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Glücklich sein.

Erstellt 03.08.2019, von anonym. Kategorie: Tierschutz & Tierrechte. 95 Antworten.

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Benutzerbild von Vegbudsd
vegan2.993 Postsmännlich35708 HaigerLevel 4Supporter
06.08.2019
Vielleicht hilft auch die Erkenntnis, dass die Entscheidungen, die zu dem Verhalten gegenüber Tieren geführt haben sehr lange Zeit zurückliegen, und gerade deshalb auch nicht so schnell zu verändern sind. Dafür aber, wie sehr diese Art des Umganges mit Tieren zementiert wurde, wurde in den letzten 20 Jahren und immer schneller in letzter Zeit viel für die Tierrechte und den Tierschutz erreicht. Insbesondere freut mich, dass es gesellschaftlich immer mehr anerkannt wird, dass Veganer nicht nur irgendwelche Spinner sind. "Das schaffe ich aber nicht" ist ein viel gehörter Satz, der zumindest darauf hindeutet, dass sich imme rmehr Menschen mit eben diesem Gedanken tragen.

Auch die Fridays for Future Jugendlichen machen ordentlich Dampf in Richtung auf Landwirtschafts- und Ernährungswende und am Wochenende war der Vegan-Street-Day in Dortmund sehr gut besucht.

Auch in manchen Parteien reift der Gedanke, dass zumindest der Tierschutz verbessert werden muss.

Das Glas ist zwar noch zu 3/4 leer, aber es füllt sich zusehends.


Es kann einen auch glücklich machen, dass es endlich eine Bewegung in Richtung auf Beendigung der Massentierhaltung entstanden ist und immer wirkungsvoller wird.

Die Tierhaltung in der Landwirtschaft und zur Ernährung ist ganz klar ein Auslaufmodell - auch wenn der Weg dorthin noch ein weiter ist. Jetzt noch den Mist, der gerade in der Wissenschaft passiert verhindern und eindämmen, dann steht auch irgendwann für Tiere eine bessere Zukunft bevor.


Sich grämen und negative Bilder reinziehen hat bei mir immer zu Lähmung meiner Kraft geführt - ich vermeide das konsequent und engagiere mich, wo ich nur kann. Das gibt ein sehr gutes Gefühl und man merkt, dass das Engagement sich nach und nach auch in Erfolgen niederschlägt.

Also: Nicht Traurig sein, das hilft keinem Tier. Lieber den Popo hoch und sich für die Rechte der Tiere engagieren - wo auch immer!


Das macht glücklich!

1x bearbeitet

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DaisyDuck
06.08.2019
Hallo Lenshar,

ich habe sehr großen Respekt vor Dir und Deinem Veterinärmedizin Studium. Vermutlich gibt ja dieses Pflichtpraktikum im Schlachthof immer noch, oder ?


Ich habe heute noch das EMMA Heft von Anfang 2006 in dem der lange Bericht der angehenden Tierärztin Christiane M. Haupt zu lesen ist, sehr emotional, zum Weinen. Und genau dieser Bericht ist auch in der Vegan Broschüre von ProVegan ab Seite 25 zu lesen:

https://www.provegan.info/fileadmin/pdf/broschuere-vegan.pdf

„Diese Kommentare. Diese Gleichgültigkeit. Diese Selbstverständlichkeit des Mordens. Ich möchte, ich muss sprechen, es mir von der Seele reden. Ich ersticke daran. Von dem Schwein möchte ich erzählen, das nicht mehr laufen konnte, mit ge­ grätschten Hinterbeinen da sass. Das sie solan­ ge traten und schlugen, bis sie es in die Tötungs­ box hinein geprügelt hatten.“

„Nein, die wahren Unmenschen sind all jene, die diesen Massenmord tagtäglich in Auftrag geben, die durch ihre Gier nach Fleisch Tiere zu einem erbärmlichen Dasein und einem noch erbärmli­ cheren Ende – und andere Menschen zu einer ent­ würdigenden und verrohenden Arbeit zwingen.“

„Fleisch essen ist ein Verbrechen. Kein Fleisch­ esser kann je wieder mein Freund sein. Niemals. Niemals wieder. Jeden, denke ich, jeden der Fleisch isst, sollte man hier durchschicken, jeder müsste es sehen, von Anfang bis Ende.“

Gleich ob Du diese Hölle auf Erden schon hinter Dir hast, oder noch vor Dir hast, Du hast meinen allergrößten Respekt!


