Ich gebe gleich zu, der Titel ist nicht politisch korrekt, daher auch in Anführungszeichen. Die damit verbundene Gleichmacherei soll nicht meine Ansicht darstellen, sondern die hier weit verbreitete Unkenntnis osteuropäischer oder zentralasiatischer Küchen zum Ausdruck bringen.
Wie dem auch sei, in den großen Supermarktketten gibt es ja oft ein ganz allgemein "asiatisches" Regal mit Sushireis, indischen Currypasten, Sambal Oelek, Mienudeln etc. Dann ein griechisches mit tausend Olivengläsern, ein "Tex-Mex" mit Burritos und Salsa und manchmal eben auch ein Regal, das irgendwie nie so richtig in die aktuellen Kochtrends passt, mit russischen, aber auch polnischen und anderen osteuropäischen und zentralasiatischen Konserven.
Diese Dosen und Gläser sind allesamt nicht so schick anzusehen wie die erstgenannten. Man findet allerlei optisch "Matschiges" und "Trübes". Und natürlich auch sehr viel Deftiges mit Fleisch.
Aber ich bin ja neugierig veranlagt und habe z.B. Borschtsch im Glas der Firma Dovgan für mich entdeckt. Wenn man auf die Zutaten guckt, kann man begeistert sein: Nur natürliche (pflanzliche) Zutaten (bis auf am Ende etwas Citronensäure), wenig Öl, alles sehr dickflüssig, weil Wasser entzogen wurde, das man dann zu Hause hinzufügen muss - also auch noch gewichtsvermeidend eingemacht. Finde ich als Notvorrat hervorragend. Kann man sich schnell zubereiten und hat trotzdem nichts Künstliches gegessen.
Dann gibt es natürlich die verschiedensten fermentierten Gemüse - okay, Salzgurken und Co. sind nicht mein persönlicher Geschmack. Aber sicherlich hochwertig.
Dann gibt es diesen usbekischen Salat -einfach lecker:
https://www.dovgan.de/produkte/russland/gemuesekonserven-ru/cmak-usbekischer-salat-pflaume-530g
Wenn man auf der Seite noch nach anderen Gemüsekonserven guckt, Lecho u.ä., dann sieht man, wie sich alles optisch ähnelt. Es macht alles irgendwie nicht so viel her, aber es lohnt sich, die Zutatenlisten zu lesen und einfach mal auszuprobieren.
Wir kochen hier frei nach Schnauze, aber man orientiert sich ja doch immer wieder nach gewohnten Standards - die italienischen Pastasaucen, oder mal "etwas asiatisches" kochen. Und so findet man ja auch Kochbücher, die ob vegan oder nicht, mal die mediterrane oder afrikanische (DAS ist ja auch schon eine unmögliche Gleichmacherei!) Küche etc. anbieten.
Wo bleibt dann also der Raum für den usbekischen Salat? Man kommt schlichtweg nicht drauf, und so bleiben diese Schätze unentdeckt.
Wir machen uns einfach manchmal zum Abendbrot ein Glas davon auf. Aber ich war von der Art des Würzens so inspiriert, dass ich im Netz nach usbekischer Küche geguckt habe und gerade heute wieder einen Eintopf "Mash Atala" vom Chefkoch gekocht habe - daher komme ich heute drauf.
Da hat man die Schublade voller Gewürze und macht, wenn man nicht aufpasst, doch immer das Gleiche! Aber anders kombiniert, kann man sich neue Geschmackswelten erschließen, die man so einfach in keinem aktuellen Kochbuch, Blog oder Kochshow vorgefunden hätte.