Stress um eigenen Geburtstag wegen veganem Essen

Hallo,
Ich muss hier mal etwas abkotzen unter Gleichgesinnten. 😅

Ich feiere dieses Jahr meinen 30. Geburtstag und habe bereits Einladungen verschickt wo ich das Krimi Dinner Prinzip erkläre, dass es eine Gartenparty ist und dass es ein veganes Buffet gibt.
Ich bin die einzige Veganerin in meiner Familie, das schon seit 4 Jahren, also nichts neues. Davor jahrelang vegetarisch.

Nun ist meine Familie leidenschaftlich fleisch-essend. Mein Bruder insbesondere und überhaupt recht schwierig mit seinen Meinungen (er mag Trump, Putin, die AfD, ... ich glaube ihr könnt euch den Rest denken).
Seit einem Jahr hat er eine Freundin die in die gleiche Kerbe schlägt und das ganze noch verstärkt hat. Vorher hat er gerne meinen selbst gebackenen Kuchen mitgegessen, jetzt macht er das seit 1 Jahr nicht mehr weil ist ja vegan!


Zurück zu meiner Geburtstagseinladung: Er teilte mir nun mit, dass er dort ja kein adäquates Essen finden würde und er + seine Perle dann abhauen würden wenn es das Buffet gibt. Es wäre ja auch provokant nur veganes Essen zu servieren.
Ich hatte es mir schon gedacht, getroffen hat es mich aber trotzdem, blöd ich weiß. Die Tränen sind aber mittlerweile getrocknet.

Was mich nun seeehr ärgert: Meine Mutter stört es, dass ihre Kinder sich so "zerstreiten" und möchte nun ernsthaft, dass ich für meinen Bruder + Perle eine Fleischplatte hinstelle.


Sie will ihn jetzt überreden zu kommen, dabei möchte ich das gar nicht mehr. Ich hatte ihm geschrieben, dass ich keine dummen Sprüche oder Witze auf meine Kosten mehr hören möchte, da die beiden mich letztes Jahr an meinem Geburtstag damit schon sehr getroffen haben. Wenn er das als provokant und nicht akzeptabel sieht dann soll er weg bleiben.


Ich habe das Gefühl unser Geschwisterverhältnis ist hin und es stört mich so sehr, dass meine Mutter die Verantwortung dafür bei mir sieht...

Vielleicht hat jemand von euch da auch so eine Erfahrung gemacht oder mag einfach mal seine / ihre Gedanken dazu teilen.

LG
Nari

Geht mir leider mit meinem Bruder genau so: ich lade ihn samt Freundin nicht mehr ein. Ich möchte einfach die Blicke und Kommentare nicht mehr haben.. Die letzten Einladungen gingen von mir aus, ich habe im Garten gefeiert, es gab jew. ein veganes Buffet mit Gegrilltem, Salate, frisches Brot mit Aufstrichen (ich bekomme sonst immer viel Lob für meine Kochkünste ). Aber wenn nichts recht ist, man sich anguckt: "Es fehlt nun mal das Fleisch! (????)" - nee, das muss ich mir nicht mehr geben! (War sowieso schwierig: vertragen keine Zwiebeln, keinen Knobi, rohe Tomaten auch nicht , Oliven ebenso..) Dann halt nicht! Ist schade! Der Freundin meines Sohnes bzw. dem Freund meiner Tochter schmeckt es immer. Es kommt ja eigentlich auch nicht auf´s Essen an - gehört aber irgendwie dazu und ich möchte auch nicht, dass sich die Fleischfresser etwas mitbringen und auf meinen Grill legen! Vielleicht lade ich meinen Bruder mal irgendwann zum magenfreundlichen Kartoffelsüppchen ein ... Ich hatte ja zu dem Thema schon unter "Familienfeste" mal nachgefragt..

Es ist total normal, dass man sich innerhalb einer Familie zerstreitet. Und auch, dass die Konfliktparteien sich gegenseitig zu ihren Geburtstagen nicht sehen. Das mag schade sein, aber besser als viel Energie in das Spielen von "Friede Freude Eifreikuchen" zu stecken, was dann am Ende doch nicht klappt.
Ich seh hier eher das Problem, dass es deine Mutter auch nicht versteht. Mit ihr würde ich an deiner Stelle nochmal reden.
Ansonsten vielleicht zum Geburtstag zukünftig nur noch vegan-tolerante Menschen einladen. Man ist ja nicht gezwungen, mit der ganzen Familie zu feiern.

Ich finde, dass die Mutter dazu beiträgt, die Geschwister zu entzweien.
Anstatt die beiden das unter sich austragen zu lassen, meinetwegen bis hin zur Trennung, versucht sie, zu manipulieren.

Anstatt dass Ruhe einkehren darf, eine Trauerphase beginnen darf, wird nach alter Tradition zusammengehalten (zusammengezwungen?), was zumindest momentan nicht zusammen passt.

Das kann die Mutter vielleicht nicht anders, vielleicht hat sie in anderer Form Ähnliches durchmachen müssen. Daher ist mein Schreiben bitte nicht als Schuldzuweisung an irgend jemanden zu verstehen.