Und selbstverständlich ist man als mitfühlender, empathischer Mensch von all dieser Gewalt traumatisiert.

Im Kochen ohne Knochen Heft Nr 29 gab es ein Interview mit der Psychologin Dr. Melanie Joy „wenn veganes Leben Leiden schafft“ , sie erzählt darin dass viele Veganer traumatisiert sind von der Gewalt an Tieren, die sie gesehen haben. Hier ein Auszug:
„Viele Veganer sind Zeugen von Gewalt gegenüber Tieren, ohne die dadurch erfolgte eigene Traumatisierung zu bemerken. Die Symptome sind sehr vielfältig und zu ihnen gehören Alpträume von Schlachtszenen, fehlende Lebensfreude angesichts des immensen Leids der Tiere und Schuldgefühle, wenn wir uns dann doch amüsieren. Weil wir vielleicht denken, dass wir in Anbetracht des Tierleids gar nicht die Berechtigung haben, uns gut zu fühlen. Wir können daraufhin Zwangsstörungen entwickeln, etwa zwanghaft viel arbeiten, weil wir denken, dass es nie genug ist, und uns selbst überfordern. Es kann auch passieren, dass wir ein sogenanntes „Trauma Narrative“ entwickeln, wodurch wir die Welt als ein riesiges traumatisches Ereignis sehen, in der es nur drei Rollen gibt. Entweder man ist Opfer, Täter oder Held. Je traumatisierten wir sind, desto stärker kategorisieren wir Menschen in eine dieser drei Schubladen und lassen keine Grauzone gelten. Es ist sehr wichtig, dass Veganer dieses „Trauma Narrative“ verstehen, denn es ist ein sehr beziehungsfeindliches Konzept. Es macht es für uns fast unmöglich, Menschen zu lieben, die eine andere Ideologie als wir vertreten. Doch die Welt braucht so viel Liebe wie möglich. Das „Trauma Narrative“ zu erkennen, kann ihnen dabei helfen, sich anderen stärker verbunden zu fühlen, weil wir sehen, dass auch gute Menschen schlechte Dinge tun können, sie das aber nicht in Gänze zu schlechten Personen macht.“
Ende Auszug aus dem Interview.

Ich persönlich lebe seit ca 2006 vegan, und ja für mich ist die Welt ein riesiges traumatisches Ereignis:
- alle 10 Sekunden verhungert ein Kind unter 5 Jahren auf dieser Erde:
https://www.welthungerhilfe.de/hunger/
während 50% der weltweiten Getreideernte und 95% der weltweiten Sojaernte in die gequälten „Nutztiere“ gestopft werden.


Philip Wollen: „Glauben Sie mir, jedes Stück Fleisch, das wir essen, ist ein Schlag in das verweinte Gesicht eines hungrigen Kindes!“

https://www.youtube.com/watch?v=yYTlclsy6wA

- jedes Jahr werden mindesten 74 Milliarden fühlende Landlebewesen und dazu unzählige Fische nur aus Genussgründen gequält und grausam ermordet, es ist der größte Massenmord in der Geschichte der Menschheit !


Leider kann ich Dir auch keinen Tipp geben mit all diesem Leid und Tod klarzukommen, denn ich komme selbst damit nicht gut klar in einer zutiefst ignoranten und egoistischen Gesellschaft leben zu müssen. Ich habe aber das Glück, dass meine Familie mit mir den veganen Weg gegangen ist.
Freude machen mir unsere Enten, die wir davor bewahrt haben als Braten zu enden,
wunderbare Persönlichkeiten, jedes Tier mit einem ganz eigenen Charakter. Vor kurzem war ich mit Frieda in der Tierklinik Walluf, im Wartezimmer hat man von Ente a la Orange geschwärmt und mir guten Appetit gewünscht, während man voller Sorge um seine eigene Katze bzw. Hund war. Was soll man dazu sagen? Kranke Doppelmoral......

