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Ist es Dogmatismus konsequent vegan zu leben?

Erstellt 07.09.2023, von Juergen22. Kategorie: Allgemein vegan. 19 Antworten.

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Benutzerbild von Juergen22
Themen-Startervegan186 PostsmännlichLevel 3
Benutzerbild von Pee-Bee
vegan617 PostsmännlichOstbayernLevel 3Supporter
07.09.2023
Das ist so eine Einstellung von "Veganern", die keine tierethischen Gründe haben, sondern nur die eigene Gesundheit im Blick, bestenfalls noch Umweltgründe. Vom Mitgefühl für Tiere habe ich jedenfalls nichts gelesen...

Was soll man da sagen? Ich denke (hoffe), ich bin niemand, der dogmatisch ist, weder in Ernährungs- noch in anderen Fragen. Aber entweder man IST vegan, oder man ist es eben NICHT. Für mich ist Herr M. noch nicht einmal Vegetarier, denn er sagt, dass er "hin und wieder Sushi" isst (und da steht nicht dabei: vegetarisches Sushi). Klar, die Fische, die dafür getötet werden, sind ja auch nur "hin und wieder" ein bisschen tot *gallige-ironie-off*

Da sind mir aber alle diejenigen, die Probleme damit haben, vegan zu werden, oder denen noch der letzte kleine Schritt fehlt, 2500mal lieber als irgendwelche Pseudoveganer. Das bringt uns auch dem Ziel einer vegan(er)en Gesellschaft nicht näher.

2x bearbeitet

Benutzerbild von Juergen22
Themen-Startervegan186 PostsmännlichLevel 3
07.09.2023
Zitat Pee-Bee:
Da sind mir aber alle diejenigen, die Probleme damit haben, vegan zu werden, oder denen noch der letzte kleine Schritt fehlt, 2500mal lieber als irgendwelche Pseudoveganer. Das bringt uns auch dem Ziel einer vegan(er)en Gesellschaft nicht näher.


So sehe ich das auch. Und dann aber ein "veganes Kochbuch" auf den Markt werfen, wie verlogen und heuchlerisch, ist das denn?

Dogmatismus ist deren Zauberwort und die Kopfnicker stehen bereit. Der Torwart aus Stuttgart, der dort ein veganes Restaurant betreibt, argumentiert auf die gleiche Art.

Benutzerbild von kilian
vegan7.051 PostsmännlichBerlinLevel 4Team
07.09.2023
Wir vertreten auf Vegpool absichtlich eine niedrigschwellige vegane Ernährung nach Pareto-Prinzip, "so gut es im Alltag ohne übertriebenen Aufwand geht". Einen "Wohlfühl-Veganismus", bei dem schon kleine Schritte auf Bestärkung stoßen.
https://vegpool.de/magazin/vegan-pareto-prinzip.html

Dass Sushi mit Fisch nicht vegan ist, ist klar. Aber dann stellt sich die Frage, warum man den Fokus nicht dorthin lenken sollte, wo überhaupt nicht auf Verringerung der Tierprodukte geachtet wird. Einfach wegen der zur Verfügung stehenden Ressourcen.

Ich hatte mit zum selben Thema gestern eine Artikel-Notiz gemacht:

Warum Ralf Möller vegan genug lebt - "ist ja kein Kreuzzug".

In dem ich Ralf Möllers Vegan-Tendenz bestärke und ihn teilweiser gegen die Kritik ("nicht perfekt vegan") verteidige. Es könnte ja genauso gut weiter Unmengen Tierprodukte essen und dafür werben...

Aus Zeitgründen wird daraus wohl nichts.

Benutzerbild von Pee-Bee
vegan617 PostsmännlichOstbayernLevel 3Supporter
07.09.2023
Nun, Kilian,

so könnte man aber jeden, wirklich jeden, der mal am Wochenende einen grünen Salat isst und von sich behauptet, er sei auf dem veganen Weg, als Bereicherung für die vegane Bewegung bezeichnen. Er hätte an dem Wochenende ja auch ein Spanferkel essen können...

Soviel ich weiß, steht z.B. u.a. der Fussballer Thomas Müller hinter dem veganen Produktanbieter Greenforce, aber Müller isst weiterhin Fleisch, was ausdrücklich in einem Interview sagte. Zwar nicht mehr so viel, aber Weißwürstl und Haxn müssen sein. Klar, man könnte jetzt sagen, er könnte ja auch in eine Wurstfabrik investieren, was ja auch stimmt. Aber ich habe bei all dem einen schalen Geschmack, und der wird auch nicht durch das Pareto-Prinzip neutralisiert. Wäre ich nicht vegan, wären solche "Veganer" für mich auf jeden Fall eher etwas abschreckend, weil ich da einfach Werbung für ein neues Produkt wittere. Oder Geldmacherei mit einem Trend.


Ich weiß nicht, ob das alles ein Gewinn für die veganen Ziele ist... Aber ich merke wieder einmal, dass ich irgendwie sehr altmodisch bin, denn für mich gehört zu all dem auch Glaubwürdigkeit, und ich finde das nicht glaubwürdig. Das muss Euch anderen aber nicht stören 😉, es muss ja auch "Sondermeinungen" geben dürfen, gell?

Benutzerbild von kilian
vegan7.051 PostsmännlichBerlinLevel 4Team
07.09.2023
Man kann über die "Vegan nach Pareto-Prinzip"-Strategie absolut diskutieren! Ich freue mich auch über bessere Strategien, mir fällt nur momentan keine ein.