Aber ich würde Bestimmerin über meinen Geburtstag bleiben wollen, schließlich kommen ziemlich toxische Dogmen zum tragen, die auf Nicht-Sehen der Persönlichkeiten beruht. Es ist unempathisch beiden Kindern gegenüber.

Die Mutter sollte die Willen ihrer Kinder akzeptieren. Ein Vertragen der Geschwister kann sie nicht erzwingen, eher wird alles schlimmer durch den sozialen Druck, sich Schmerzen zufügen lassen zu müssen.

Ein Vertragen und Wiederannähern kann nur von beiden kommen, und nur von innen. So lange einer oder beide seelischen Schmerz erleiden muss, tut die Mutter ihren Kindern nichts Gutes.

Also, horch in dich rein, wie du leben willst. Und lass es dir nicht verderben. Es lohnt sich, für sich einzutreten.


Zu irgend einem späteren Zeitpunkt kann ja eine Annäherung möglich sein, wenn der jeweils andere Geschwister nicht mehr beschämt wird für seine inneren Werte, aber im Moment geht das nicht. Und vielleicht auch nie, daß weiß keiner. Nichts bleibt wie es ist.

Hallo Nari,
es ist doch dein Geburtstag, also tun Gäste normalerweise alles, damit du glücklich auf deiner Feier bist. Wer nicht mal einen Abend vegan essen kann, um den sollte man sich auch keine Gedanken machen, geschweige denn, Tränen vergießen.
Mit seiner Gesinnung würde ich ihn sowieso nicht dabei haben wollen. Wer weiß, was er dann für Diskussionen führt.
Du kannst nichts dafür, wie dein Bruder drauf ist, denn du hast ihn nicht erzogen. Also lass ihn ziehen. Es gibt Freunde, man muss nicht die Verwandachaft ertragen, wenn es nicht passt.
Mach dein Ding, ich wünsche dir eine wunderbare Feier ohne Bruder und Perle.


Meine Verwandten wissen, dass es hier nur veganes Essen gibt. Und sie lassen sich nach Anfangsschwierigkeiten bei meiner Schwester nun alle gerne auf diese Erfahrung ein. Ich würde da auch nicht nachgeben.

Das befürchte ich auch schon fast, sollte er unerwünscht auftauchen... 🙃

@Sunjo: Ich versuche aktuell echt sehr für mich einzustehen, gerade weil ich an meinem letzten Geburtstag gemerkt habe, wie schlecht dieses Verhalten der anderen für mich ist.

@Libio: Wow, ja ich hatte gar nicht dran gedacht aber du hast recht. Meine Mutter hatte Jahrzehnte keinen Kontakt mit ihrem Halbbruder weil der aufgrund eines Familienstreits mit 18 abhaute. Vielleicht schaffe ich es da mal anzuknüpfen im Gespräch.

Ich denke auch; es ist dein Geburtstag, dein Tag! Wer nicht Willens und in der Lage ist, einen Abend auf Tier zu verzichten, dem geht es ums Prinzip...
Solange sich da in den Köpfen nichts ändert, würde ich auf die Gesellschaft verzichten.
Du mußt da nicht tolerant sein!
Die Rolle deiner Mutter ist schwierig, aber sie versteht nicht, worum es geht.
Das alles zeugt von einem großen Maß an Egozentrik....
Ich weiß, daß es weh tut loszulassen, aber manchmal ist es besser und erzwingen kannst du halt nichts.
Ich habe das mit meinem Vater erlebt, der findet die AfD ganz dufte und Putin ist eigentlich ein ganz feiner Kerl 😱 Seit ich ihn nicht mehr einlade, kostet mich das Ganze auch nicht mehr unnötige Energie.
Wenn dann auch noch deine Lebensweise überhaupt nicht respektiert wird, solltest du vielleicht wirklich einen Schlussstrich ziehen...
Rede mit deiner Mutter und versuche ihr deinen Standpunkt zu erklären.
Manchmal brauchen Dinge auch viel Zeit und wollen eine Weile ruhen.
Ich hoffe, ihr findet einen gemeinsamen Weg, ohne daß deine Familie deine Wünsche übergehen muß!

Da der Bruder auch gut schmeckende Dinge ablehnt, bloß weil sie vegan sind, geht es meiner Meinung nach um ein Machtspiel.
Nicht um den Veganismus, nicht um gutes Essen.

Das kann man am Geburtstag nicht gewinnen. Auch an anderen Tagen nicht, aber am Geburtstag kann der Tag damit besonders verdorben werden.
Ich hatte in meinem, Leben auch eine Zeit, in der jeder meiner Geburtstage mit Weinen endeten.
So etwas will ich nie wieder haben.


Vielleicht bin ich deshalb auch rigoros dafür, dass jeder sich die Erlaubnis gibt, Herr über sein Leben zu sein und das Rollenspiel in der Familie nicht mehr mitmacht, wenn es auf seine Kosten geht.


Ich würde mich da raus ziehen, und Abstand halten. Zumal der Bruder den Abstand ja auch will.

Nachtrag
Wenn ein besseres Verhältnis von beiden Geschwistern gewünscht werden sollte, dann sind dafür andere Strategien besser, als zwangsweise an Familientreffen teilzunehmen.