Vegan: Inklusiv oder exklusiv? Gute Frage!

Je mehr sich Menschen mit veganer Ernährung identifizieren, desto eher bleiben sie auch dabei. Deshalb ist eine gewisse Identifizierung mit der eigenen Ernährung an sich eine gute Sache.

Doch Identifikation geht auf Kosten der Inklusivität. Wenn "alle" mitmachen können, fühlen wir uns mitunter weniger exklusiv.

Viele Veganer wollen zwar, dass mehr Menschen vegan werden, und trotzdem ist es auch gut, wenn man sich als Veganer ein kleines bisschen exklusiv fühlen kann.

Wie lässt sich das Dilemma lösen?
Was meint ihr?

(Das Buch "Der Weg zur veganen Welt" von Tobias Leenaert spricht das Dilemma auch an).

Das Identfizieren mit etwas(einer Idee oder Ansicht) führ ja oft zur Exklusion, wenn man auf andere herabsieht und denkt, dass man/frau als Veganer*in ein besserer Mensch ist, als andere. Deshalb muss man/frau da aufpassen. Es ist vielleicht besser mit anderen Menschen so über seine Vegane Ernährung zu sprechen- wenn man darauf angesprochen wird- dass man/frau eben zum das Wohl aller Wesen vegan lebt.

Ich würde mich total freuen, wenn alle vegan wären, da hätte ich gar nichts dagegen. Leider sind wir davon noch Welten entfernt. Wenn es aber so wäre, könnte ich mir ja irgend einen Spleen zulegen, wenn ich Exklusivität wollte. Aber ich glaube, in einer Welt ohne Tierleid wäre ich so glücklich, dass ich ich mir darüber keinen Kopf machen würde.

Bedeutet "Exklusiv", dass man sich als etwas (moralisch, ethisch) "Besseres" fühlt? Dann würde ich das für mich ablehnen. Ich habe so viele Fehler und Mängel, dass ich es unangebracht fände, mich wegen meines Versuchs, vegan zu leben, als etwas Besseres zu fühlen.

Exklusiv fühle ich mich insofern, dass wir nun einmal eine Minderheit sind, und damit einer "abgegrenzten" Bevölkerungsgruppe angehören.

Vegansein ist kein exklusiver Club, in den man nur schwer reinkommt. Wer dazugehören will, kann durch einfaches Umstellen auf "so vegan wie möglich" dazugehören. Deswegen dürfte es, wie so oft, nicht die Minderheit sein, die die Mehrheit ausgrenzt, sondern höchstens umgekehrt.

Guten Abend, Sunjo,

ich weiß nicht, ob das eine Antwort auf meinen Beitrag war? Nur zur Klarheit: Ich habe nicht von "Ausgrenzung" geschrieben. Es geht mir darum, dass wir uns von den Fleischessern natürlich ABgrenzen, für diese aber offen sind.

Ich bin auch ungern exklusiv, möchte nur für meine Essgewohnheiten nicht dumm angesprochen werden. Mir wäre es lieb, wenn die meiden Menschen vegetarisch oder vegan wären und ich in der Masse unauffällig untertauchen könnte.

Mir persönlich ist es völlig gleichgültig, ob mich Fleischisten toll finden, mögen oder akzeptieren.


Die müssen vielmehr aufpassen, dass ich sie ernst nehme, obwohl sie sich ungehemmt ihrer schädlichen Sucht und seltsamen Verhaltensweisen hingeben und sich nicht wirklich im Griff haben.

Die omnivoren Freunde akzeptieren und respektieren meine Haltung, alles andere wäre für mich auch nicht akzeptabel in einer Freundschaft.