Aber deinen Vergleich finde ich bisschen an den Haaren herbeigezogen. 😂
Möller hat ein veganes Kochbuch geschrieben und das ist m.m.n. deutlich mehr als mal ein grüner Salat. 😂

Die Frage ist aber vor allem: warum kritisiert man einen veganen Kochbuch-Autor mehr als einen Koch, der ein Fleisch propagiert?

Ist ein heuchlerischer Fast-Veganer nicht immer noch veganfreundlicher als ein nichtveganer Fleischkoch?

Dann müsste man doch seine Ressourcen entsprechend einteilen.

Benutzerbild von Pee-Bee
vegan617 PostsmännlichOstbayernLevel 3Supporter
07.09.2023
Zitat kilian:
Ist ein heuchlerischer Fast-Veganer nicht immer noch veganfreundlicher als ein nichtveganer Fleischkoch?



Ich habe da, ehrlich gesagt, keinen Favoriten. Für mich ist Glaubwürdigkeit sehr wichtig, und glaubwürdig sind Leute wie Möller, Lafer, Müller usw. für mich eher nicht Das kann man doch so stehen lassen, finde ich, oder?

NACHTRAG:
Dann müsste man doch seine Ressourcen entsprechend einteilen.

Das verstehe ich nicht. Welche Ressourcen müssen wann entsprechend eingeteilt werden?

NACHTRAG II: Wo kritisiere ich einen veganen Kochbuchautor mehr als einen Fleischpropagandisten?

5x bearbeitet

Benutzerbild von Juergen22
Themen-Startervegan186 PostsmännlichLevel 3
08.09.2023
Guter Beitrag, danke Pee-Bee.


Was mich bei dem Möller-Artikel stört ist, dass gleich in der Subhead darauf hingewiesen wird, dass Möller „keinen Kreuzzug beabsichtigt“ und er nicht "dogmatisch" sei.

Für mich sind solche Aussagen richtig fies und dem vermarkten des Buches geschuldet. Mir persönlich sind ehrliche Menschen lieber, als solche profitorientierten Selbstdarsteller die die große Masse dazu nutzen, ihre Bücher zu verkaufen.

Benutzerbild von chickpea
641 PostsmännlichSüdenglandLevel 3
08.09.2023
Die Diskussion was vegan ist oder nicht bzw. dogmatisch vegan ist immer wieder die Frage.
Für das Tierwohl sind 10 Leute die zu 95% vegan leben immer noch besser als ein 100% Veganer mit 9 weiteren regulären Fleischessern.
Natürlich gibt es natürlich auch einen Bias bei den omnivoren a la “ich ess doch nur sehr wenig Fleisch und bin zu 85%vegan/vegetarisch“ (allerdings Wurst zum Frühstück und Fisch am Freitag zählt natürlich nicht mit).

Scheinheiligkeit mag ich auch nicht (wie z.B. ein paar amerikanische Influencer die behaupten vegan zu sein und dann z.B. heimlich Fisch gegessen haben), da mag ich es lieber wenn die Person sag ich lebe 80-90% pflanzenbasiert und gelegentlich Fleisch.

Ich denke vor allem die bekannten 30 Tage Challenges sind sehr gut, weil die meisten Teilnehmer, selbst wenn sie nicht vegan werden, die Vielfalt der Gerichte sehen und motiviert werden dadurch mehr Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte in ihren Alltag integrieren.
Auch zeigen die 30 Tages Challenges vielen Menschen wie viel Fleisch sie denn wirklich gegessen haben und können sich so ihren eigenen Bias bewusst werden.

Diesen Perfektionismus-Wahn den man oftmals begegnet (auch im Internet) kann oftmals mehr schaden als nutzen (vor allem wenn man andere motivieren will vegan zu werden).
Es gibt da so viele Stolpersteine wie sollte man Kaffee trinken oder Schokolade essen (bei Kaffee und Schokolade wird sehr oft in den produzierenden Ländern Kinderarbeit eingesetzt) sollte man noch Autofahren wegen dem Risiko für Mücken auf der Windschutzscheibe usw., sollte man alte Lederklamotten wegschmeißen oder verkaufen/verschenken,...
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen dass zu viel Perfektionismus unglücklich machen kann und eher Leute abschreckt als motiviert. Ich denke das Pareto-Prinzip mitunter das beste Marketing für Veganismus. Das Problem am Perfektionismus/Dogmatismus ist, das es den Trend hat in Scheinheiligkeit abzudriften.
Darüber hinaus ist es so weit ich weiß schlicht unmöglich in der heutigen Gesellschaft 100% vegan zu leben. Tier ist überall mit drin. Welches, wie und wie viel lässt sich beeinflussen.

Benutzerbild von Pee-Bee
vegan617 PostsmännlichOstbayernLevel 3Supporter
08.09.2023
Dem stimme ich ja voll zu, Chickpea. Ich respektiere jeden, der zu 90% oder 80% vegan lebt, aber hin und wieder noch Käse isst, oder wenn er eingeladen ist, auch mal einen Käseauflauf isst. Ich mag es nur nicht, wenn Menschen, die sich "Veganer" nennen, großspurig ein Kochbuch herausbringen, und dann hin und wieder Sushi essen. Ich hätte geschwiegen, wenn Möller sich Flexitarier nennt, oder von mir aus Vegetarier mit hin und wieder Fisch. Aber unter "Veganer" verstehe ich nun einmal was anderes. Das hat mit Perfektionismus-Wahn nichts zu tun, sondern mit Klarheit darüber, wovon die Rede ist.

Aber lassen wir's. Ich bin aus diesem Thread raus.

1x bearbeitet

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