23.12.2019
@Lenshar + PushelQueen
In meiner Familie und Verwandtschaft sind alle Mischköstler, bis auf meine kleine Nichte, die jetzt Vegetarierin geworden ist; von daher kenne ich das Problem.
Wahrscheinlich ist Euch das theoretisch klar, aber wenn man selbst in der Situation steckt, fällt es einem schwerer, das zu erkennen: Eure Verwandten lehnen nicht
Euch ab, sondern versuchen, ihr eigenes schlechtes Gewissen gegenüber ihrer Lebensweise zu unterdrücken. Deswegen boykottieren sie bewußt Eure Wünsche und lehnen auch häufig gerechtfertigte Kompromisse ab.
Macht Euch deswegen nicht so viele trübe Gedanken, sondern lebt Euer Leben, wie Ihr es für richtig haltet und versucht, dabei freundlich zu bleiben. Schuldgefühle sind hier unangebracht, denn es liegt keine wirkliche Schuld vor. Würdet Ihr gegen Euer Gewissen handeln, sähe das anders aus. Lenshar, Du hast die einzig richtige Lösung gewählt, nämlich getrennte Weihnachtsfeiern. Vielleicht kommt ja noch die Zeit, wo Deine Mutter umdenken wird...
Naja, was ich vom Weihnachtskult im Allgemeinen halte, habe ich ja schon geschrieben. Für die meisten Menschen beinhaltet ein klassisches Weihnachtsessen nun mal Fleisch, weil es als besonders edel gilt. Das gilt ganz besonders für diejenigen, die die Kriegs- und Nachkriegszeit noch miterlebt haben, wie z.B. meine Mutter, aber auch für die meisten anderen. Außerdem möchte man sich ja vor den Gästen nicht blamieren ("Wie, nur Gemüse?"). Das steckt hier alles mit drin. Daß Ihr beide darunter leidet, daß dabei Tiere sterben müssen, machen sie sich nicht bewußt.
Am meisten hilft es immer, den anderen zu verstehen, dann fühlt man sich auch nicht mehr verletzt. Ich wünsche Euch jedenfalls, daß Ihr trotzdem eine nette Feier haben werdet.
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