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Berechtigt? Niko Rittenau ändert Position zu veganer Ernährung!

Erstellt 31.07.2023, von kilian. Kategorie: Gesund vegan leben. 153 Antworten.

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Benutzerbild von Pee-Bee
vegan458 PostsmännlichOstbayernLevel 3Supporter
16.09.2023
Danke, Chickpea.


Leider bleibt er (und unterstreicht noch) seine Aussage zum Konsum von Rindern aus der Weidehaltung (dass das weniger unethisch sei als Tiere aus der Massentierhaltung zu essen) und vor allem stellt er sich fast schon "diven-artig" als Opfer dar; es sind seine Kritiker, die "Schuld" sind, dass er das "Label vegan" für sich nicht mehr nutzt.

Für mich jedenfalls ist und bleibt "vegan" kein "Label", weil ich nichts verkaufen will, sondern eine ethische Überzeugung. Damit scheint er aber nicht mehr viel "am Hut" zu haben.


Und seine Aussage, dass man letztendlich erst wirklich etwas sagen könne, wenn eine vegan lebende Mutter ihr Kind vegan ernährt, dieses wiederum lebenslang bei der veganen Ernährung bleibt, und wiederum ein veganes Kind gebiert und vegan erzieht, usw. Und solche Menschen gäbe es halt noch nicht.

Was ja so nicht stimmt. Ganze Gebiete Indiens leben vegan, die Jaina z.B. leben seit ewig vegan, sehr viele Hindus. Wenn es darüber keine Studien gibt, ist das nicht die "Schuld" der Jainas und der Hindus.

Und seine Aussage, dass er von Carnivoren mehr gelernt habe als von Veganern..., nun ja, seltsam... (bei Minute 54:00)

Es enttäuscht mich, dass NR meinem Empfinden nach von Video zu Video von der veganen Ernährung abrückt.

Benutzerbild von chickpea
633 PostsmännlichSüdenglandLevel 4
16.09.2023
Zitat Pee-Bee:
Danke, Chickpea.
Was ja so nicht stimmt. Ganze Gebiete Indiens leben vegan, die Jaina z.B. leben seit ewig vegan, sehr viele Hindus. Wenn es darüber keine Studien gibt, ist das nicht die "Schuld" der Jainas und der Hindus.

Und seine Aussage, dass er von Carnivoren mehr gelernt habe als von Veganern..., nun ja, seltsam... (bei Minute 54:00)

Es enttäuscht mich, dass NR meinem Empfinden nach von Video zu Video von der veganen Ernährung abrückt.


Mir ist nicht bekannt, dass es in Indien ganze Regionen gibt, in denen Jains über mehrere Generationen hinweg vegan gelebt haben. In der Regel ernähren sich Jains lakto-vegetarisch, also ohne den Verzehr von Eiern. Zwar wird heutzutage empfohlen, sich vegan zu ernähren, wenn das Wohl der Tiere nicht garantiert werden kann; jedoch ist es fraglich, ob Jains in der Vergangenheit über Generationen vegan waren.
Ich bin durch meine Eltern in einer Glaubensrichtung aufgewachsen, die viele Elemente aus dem Jainismus und Sikhismus vereint. Bis in die 1990er- und 2000er-Jahre hinein war die Tierhaltung in diesen Kulturkreisen weitgehend traditionell. Damals war eine lakto-vegetarische Ernährung mit Honig kaum problematisch, da sie den Tieren nur minimales Leid zufügte. Der Fokus liegt eher auf dem Prinzip von Ahimsa, das heißt, keinem Lebewesen Schaden oder Leid zuzufügen. Beispielsweise galt das Melken einer Kuh, die bereits ein Kalb hatte, nicht als Handlung, die Leid verursachte. Eier wurden vermieden, da nicht sicher festgestellt werden konnte, ob sie befruchtet waren, und somit das Potenzial Leben zu töten bestand.
Nach den Prinzipien des Ayurveda werden Milch und Honig meist als sattvisch eingestuft und sowohl für die Gesundheit als auch für die spirituelle Entwicklung als vorteilhaft betrachtet, vorausgesetzt man glaubt an diese Lehre. Wie im Christentum gibt es auch im Jainismus und Sikhismus verschiedene Ausprägungen, von strenger bis liberaler. Einige Familien könnten durchaus schon immer vegan gelebt haben, das kann ich nicht kategorisch ausschließen.
In der heutigen Zeit hat sich die Wahrnehmung von Milch, Eiern und Honig durch die Massenproduktion natürlich verändert, und Veganismus wird zunehmend propagiert.

