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Warenkunde: Lupinen

Gelbe Lupine (Zeichnung)
Gelbe Lupine (Zeichnung) Bild: Prof. Dr. O. W. Thomé (bearb.)

Lupinen gehören zu den Schmetterlingsblütlern, innerhalb der Familie der Hülsenfrüchte. Es gibt mehr als hundert Lupinen-Arten, von denen nur wenige Sorten wirtschaftlich genutzt werden. Verwendet werden zum Beispiel die Weiße und Gelbe Lupine, die auch als Süßlupinen bezeichnet werden.

Die Nutzung von Lupinen hat in vielen Regionen der Welt eine lange Tradition. In den Anden und im Mittelmeerraum wurden die anspruchslosen Pflanzen schon früh als Protein-Lieferant entdeckt und kultiviert. Die Verarbeitung der Samen war wegen des Gehalts an Gift- und Bitterstoffen (Alkaloiden) jedoch recht aufwändig.
Die Züchtung von Lupinen mit geringeren Anteilen an Bitterstoffen, hat sicherlich zur verbreiteten Nutzung beigetragen. Süßlupinen enthalten heute weniger als 0.05% Alkaloide.

Nährstoffe der Lupinen

Für die Lebensmittelherstellung werden die Samen der Lupinen genutzt. Sie bestehen zu ca. 40% aus Protein und enthalten alle acht essentiellen Aminosäuren, davon in hoher Menge Lysin (Quelle). Zudem sind Lupinen-Samen relativ reich an Eisen, das zudem in seiner ernährungsphysiologisch günstigen, organischen bzw. „zweiwertigen“ Form vorliegt. Enthalten sind außerdem die Mineralstoffe Natrium, Kalium, Kalzium und Magnesium (Quelle).

Lupinen: Kein zuverlässiger B12-Lieferant

Lupinen gehen – wie viele andere Hülsenfrüchte – eine Symbiose mit Bakterien ein, die in ihren Wurzelballen leben und Vitamin B12 produzieren. Verbreiteten Angaben zufolge soll dieses Vitamin B12 auch im Endprodukt in verwertbarer Form enthalten sein. Neuere Untersuchungen widersprechen dieser These. Eine Versorgung mit Vitamin B12 über Lupinen-Produkte ist demzufolge wohl nicht möglich.

Verwendung von Lupinen

Hierzulande werden Lupinen immer noch überwiegend als Futtermittel und zur Gründüngung genutzt. Mit der zunehmenden Verbreitung der gesundheitsorientierten, vegetarischen und veganen Lebensweise werden Lupinen aber auch hier allmählich für die direkte Lebensmittel-Herstellung interessant.

Die proteinreichen Samen der Lupinen können vielfältig genutzt werden, zum Beispiel zur Herstellung von „Lopino“, ein tofu-ähnliches Eiweißprodukt; zur Produktion von Milch- und Kaffe-Alternativen, als Mehl für glutenfreies Gebäck sowie für Eiscreme. Auch Sportler können von energiereichen Lupinen-Drinks profitieren.

Insgesamt können Lupinen ähnlich verwertet werden wie Soja. Allerdings haben Lupinen gegenüber Soja einige Vorteile:

Vorteile von Lupinen gegenüber Soja

  • Lupinen sind anspruchslos und gedeihen auch in kühlen Regionen mit kargem Boden, auch in Mittel- und Nordeuropa. Deshalb werden Lupinen gelegentlich als das Soja Europas bezeichnet.
  • Lupinen-Produkte sind in der Regel reicher an Eisen, als Produkte aus Soja. Außerdem enthalten sie oft mehr Mineralstoffe wie Natrium, Kalium, Kalzium und Magnesium.
  • Lupinen stammen meist – noch – aus gentechnikfreiem Anbau, während Soja inzwischen häufig gentechnisch verändert wird.

Lupinen: Ein Allergen

Lupinen-Produkte können bei einigen Menschen allergische Reaktionen auslösen. Aus diesem Grund müssen Zutaten aus Lupinen auf der Zutatenliste eines Produkts als Allergen gekennzeichnet werden. Für Soja-Allergiker können Lupinen aber eine gesunde Alternative darstellen.

Veröffentlichung:

Autor: Kilian Dreißig

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