vegan24 PostsmännlichLevel 3
21.01.2024Also Fragen stellen sollte auf jeden Fall jeder können, aber mitdiskutieren? Im Internet gibt immer jeder seinen Bullshit zu jedem Thema ab und es fällt immer schwerer noch beurteilen zu können, was überhaupt stimmt.
Und ich muss gestehen, dass das für mich persönlich besonders auf das Thema Landwirtschaft zutrifft, da ich hier wirklich nicht beurteilen kann, wer die Wahrheit sagt. Liegt vor allem daran, dass die Debatte immer so emotional geführt wird, aber von allen Seiten. Und wenn sich ein Professor einer Universität hinstellt und ganz sachlich darüber redet, werfen ihm "alle" vor, dass er keine Ahnung von echter Landwirtschaft auf dem Acker hat. Und damit hat man mit Sicherheit auch nicht ganz Unrecht.
vegan2.993 Postsmännlich35708 HaigerLevel 4Supporter
22.01.2024Das hängt ganz davon ab, womit sich der Prof. in seiner Forschung beschäftigt.
Viel häufiger jedoch ist es, dass bei den sogenannten Praktikern sich im Laufe der Zeit oder gar von vornherein Fehler in der Beurteilung von Sachverhalten einschleichen bzw. such Fehler dauerhaft erhalten, weil sie von den Praktikern nie hinterfragt werden.
Das ist mindestens so gefährlich, wenn nicht viel gefährlicher, als wenn Laien ihren unwissenden, aber eben nicht betriebsblinden Input zur Debatte leisten.
Es gibt Länder, in deren Tierversuchs-Ethikkommissionen völlig sachfremd gebildete Leute und Laien explizit mit drin sind, damit eben nicht nur ein sich selbst erhaltendes, möglicherweise falsch gerichtetes System bestärkt wird, sondern auch andere Perspektiven zu Wort kommen können.
Das ist z.B. eines der großen Probleme bei der Eindämmung offenkundig nicht sinnvollen Tierversuchen in D. Es kommen fast nur Leute zu Wort, die ein Eigeninteresse an der Fortführung dieser Versuche haben.
Ähnlich verhält es sich, wenn lediglich Landwirte, die z.B. Tiere gefangen halten, über Tiergefangenhaltung in der Landwirtschaft sprechen dürfen.
Das führt erwartbar zu nichts anderem, als der Bestätigung: Wir machen ja jetzt schon alles richtig und alles kann so bleiben wie es war.
vegan831 PostsweiblichLevel 4Supporter
25.01.2024Natürlich sollen Laien mitdiskutieren! Jemand muss ja für die Tiere sprechen, die es selbst nicht können.
Als Verbraucher und als Steuerzahler haben wir ein berechtigtes Interesse, wie unsere Lebensmittel hergestellt werden und wo unsere Steuergelder hinwandern. Der Hochmut der Bauern ist unangebracht, heutzutage muss sich jeder Kritik gefallen lassen und sollte wenn möglich etwas daraus mitnehmen, statt gleich loszubrüllen.
vegan831 PostsweiblichLevel 4Supporter
28.01.2024Liebe Herbivor, ich denke tatsächlich, dass sehr wenige für die Tiere sprechen. Bei den Tierrechtsdemos und Mahnwachen vor Schlachthöfen, an denen ich teilnehme, kann ich nicht annähernd solche Menschenmassen beobachten, wie bei den Bauerndemos.
Für die Tiere geht es um ein Leben voller Qualen bis hin zu einem qualvollen Tod.
Für die Bauern geht es um etwas weniger Gewinn.
Wir sitzen alle im selben Boot, der Klimawandel betrifft uns alle, und auch das viele Leid und Elend auf der Welt geht uns alle an.
Die Verbraucher und auch die Bauern müssen ihre Gewohnheiten ändern, und das fängt damit an, über Kritik nachzudenken und nicht auf dem althergebrachten zu verharren.
So hatte ich das gemeint.
07.02.2024Die Frage ist doch wohl eher, wie ihr die Politik dazu bringen wollt, was zu verändern.
Es wurden bisher weder die Borchert-Pläne noch das Positionspapier des ZKL (an dem Laien mitgewirkt haben) in die Hand genommen.
Letztlich stellt sich die Frage, wieso die dt. Landwirtschaft zu Bio verdonnert werden soll (wie im Artikel gewünscht), obwohl der Absatz nicht vorhanden ist.
Offensichtlich ist der Gesellschaft Bio nicht so wichtig, sonst würde sie es ja kaufen, oder?
Also: wie wollt Ihr Politik und Gesellschaft erreichen?
Aber bitte dabei bei den Fakten bleiben!
Zu Punkt fossile Brennstoffe im Artikel: Da wird nicht nur mit konventioneller Landwirtschaft in dieser Form Schluß sein, sondern auch mit der biologischen. Biologische Landwirtschaft hat einen höheren Aufwand an Diesel, da mechanische Unkrautbekämpfung = deutlich mehr Fahrten als bei chemischem Pflanzenschutz (konventionell). Durch den halben Ertrag im Bioanbau ist die Emissionslast/Einheit ja eh schon doppelt so hoch.
Und die biologischen Handelsdünger wie z.B. Kaliumsulfat brauchen ebenfalls hohe Temperaturen zur Herstellung (700 Grad), die ebenfalls mit Gasfeuerung erreicht werden.
Und der Bio-Schwefel stammt auch aus der Erdölproduktion...
Zu: Ressourcen zu Gülle: Im weiterführenden Link wird immer nur von wertloser Gülle geredet, was sie definitiv nicht ist.
Meine lieben Herrschaften, mit was wollt ihr überhaupt noch düngen? Erst alles auf Bio umstellen und dann auch noch auf tierische Dünger verzichten wollen?
Ich glaube, da sollten die Laien nun doch lieber einen Punkt machen.
Pflanzen wachsen nicht nur mit Luft und Liebe.
Auch beim Thema Ressourcenverschwendung bitte etwas besser aufpassen, was überhaupt menschlicherseits verwertet werden könnte und was ein Abfallprodukt der Menschen ist und von den Tieren noch verwertet wird (Ressourcenschonung).
Klar kann man Rapsschrot oder Zuckerrübenmelasseschnitzel in die Biogasanlage werfen, aber dann wird sie ja wieder zu Gülle und die ist ja angeblich nichts wert....😉
Ich fänd´s generell ganz gut, wenn Laien, die mitdiskutieren/-bestimmen möchten, erst mal nachfragen warum was so ist, wie es gerade ist.
Mal ein ganz vereinfachtes Beispiel: Warum fährst Du Gülle auf die Wiese: Weil ich den Aufwuchs weggenommen habe und der Wiese mit der Gülle Nährstoffe, die sie braucht, zurückbringe.
Anstatt: Ich mag nicht, daß die Bauern Gülle fahren...
Abgesehen redet jeder Laie irgendwo mit, man nennt den Vorgang "wählen gehen".
Gesperrt: Troll