Vegpool Logo

Einweg-Plastiktüten: Händler tricksen, um Verbot zu umgehen

Wiederverwendbare Stofftaschen sind eine gute Möglichkeit Plastiktüten einzusparen und die Umwelt zu schonen.
Einige Händler nutzen plumpe Tricks, um das Verbot von Einweg-Plastiktüten zu umgehen. Bild: pixabay.com (bearb.)

Seit Anfang des Jahres gilt in Deutschland das Verbot von Einweg-Plastiktüten. Viele Händler haben Einweg-Plastiktüten daher aus dem Sortiment genommen, um der Plastikflut ein Ende zu setzen. Doch offenbar keineswegs alle!

Einige Händler nutzen offenbar Ausnahmeregelungen kreativ aus, um das Verbot von Einweg-Plastiktüten faktisch zu umgehen. So jedenfalls sieht das die Deutsche Umwelthilfe. In ihrer Pressemitteilung vom 16.6.2022 nennt sie Edeka, Netto, Norma, Rossmann und Müller.

Verboten sind Plastiktüten mit einer Wandstärke von 15 bis maximal 49 Mikrometern und auch sogenannte "Bioplastiktüten", die ökologisch keine Vorteile haben.

Ausgenommen von der Regelung seien nur Einweg-Plastiktüten zum Einpacken von Obst und Gemüse, die sogenannten Hemdchen- oder Knotenbeutel.

Doch manche Händler würden weiterhin Einweg-Plastiktüten anbieten - und plumpe Tricks nutzen, um das Verbot zu umgehen, so DUH-Mitarbeiter Thomas Fischer.

So würden Hersteller einerseits einfach die Wanddicke erhöhen, um aus dem Verbot zu fallen (ab 50 Mikrometern Wandstärke gilt das Verbot nicht mehr). Zudem würden einige Händler ihre Tüten einfach als "Mehrweg-Tüten" umbenennen, obwohl der Charakter der Einweg-Plastiktüte erhalten bliebe.

"Statt Umwelt- und Klimaschutz zu untergraben, sollten die Händler die möglichst häufige Verwendung von Mehrweg-Tragetaschen fördern", so Fischer von der DUH. Einweg-Papiertüten seien indes auch keine umweltfreundliche Alternative, da ihre Herstellung viel Wasser, Energie und Chemikalien verbrauche.

Gute Alternativen zu Einweg-Tüten seien Mehrwegtragetaschen, Einkaufsnetze, Rucksäcke, Klappkisten, Körbe, Fahrradtaschen oder Trolleys.

Unsere Meinunge:
Dass Händler Gesetzeslücken nutzen, um weiterhin umweltschädliche Plastiktüten anzubieten, ist zwar sicherlich legal, hinterlässt aber keinen guten Eindruck. Gerade, weil viele Händler sich ja mit Umweltbewusstsein rühmen. Da passen Tricks mit Einweg-Plastiktüten überhaupt nicht ins Bild!

Veröffentlichung:

Diskutiere im Vegan-Forum mit:
Plastiktüten-Verbot: Einige Händler tricksen (sagt die DUH)
Letzter Beitrag: 23.08.2022, von METTA.

Teile diesen Artikel:

5,0/5 Sterne (20 Bew.)
AUTOR: KILIAN DREIßIG
Vegane Lebensweise vereint Klimaschutz, Tierschutz und Lebensqualität. Gründe genug, mich als Journalist damit zu beschäftigen.

Dazu passende Artikel:

Wann sind Waschmittel vegan?

Weißer Flaum auf Pilzen: Schimmel oder noch essbar? [Ratgeber]

Diese 15 ökologischen Argumente für Veganismus solltest Du kennen

Welches ist das beste Messer für die vegane Küche?

Weichspüler meist nicht vegan! Enthält oft Schlachtprodukte!

"Bio-Plastik": 6 Gründe warum wir es meiden sollten