.

2. Teilweise gehärtete Fette (partially hydrogenated fats)
• Was sind sie?
Teilweise gehärtete Fette enthalten Transfette, die während des Härtungsprozesses entstehen. Transfette sind künstliche Fettsäuren, die die Textur und Haltbarkeit von Lebensmitteln verbessern.
• Gesundheitliche Auswirkungen:
Transfette sind schädlich und erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Sie erhöhen das „schlechte“ LDL-Cholesterin und senken das „gute“ HDL-Cholesterin. Aus diesem Grund sind Transfette in vielen Ländern (z. B. der EU und den USA) stark reguliert oder verboten.
• Beispiele:
Teilweise gehärtete Fette findet man in älteren Sorten von Margarinen, frittierten Lebensmitteln, Backwaren und verarbeiteten Snacks.


• Vollständig gehärtete Fette sind nicht unbedingt ungesund, solange sie in Maßen konsumiert werden, ähnlich wie andere gesättigte Fette.
• Teilweise gehärtete Fette mit Transfetten sind klar gesundheitsschädlich und sollten vermieden werden.
• Die meisten industriellen Lebensmittelhersteller haben mittlerweile Transfette reduziert oder ersetzt, aber es lohnt sich, die Zutatenliste zu prüfen.
• Eine Ernährung, die auf natürlichen Quellen von gesunden Fetten (wie Nüssen, Samen, Avocados und pflanzlichen Ölen) basiert, ist immer die bessere Wahl.

Und nochmal ausführlich zu den Transfetten - die sind Horror!
Transfette gehören zu den ungesättigten Fettsäuren, die durch einen industriellen Verarbeitungsprozess entstehen, bekannt als partielle Hydrierung. Diese Fette haben keine positiven gesundheitlichen Eigenschaften und gelten als äußerst schädlich. Hier sind alle bekannten schädlichen Auswirkungen von Transfetten:

1. Erhöhung des Herz-Kreislauf-Risikos
• LDL-Cholesterin-Anstieg: Transfette erhöhen das “schlechte” LDL-Cholesterin, das sich in den Arterien ablagern kann und das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall steigert.
• HDL-Cholesterin-Senkung: Gleichzeitig senken sie das “gute” HDL-Cholesterin, das hilft, überschüssiges Cholesterin aus dem Blutkreislauf zu entfernen.
• Entzündungsförderung: Transfette begünstigen systemische Entzündungen, die eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Arteriosklerose (Gefäßverkalkung) spielen.

2. Förderung von Entzündungen
• Transfette beeinflussen die Produktion von entzündungsfördernden Molekülen wie Cytokinen. Chronische Entzündungen sind mit zahlreichen Krankheiten verbunden, darunter Diabetes, Arthritis und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

3. Erhöhtes Risiko für Typ-2-Diabetes
• Transfette beeinträchtigen die Insulinsensitivität und erhöhen das Risiko für die Entwicklung von Typ-2-Diabetes.
• Sie fördern Bauchfett, das mit Insulinresistenz und Entzündungen in Zusammenhang steht.

4. Negative Auswirkungen auf das Gehirn
• Erhöhtes Demenzrisiko: Der Verzehr von Transfetten wird mit einem erhöhten Risiko für Alzheimer und andere neurodegenerative Erkrankungen in Verbindung gebracht.
• Beeinträchtigung der Stimmung: Studien deuten darauf hin, dass Transfette Entzündungen im Gehirn fördern und depressive Symptome verschlimmern können.

5. Erhöhung des Krebsrisikos
• Prostatakrebs und Brustkrebs: Der regelmäßige Konsum von Transfetten wurde mit einem erhöhten Risiko für hormonell bedingte Krebsarten in Verbindung gebracht.
• Entzündungsfördernde Wirkung: Chronische Entzündungen durch Transfette können die Krebsentstehung begünstigen.

6. Gewichtszunahme und Fettleibigkeit
• Transfette fördern die Ablagerung von Fett im Bauchbereich (viszerales Fett), das besonders schädlich für den Stoffwechsel ist.
• Sie hemmen das Sättigungsgefühl und fördern so den übermäßigen Verzehr von Kalorien.

7. Negative Auswirkungen auf das Mikrobiom
• Transfette können das Gleichgewicht der Darmflora stören, was sich negativ auf die Verdauung, das Immunsystem und den Stoffwechsel auswirken kann.

8. Schädigung von Zellmembranen
• Transfette können in die Zellmembranen eingebaut werden und deren Funktion beeinträchtigen. Dies betrifft insbesondere die Kommunikation zwischen Zellen und die Aufnahme von Nährstoffen.

9. Erhöhtes Risiko für Unfruchtbarkeit
• Transfette können den Hormonhaushalt stören, was bei Männern und Frauen die Fruchtbarkeit beeinträchtigen kann. Bei Frauen wurde ein Zusammenhang zwischen Transfettkonsum und Ovulationsstörungen festgestellt.

10. Beeinträchtigung des Immunsystems
• Der Konsum von Transfetten kann die Funktion der weißen Blutkörperchen beeinträchtigen, was die Immunabwehr schwächt.

11. Einfluss auf die Lebergesundheit
• Transfette fördern die Ansammlung von Fett in der Leber (nicht-alkoholische Fettleber) und können langfristig zu Leberschäden führen.

12. Auswirkungen auf Schwangerschaft und Kinder
• Risiken für Schwangere: Transfette können die Entwicklung des ungeborenen Kindes negativ beeinflussen, da sie die Plazenta passieren.
• Risiken für Kinder: Kinder, die viele Transfette zu sich nehmen, haben ein erhöhtes Risiko für Fettleibigkeit und Herzerkrankungen im späteren Leben.

Transfette sind eine der schädlichsten Formen von Nahrungsfetten. Sie erhöhen das Risiko für zahlreiche Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Entzündungen und sogar Krebs. Da Transfette in vielen Ländern bereits verboten oder stark reguliert sind, lohnt es sich, die Zutatenliste auf Lebensmitteln zu überprüfen und Produkte mit “teilweise gehärteten Fetten” zu vermeiden. Eine Ernährung mit natürlichen, unverarbeiteten Lebensmitteln ist die beste Strategie, um Transfette zu umgehen.

1x bearbeitet

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Leonidas
14.01.2025
Interessant, danke. Was heißt, dass Transfette "stark reguliert" sind?

Benutzerbild von Ollivegan
vegan5 PostsmännlichLevel 1
14.01.2025
Wenn Transfette "stark reguliert" sind, bedeutet das, dass Gesetze oder Richtlinien ihre Verwendung in Lebensmitteln einschränken oder den Gehalt an Transfetten begrenzen. Diese Maßnahmen sollen die Gesundheit der Bevölkerung schützen, da Transfette erwiesenermaßen schädlich sind. Beispiele für solche Regelungen sind:

Grenzwerte: Viele Länder, wie die EU-Staaten, haben einen maximalen Anteil an Transfetten in Lebensmitteln festgelegt (z. B. maximal 2 % des Gesamtfettgehalts).
Verbote: Einige Länder, wie Dänemark oder die USA, haben Transfette in industriell hergestellten Lebensmitteln praktisch verboten.

Benutzerbild von kilian
Themen-Startervegan7.734 PostsmännlichBerlinLevel 4Team
14.01.2025
Hi Olli,
mit "einbringen" war aktive Beteiligung gemeint, nicht kommentarloses Copy & Paste unter Texte, die ein Thema bereits behandeln...

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