Ich möchte hier nicht NR zu verteidigen, sondern vielmehr auf die inhärente Komplexität des Themas hinweisen. In der Wissenschaft ist es generell heikel, absolute Aussagen zu treffen. Persönlich scheue ich mich davor, ethische Urteile abzugeben, da die Wertvorstellungen von Mensch zu Mensch stark variieren können.

Es handelt sich dabei um schwierige Bewertungen. Ist das Leben eines Moskito so viel Wert wie das einer Fliege? ist das Leben von zehn Fliegen wertvoller als das Leben einer Kuh? Wenn ja, sollte man Auto fahren (und viele Mücken töten) oder lieber kein Auto fahren und Fleisch essen?
Wenn es darum geht Leid zu vermeiden, wie wichtig sind einem selbst die (ethischen) Überzeugungen, sollte man nur noch zu Fuß laufen und eine Atemmaske tragen (fun fact, das war bei vielen Jains selbst vor Corona Trend, um nicht Kleinstmücken oder Lebewesen einzuatmen). Und da kommt es dann wieder auf die eigene Bequemlichkeit und Überzeugung darauf an was machbar ist und was nicht.
Ich bin vielen Jains, Sikhs, Hindus, Yogis,, Buddhisten etc, begegnet und da hat ein jeder andere Vorstellungen.

1x bearbeitet

Benutzerbild von Libio
vegan598 PostsweiblichBERLINLevel 4
16.09.2023
Danke chickpea!

Benutzerbild von Pee-Bee
vegan458 PostsmännlichOstbayernLevel 3Supporter
16.09.2023
Danke, Chickpea,

mir war das von den Jainas nicht bekannt. Mir war bekannt, dass sie z.B. die Straße vor sich fegen, um nur ja kein Tier unabsichtlich zu töten oder zu verletzen, und da bin ich irgendwie wie selbstverständlich davon ausgegangen, dass sie vegan leben. Wer so achtsam und mitfühlend lebt...

Das ändert aber für mich nichts daran, dass NR m.M.n. seine Strategie ändert. Seine Hinweise, dass man letztendlich nur wirklich etwas sagen könne, wenn es diese generationenlange Reihe von veganen Familien erst einmal gäbe, finde ich einen deutlichen Rückzieher von vielen seiner vegan orientierten Äußerungen vorher.

Dass es innerhalb der buddhistischen Weltgemeinschaft unterschiedliche Positionen gibt, ist mir sehr bekannt. Ich bin 1987 zum Buddhismus gekommen, nenne mich heute aber nicht mehr "Buddhist", stehe dem Buddhismus (vor allem seiner Ethik) aber nach wie vor sehr nahe. Als ich noch an den Konvents der Deutschen Buddhistischen Union teilnahm, gab es bei fast jeder Veranstaltung Diskussionen über das Thema vegan-vegetarisch-omnivor. In MEINEM Verständnis des Buddhismus und von Ahimsa ist keine Fleischernährung vorgesehen, auch wenn der Buddha sie unter strengen Bedingungen tolerierte. Für mich gelten die Grundlehren des Buddhismus (nicht irgendwelcher Interpreten), die eine Fleischernährung ausschließen, vor allem in der heutigen Zeit.

1x bearbeitet

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