Falls Du mal Richtung Wiesbaden unterwegs bist, wir wohnen in 65232 Taunusstein (ist von Gießen eine gute Stunde entfernt) Du bist jederzeit willkommen!


Seltsam finde ich, dass in diesem Forum ein Mensch der unter dem immensen Tierleid selbst sehr leidet gleich als Misanthrop diagnostiziert wird.


Herzliche Grüße Petra


PS: schön wäre es, wenn Du immer mal berichten könntest wie es Dir im Studium so ergeht, würde mich sehr interessieren!

Benutzerbild von Vegbudsd
vegan2.993 Postsmännlich35708 HaigerLevel 4Supporter
06.08.2019
Im Dunklen sitzend suche ich nicht das Dunkel, sondern das Licht.

Ja diese Welt ist derzeit nicht schön - aber sie wird trotz allem immer schöner. Viel zu langsam, aber sie wird. Die Kriege nehmen ab, der Hunger und die Armut in der Welt wird trotz massiv gestiegener Weltbevölkerung geringer und der Fleischkonsum wird zumindest in D nicht mehr.

Das ist zwar nicht wirklich so direkt bemerkbar, aber wer aufmerksam die Berichte der UN beachtet, kann auch darin Hoffnung und Fortschritt entdecken.

Lasst Euch nicht durch Negativgedanken in Eurem Engagement schwächen - die Gegner tun das ganz gewiss nicht!


Um so wichtiger ist es für uns, für die Rechte der Tiere und für die Ernährungswende sowie die Wende in der Landwirtschaft aktiv an allen Ecken und Enden einzutreten.


Der Weg durch die Instanzen ist dabei ein wichtiges Element.

Auch und insbesondere in der Forschung oder der Tiermedizin.

1x bearbeitet

Benutzerbild von Blaustern
vegan161 PostsweiblichHamburgLevel 3
06.08.2019
Was ich heute seltsam finde, sind die Reaktionen auf meine Kanichen. Viele Nacharn oder Spaziergänger die an unserem Garten vorbei gelaufen sind, haben mich gefragt, ob die geschlachtet werden. Dann habe ich immer erklärt, dass es Tiere aus dem Tierschutz sind, die hier bis zu ihrem natürlichen Ende bleiben dürfen. Alle Leute waren erleichter. Niemand hat sowas gesagt wie "schade kein Braten" immer nur "Gott sei Dank, das ist gut." Die Menschen sind total widersprüchlich.

Kein Benutzerbild
PeeBee
06.08.2019
Wie sollen wir uns, anderen Menschen und den Tieren helfen und sie unterstützen, wir sollen wir etwas ändern, inklusive uns selbst (!), wenn wir 99% der Menschen für egoistisch halten? Damit nimmt man sich doch selbst die Chance (und die Kraft!), etwas zu tun!

Der Mensch ist nicht per se böse, er ist unwissend. Seine Prägungen und Gewohnheiten sind so stark, dass es ihm kaum gelingt, andere Wahrheiten zu verstehen, geschweige denn zu akzeptieren und anzunehmen. Ich sehe das doch an mir. Den "letzten" Rest Milch (im Kaffee) und Käse (auf der Pizza) habe ich immer noch nicht aufgeben können, und das beschämt mich richtig. Aber ich werde es tun. Ich weiss es. Wenn ich jedoch der Meinung wäre, ich bin ja sowieso genau so ein Egoist wie die anderen 99%, warum sollte ich mich dann ändern? Und ich bin nicht selbstgewiss genug, um mich zu den 1% "Guten" zu zählen...

PeeBee

Benutzerbild von METTA
vegan4.665 Postsweiblich ObertshausenLevel 4Supporter
06.08.2019
Genauso wie fortwährende negative Gedanken der Anfang zum schlechten Taten sind, sind auch fortwährende positive Gedanken der Anfang zu guten Taten.


