Vegan Urlaub machen in der Türkei
Entspannen, die Sonne genießen und die Seele baumeln lassen – der Urlaub inspiriert, erfrischt und schafft Abstand zum Alltagstrott. Ein besonders beliebtes Urlaubsland ist die Türkei. Sie bietet Kultur und Strand, ursprüngliche Natur und turbulentes Städteleben.
Veganer sollten ihren Türkei-Urlaub aber sorgfältig vorbereiten, damit auch die Ernährung zum Genuss wird. Wir haben die Reiseveranstalterin Barbara Seyhan befragt, worauf man beim Vegan-Urlaub in die Türkei achten muss. Seyhan bietet selbst vegane Gruppenreisen in die Türkei an (siehe unten).
Vegpool: Hallo Frau Seyhan, was macht die Türkei als Urlaubsland interessant?
Barbara Seyhan: Was die Türkei wirklich als hervorragendes Urlaubsland auszeichnet sind vor allem die vielen Sonnentage im Jahr, die wunderschöne Landschaft, die sehr interessante Kultur und die Gastfreundschaft der Menschen. Hinzu kommen noch Faktoren wie ein gut verträgliches Klima, eine gute Infrastruktur, saubere Strände, ein sauberes Meer und gute Hotelstandards.
Vegpool: In vielen Ländern ist die vegane Lebensweise ja schon recht verbreitet. Wie sieht es in der Türkei aus?
Barbara Seyhan: In der Türkei ist die vegane Lebensweise noch nicht verbreitet. Man findet nur sehr vereinzelt Menschen, die mit dem Begriff "vegan" etwas anfangen können. "Vegan" wir auch oft mit vegetarisch verwechselt.
Vegpool: Wenn ich in der Türkei Urlaub machen möchte – wo finde ich die beste, vegane Auswahl an Lebensmitteln?
Barbara Seyhan: Ich würde sagen, man findet nur in den Großstädten wie Istanbul, Izmir und Ankara ein kleines Angebot an veganen Restaurants oder Bioläden mit veganem Angebot. In Bodrum gibt es einen kleinen sympathischen Bioladen, der nun bedingt durch unsere verstärkte Nachfrage, mehr vegane Lebensmittel mit in sein Angebot aufgenommen hat. Das Angebot ist insgesamt spärlich in der Türkei, wird aber in den kommenden Jahren auch hier stark anwachsen. Die Zeit dafür ist einfach da und der Markt wird sich auch hier ändern.
Vegpool: Die so genannten „Köfte“ können ja auch vegan hergestellt werden. Gibt es noch andere Gerichte in der Türkei, die man ohne lange Erklärungen vegan ordern kann?
Barbara Seyhan: Typisch türkische und gleichzeitig vegane Gerichte, die mir einfallen, wären: Imam Bayildi (mit Gemüse gefüllte Aubergine), Mercimek Corbasi (Linsensuppe), reine Gemüsegerichte aus Okraschoten, Bohnen oder Spinat, Zeytinyagli Biber Dolmasi (mit Reis/Vogelrosinen und Pinienkernen gefüllte Paprika), Zeytinyagli Yaprak Sarmasi (mit Reis gefüllte Weinblätter), Cicek Dolmasi (mit Reise gefüllte Zuchiniblüten) und als Nachtisch Kabak Tatlisi (süßer Kürbis mit Nüssen und Zuckersirup). Im Zweifel lieber vor Ort nochmal nachfragen.
Vegpool: Welche Insider-Tipps haben Sie für Veganer, die in der Türkei Urlaub machen möchten?
Barbara Seyhan: Ich persönlich bevorzuge die türkische Ägäis, und da Bodrum oder Dalyan. Bodrum bietet schöne Strände, wunderschöne Buchten, eine große Auswahl an Ausflugsmöglichkeiten, eine schöne Stadt zum Bummeln und Shoppen, ... und das alles ohne Massentourismus. Dalyan hingegen liegt am Rande eines Naturschutzgebietes in wunderschöner und einzigartiger Landschaft an den Ufern des Köycegiz-Sees. Sein Schilf beherbergt über 150 Vogelarten. Der wunderschöne Sandstrand wird im Sommer als Eiablageplatz der CarettaCaretta Schildkröte genutzt. Hier kommen Naturfreunde voll auf ihre Kosten. Der Ort bietet viel Ursprünglichkeit und Ruhe. Auch bietet die Region um Dalyan unzählige Ausflugsmöglichkeiten, sowohl landschaftlicher, als auch kultureller Natur.
Barbara Seyhan ist Reiseveranstalterin und bietet über „Hibiskus Reisen“ auch selbst vegane Gruppenreisen in die Türkei an. Mehr Infos auf der Website.
Veröffentlichung:
Autor: Kilian Dreißig