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Arachidonsäure in Tierprodukten - Auslöser für Rheuma und Co?

Arachidonsäure kann auch die Entstehung von Rheuma begünstigen Bild: Fotolia.com

Vieles deutet darauf hin, dass Tierprodukte in großen Mengen keineswegs so gesund sind, wie es uns Lebensmittelkonzerne glauben machen möchten. Zwar sind noch viele Fragen über die genauen Wirkmechanismen offen - doch in wissenschaftlichen Kreisen herrscht längst Konsens darüber, dass ein hoher Konsum von Tierprodukten Zivilisationserkrankungen wie Diabetes Typ 2, Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und verschiedenen Krebsarten fördert.

Eine Ursache für entzündliche Erkrankungen, die ebenfalls mit hohem Tierkonsum in Verbindung stehen, sehen Forscher in der Arachidonsäure.

Arachidonsäure, die zu den Omega-6-Fettsäuren gehört, kommt praktisch nur in Tierprodukten vor. Besonders hohe Werte von Arachidonsäure sind in Hühnerfleisch, Schweineschmalz, Eigelb und Thunfisch enthalten. Nur ganz wenige pflanzliche Lebensmittel enthalten ebenfalls Arachidonsäure, darunter z. B. Schwarzkümmel, der aber meist nur in geringen Mengen verwendet wird.

Mediziner zählen die Arachidonsäure zu den sogenannten Entzündungsmediatoren. Das sind Stoffe, die im Körper Entzündungsprozesse steuern. Arachidonsäure wirkt dabei proinflammatorisch, also entzündungsfördernd. Chronische Entzündungen sind ihrerseits "Triggerfaktoren" für bestimmte Krebsarten - sie erhöhen also das Krebsrisiko.

Auch wenn die Disziplin der Präventionsmedizin noch in den Kinderschuhen steckt, gibt es bereits deutliche Hinweise darauf, dass z. B. entzündliche Erkrankungen wie rheumatische Arthritis ("Rheuma"), Arthrose und Multiple Sklerose durch eine Ernährung gefördert werden, die viel Arachidonsäure enthält. Häufig wird Patienten, die unter diesen Erkrankungen leiden, daher eine überwiegend pflanzliche Ernährung empfohlen - oft mit enormen Erfolgen.

Vegane Ernährung ist arm an Arachidonsäure.

Unzählige Rheuma-Patienten berichten, dass ihnen eine vegane Ernährung geholfen hat, die Beschwerden langfristig deutlich zu lindern. Auch zwei Vegpool-Leser haben uns ihre Erfahrungen geschildert: Vegan gegen Rheuma und Vegan gegen Knie-Arthrose.

Wichtig ist dabei allerdings, dass die vegane Ernährungs-Umstellung auch fundiert umgesetzt wird. Es ist nicht damit getan, bloß alle Tierprodukte wegzulassen. Allgemeine, praktische Unterstützung beim Umstieg auf eine vegane Lebensweise bietet u.a. unser Partnerprojekt unter vegan-werden.de.

Bislang fehlen zwar noch die Daten, um eindeutig sagen zu können, ob eine vegane Ernährung - die ja von Natur aus arm an Arachidonsäure ist - in der Lage wäre, Erkrankungen nicht nur zu lindern, sondern auch zu heilen. Doch viele Mediziner sind sich sicher, dass es zumindest einen Versuch wert ist.

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Für die dafür nötige Disziplin ist es wichtig, sich nicht von Sorgen über Verzicht ablenken zu lassen. Wer sich wirklich auf eine vegane Ernährung einlässt, wird schon nach wenigen Wochen eine ganz neue Fülle an Lebensmitteln entdecken, die man bislang einfach immer übersehen hatte. Wohl jeder Veganer wird dies rückblickend bestätigen können.

Übrigens: Der Fach-Kongress VegMed beschäftigt sich wissenschaftlich mit den Vorteilen einer pflanzenbasierten Ernährung für die Gesundheit. Hier treffen sich Mediziner und Ernährungs-Experten aus der ganzen Welt, um sich über ihre wissenschaftliche Arbeit auszutauschen. An einem Besuchertag erhalten auch Laien die Gelegenheit, mehr über den aktuellen Stand der Forschung rund um pflanzliche Ernährung zu erfahren. Mehr Infos: www.vegmed.de.

Veröffentlichung:

Autor: Kilian Dreißig

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