" Man glaubt, das Denken sei unverbindlich, aber nichts außer dem Denken schlägt uns in Bande. Und wer in Gedanken zügellos ist, der ist jeder Zügellosigkeit fähig"

Simone Weil

1x bearbeitet

Benutzerbild von Googlehupf
vegan43 Postsmännlich OstholsteinLevel 3
06.08.2019
@PeeBee
Deine Aussage, "Der Mensch ist nicht per se böse, er ist unwissend" trifft wohl (hoffentlich) auf die meisten zu. Dennoch gibt es Zeitgenossen, die sagen: Ich weiß, was in den Schlachthöfen abgeht und es ist mir scheißegal!
Mir sind solche Individuen schon einige Male untergekommen und ich befürchte, deren Zahl ist größer als wir glauben möchten.

Benutzerbild von Blaustern
vegan161 PostsweiblichHamburgLevel 3
06.08.2019
Ich frage mich ob manchen wirklich klar ist, was sie da sagen. Eine Kollegin heute meinte: "Das Kükenschreddern ist mir egal. Ich bin nicht so tierlieb." :oo

Benutzerbild von Vegbudsd
vegan2.993 Postsmännlich35708 HaigerLevel 4Supporter
06.08.2019
Zitat Blaustern:
Eine Kollegin heute meinte: "Das Kükenschreddern ist mir egal. Ich bin nicht so tierlieb." :oo


Solche und ähnliche Aussagen sind genau der Grund, weshalb ich Tiervernichtung sowohl für Tiere, aber auch für Menschen für hochproblematisch halte. Sie zeigen die bereits weit fortgeschrittene Verrohung und Missachtung gegenüber Lebewesen - auch Menschen gegenüber?.

Der Biologe und Hirnforscher Gerhard Roth sagte einmal sinngemäß, dass man über entsprechende Sozialisation und Beeinflussung aus JEDEM Menschen sowohl einen Heiligen aber auch ein Monster machen könne.

Einer der Sätze, die mich darin bestärken, dass soziale Kontrolle und Wahrnehmung von Verhaltensweisen und Aussagen sowie deren soziale Bewertung als positiv oder negativ durchaus nach und nach einen positiven (leider ebenso einen negativen) Einfluss haben.


Man muss diese soziale Kontrolle aber eben auch ausüben.

Dass heißt, wenn jemand mit solchen Aussagen unkommentiert damit durchkommt, verfestigt sich diese Meinung. Bekommt man (am besten von Vorgesetzten oder höherrangigen Menschen) aber deutlichen und fundierten Widerspruch, kann das durchaus zum Nachdenken über die eigene Sichtweise führen. Man darf aber natürlich dabei keine Wunder erwarten.


Am besten finde ich immer die zunächst mit viel Temperament vorgetragene Abwehr, die dann Monate später umschlägt in: "Weißt Du was, ich habe gestern meinen ersten veganen Kuchen gebacken, selbst meinem Mann hat es super geschmeckt!" Spätestens dann weißt Du, es hat geklappt ;) )

Kein Benutzerbild
PeeBee
06.08.2019
Zitat Googlehupf:
@PeeBee
Deine Aussage, "Der Mensch ist nicht per se böse, er ist unwissend" trifft wohl (hoffentlich) auf die meisten zu. Dennoch gibt es Zeitgenossen, die sagen: Ich weiß, was in den Schlachthöfen abgeht und es ist mir scheißegal!
Mir sind solche Individuen schon einige Male untergekommen und ich befürchte, deren Zahl ist größer als wir glauben möchten.


Ja, natürlich gibt es die. Aber sind die wirklich per se böse? Oder sind sie fehl geleitet, falsch erzogen usw.? Schau Dir doch mal an, wie z.B. Vertreter der Kirchen oder Lehrer lange Zeit (Jahrhunderte!) über Tiere geredet haben. Wenn man als Kind dauernd hört, dass Tiere "Sachen" sind, keine Seele haben usw., dann fällt es sehr sehr schwer, anders zu denken und sein Verhalten zu ändern. Und genau da müssen wir selbst durch Reden und durch Vorbild (!) ansetzen. Ich tu mich sehr sehr sehr schwer damit, all diese Menschen einfach böse oder egoistisch oder was weiss ich zu nennen. Zumal da immer auch dahinter steckt: "Ich bin besser"...

PeeBee

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