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Kochbuch-Autorin Heike Kügler-Anger

Autorin Heike Kügler-Anger
Autorin Heike Kügler-Anger Bild: Wolfdietrich Anger
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„Wie ein Sechser mit Sonderzahl im Lotto"

Vegpool: Sind Sie selbst Vegetarierin? Wie kam es dazu?

Heike Kügler-Anger: Der Entschluss, auf Fleisch zu verzichten, hat bestimmt etwas mit meinem Kindheitstrauma – den panierten Schweinekoteletts – zu tun. Später durchlief ich die Stationen, die viele VegetarierInnen und VeganerInnen durchlaufen: Ich wollte etwas Gutes für meine Gesundheit tun, setzte mich Tierschutz- und Tierrechtsgedanken auseinander, informierte mich darüber, wie Kühe und Co. tatsächlich gehalten werden und war entsetzt. Und bestrebt, es besser, anders zu machen.
Dass ich damit Beruf und Berufung kombinieren konnte, erscheint mir noch immer wie ein Sechser mit Sonderzahl im Lotto.

Vegpool: Das Interview findet ja kurz vor Weihnachten statt. Was wird es denn bei Ihnen zu Weihnachten geben?

Heike Kügler-Anger: Das ist eine gute Frage.
Wir sind da meistens relativ spontan. Da wir in sehr kleinem Kreis feiern und speisen, müssen wir nicht schon Anfang November anfangen, unser Weihnachtsmenü und die Sitzordnung zu planen.
Wir überlegen uns ein paar Tage vor den Feiertagen, worauf wir Appetit haben und ich besorge dann zeitnah die Zutaten.
Meistens gibt es einen leckeren Mix aus „geht schnell“ und „ist etwas ganz Besonderes“.

Vegpool: Was ist Ihr Lieblingsrezept?

Heike Kügler-Anger: Ich habe mehrere Rezepte, die ich immer wieder gerne koche und esse. Und dass nicht nur alle Jahre wieder zu Weihnachten.
Wo ich mich sprichwörtlich hineinsetzen könnte, das ist zum Beispiel der Drei-Nuss-Braten in Blätterteighülle aus „Veganes fürs Fest“. Dazu eine gute Soße sowie Süßkartoffelspalten vom Backblech und gerösteter Rosenkohl mit Haselnüssen. Das macht mich zu einem sehr satten und glücklichen Menschen.

Da ich Nudeln in jeglicher Form liebe, mag ich sie auch in etwas ungewöhnlicher Kombination wie zum Beispiel in der Sauerkraut-Ananas-Lasagne. Und etwas Französisches geht mit einem guten Glas Rotwein sowieso immer.

Vegpool: Welche Tipps haben Sie für Menschen, die selbst vegan kochen lernen wollen?

Sich nicht entmutigen lassen

Heike Kügler-Anger: Ich glaube, dass es gar keinen so großen Unterschied macht, ob man vegan oder ganz „normal“ kochen lernen möchte. Viele der Grundregeln am Herd und Kochtopf sind ja gleich.

Wichtig ist für den Anfang, dass man sich nicht entmutigen lässt, ein gutes Rezept aussucht, die Zutaten dafür besorgt, alles Notwendige in der Küche zusammenstellt und sich dann Schritt für Schritt, wie im Rezept beschrieben, an die Zubereitung macht. Wenn es geklappt hat, lässt man es sich mit vor Stolz geschwollener Brust schmecken und überlegt, woran man sich am nächsten Tag wagt.

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Sollte trotz aller guten Absichten und Vorbereitungen etwas schief gegangen sein – so what? Man sollte überlegen, woran es gelegen haben könnte und versucht es einfach noch einmal. Auch hier macht Übung viele neue Kochmeister und Kochmeisterinnen.

„Nicht gleich ein drei-gängiges Menü planen“

Wenn man vorher ein Allesesser oder Vegetarier war und jetzt auf vegan umsteigen will, sollte man sich im Vornherein vor allem darüber informieren, durch welche veganen Produkte man Fleisch, Milch, Sahne, Eier, Käse etc. ersetzen kann. Auch hier gilt: immer schön langsam. Also nicht gleich ein drei-gängiges Menü planen, mit dem man die nicht vegane Familie oder den Chef beeindrucken will. Das geht mit ziemlicher Sicherheit daneben.

Spaghetti mit einer wirklich gut gekochten Tomatensoße, Frikadellen aus Hülsenfrüchten, ein einfacher Auflauf oder eine vegane Pizza tun es für den Anfang auch. Darauf kann man dann, mit zunehmendem Wissen und wachsenden Fertigkeiten, aufstocken.
Aber am wichtigsten ist, dass man sich den Spaß und die Freude am Kochen und Genießen nicht nehmen lässt.

Sie können auch die lange Version des Interviews herunterladen (PDF).

Veröffentlichung:

Autor: Kilian Dreißig

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