Ralf Moeller - Pseudo-Veganer?

Hier nun doch meine Sicht der Dinge:
https://vegpool.de/news/ralf-moeller-vegan-heuchler-kommentar.html
Ja, es ist heuchlerisch, sich Veganer zu nennen und Tierprodukte zu essen.
Trotzdem: Warum empören wir uns über die, die 80% vegan leben - und nicht stattdessen über die, die es gar nicht erst versuchen?

Ich hatte mich darüber geärgert, dass bei dem Möller-Artikel gleich in der Subhead darauf hingewiesen wird, dass Möller „keinen Kreuzzug beabsichtigt“ und er nicht "dogmatisch" sei.

Dies bedeutet für mich im Umkehrschluss, dass er Veganer in Misskredit bringt um sich selber zu profilieren, um sein Buch zu verkaufen.

Weil sie irgendwie das Bild verzerren, da denke ich manchmal schon, es muss doch nicht sein.
Jeder Fleischesser könnte doch auch ein Kochbuch mit veganen Gerichten machen. Dazu muss man nicht Veganer sein, um Ahnung vom Kochen zu haben.

Ich habe früher zu Fleischzeiten bei Besuch von Veganern vegan gekocht. Ob der Kochbuchautor vegan war oder nicht war mir egal, Hauptsache, ich wusste, wie ich was Leckeres für meine Gäste machen kann.
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Neulich sah ich ein Youtube Video von einem Fitness-Menschen, Name vergessen, der darüber redete, dass ihm das Vegan sein nicht bekommt und er es deshalb aufgibt.

Und in den Ausführungen erzählte er locker flockig, dass er ja bei Besuchen seiner Mutter am Wochenende immer Fleisch bekam und es dann auch immer gegessen hat. Ich dachte: WTF! , der war doch nie Veganer, was redet der vom Nichtbekommen und Aufhören?

Aber es ist doch nicht jede/r, der/die weniger Fleisch isst, schon Veganer...


Für mich ist das "Ich esse weniger Fleisch" durchaus auch schon ein schöner Fortschritt, so ist das nicht. Aber wenn jemand quasi als "veganer Promi" hingestellt wird, aber noch Tierprodukte isst, dann IST er das einfach nicht. Er ist jemand, der viel weniger Fleisch und andere Tierprodukte isst als andere. Das ist lobenswert, aber nicht vegan.

Na gut, ich verstehe Vegan-Sein anscheinend etwas anders. Aber ich respektiere selbstverständlich Deine Sicht der Dinge, Kilian.

Ach so, nur zur Klarstellung: Ich habe Moeller nicht als Heuchler bezeichnet. Für mich ist er als Veganer unglaubwürdig. "Heuchler" ist eine moralische Abwertung, "(un-)glaubwürdig" ist eine Reaktion, die jemand durch sein Handeln bei einem Anderen hinterlässt. Dazwischen liegen Welten!

Der Artikel geht nicht auf die Threads hier zurück - ich hatte ihn mir vorher schon auf die Themenliste geschrieben und hatte jetzt Zeit, es fertig zu machen (Zug hat Verspätung).

Dass er kein Veganer ist, habe ich im Artikel glaube ich ausreichend deutlich zum Ausdruck gebracht. Lest meine Artikel gern😀

Klar war der vegan, das war dann halt ein Paredo-Veganer. 😇

Oder eher ein Parade-Veganer?

Nee, im Ernst: Das Pareto-System ist schon sehr sinnvoll und hilfreich, aber ich verstehe es im Sinne von "So vegan, wie es mir möglich ist" und nicht im Sinne von "So vegan, wie es mir gerade passt". Ich denke, da sind wir uns doch hier alle einig, und darüber gibt es keinen Dissens.

ist 80% vegan, also pflanzliche nahrung und 20% tierische zu sich zu nehmen nicht stinknormal omnivor?


ernährungspyramide:
laut dge noch von 2005 liegt der anteil tierischer produkte bei 25%:

1. Getreide, Getreideprodukte und Kartoffeln (30 %)
2. Gemüse (26 %)
3. Obst (17 %)
4. Milch und Milchprodukte (18 %)
5. Fleisch, Wurst, Fisch und Eier (7 %)
6. Öle und Fette (2 %)
7. Getränke


das waren die empfehlungen in %, die ich im www fand. vermutlich haben sich die empfehlungen der dge noch weiter richtung pflanzlich verschoben, finde die neuen zahlen aber nicht in %.


also mal von normalen 75 % pflanzlichem anteil eines durchschnitts omnis ausgegangen, sehe ich jetzt bei 5% weniger tierischem konsum noch nichts zum applaudieren.


oder woran messen menschen eine solche aussage in prozentanteilen?


aber wenigstens danke herrn möller für ein weiteres veganes kochbuch.

Wenn jemand von 80% vegan spricht, könnte man aber auch wohlwollend vermuten, dass er 80% der Tierprodukte reduziert hat (wir müssen ja niemanden "überführen").

Ich halte nichts davon, Veganismus als elitäre Lebensweise zu kommunizieren. Jeder kann mitmachen und 80% weniger Tiereprodukte machen zwar noch keinen Veganer, sind aber ein guter Schritt.

Lieber Kilian,

stell Dir vor, jemand meldet sich hier an, stellt sich als Veganer vor, ißt aber hin und wieder Fisch. Würdest Du es zutreffend finden, wenn dieses neue Mitglied sich als "Veganer" bezeichnet?

Es ist nicht "elitär", das zu verneinen. Ich empfinde meine Lebensweise keinesfalls als elitär, ja, ich bin hier sogar vor Jahren schon angegriffen worden, weil ich zu liberal sei.

Und es ist auch nicht ausgrenzend (niemand hat gefordert, dass so Menschen nicht mitmachen dürfen!), das zu verneinen. Ich grenze niemanden aus, freue mich über jedes Prozent, das weniger an Fleisch und Tierprodukten konsumiert wird. Und wer diesen Weg gehen will, ist mir willkommen, hier im Forum wie auch im realen Leben