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Warum moralische Appelle überbewertet werden

Erstellt 19.04.2024, von kilian. Kategorie: Allgemein vegan. 21 Antworten.

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Benutzerbild von Crissie
vegan920 PostsweiblichLevel 3
20.04.2024
Also, ich missioniere ja nicht mit dem Gummihammer. Aber ich gehe Diskussionen nicht mehr aus dem Weg und gebe unverblümt Auskunft, wenn ich gefragt werde. Ich kann halt jedes omnivore Vorurteil entkräften. Und ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Leute sehr interessiert sind, wenn man ganz ehrlich berichtet, warum man vegan geworden ist. Und ein paar liebe Freunde sind dann tatsächlich vegan geworden, wofür ich immer noch sehr dankbar bin. Zwei über Siebzigjährige schafften nur vegetarisch, sie essen noch Käse, aber verwenden nur noch Hafermilch.


Ich habe mir übrigens noch teilweise das Video von 2014 angesehen, das Kilian in seinem Artikel verlinkt hatte, und das eine von ihm gefilmte Schlachthofszene zum Thema hatte. Da stimme ich zu, dass sicher solche Informationen viele Menschen zum Umdenken bewegen.

Kein Benutzerbild
vegan2 PostsLevel 1
21.04.2024
Genau Deiner Meinung! Für uns zählten die wissenschaftlichen Fakten, und nur auf diese berufen wir uns bei Diskussionen. Bringt zwar auch nicht mehr, aber wir fühlen uns, zwar unverstanden, dennoch ehrlicher.

Benutzerbild von Kynologe
vegan13 PostsmännlichLandkreis CalwLevel 1
21.04.2024
Ich lebe auch aus rein ethischen Gründen vegan. Habe aber immer davon abgesehen zu "missionieren" weil ich von mir selbst das Prinzip der Reaktanz nur zu gut kenne. Ich gehe keiner Diskussion aus dem Weg und lege dann sachlich die Fakten auf den Tisch, was am Ende trotzdem meistens dazu führt, dass das Gegenüber sauer wird und "dicht macht" wenn es merkt, dass es meinen Argumenten nichts entgegenzusetzen hat. Es ist nunmal ein emotinal aufgeladenes Thema. Aus diesem Grund sind auch Moralkeulen und Verbote nicht zielführend.


Meiner Meinung nach muss der Ansatz ein anderer sein. Es wird immer Menschen geben, denen das Leid der Tiere egal ist und die auf ihr Fleisch nicht verzichten wollen. Ich denke aber auch, dass uns im Interesse der Tiere die Befindlichkeiten dieser Menschen egal sein müssen. Von daher bin ich dafür, die Standarts in der Tierhaltung massiv zu verschärfen, und zwar so, dass man sagen kann, das Tier hat wirklich ein artgerechtes Leben. Keine Kompromisse zu Lasten der Tiere. Das macht die Haltung teuer und aufwendig? Ist halt so. Du willst Tiere halten und daran verdienen? Dann ist das Weg. Der winzige Weg. Massentierhaltung komplett verbieten, Tieranzahl pro Halter begrenzen, mindestflächen vorschreiben, die auch wirklich tiergerecht sind. Und diese Vorgaben rigoros durchsetzen und lückenlos kontrollieren. Wer dagen verstößt, muss so bestraft werden, dass seine geschäftliche Existenz gefährdet wird. Wer wiederholt dagegen verstößt, bekommt ein lebenslanges Tierhalteverbot, und zwar für den Hof, nicht nur für den Besitzer. Und da man das im Ausland nicht kontrollieren kann, sollte man die Einfuhr von "Primärprodukten" also Fleisch, Eier und Milch, komplett verbieten.


Würde man das machen, müsste man sich nicht in ständigen Kleinkriegen mit seinen Mitmenschen aufreiben, sondern die Politik würde das tun, und die könnte sich einfach auf den Tierschutz aus dem Grundgesetz berufen. Außerdem kann man dann sagen, man nehme den Menschen ja gar nichts weg, Fleisch ist ja weiterhin erlaubt und darf gekauft und konsumiert werden. Wir achten eben nur jetzt darauf, dass es so produziert wird, dass die Tiere nicht mehr darunter leiden. Ach, es wird dadurch so teuer, dass es ein Luxusprodukt geworden ist? Ja das tut uns sehr leid, aber das ist nicht unser Problem, wir machen ja die Preise nicht, das müssen sie mit den Produzenten ausmachen.


Diskussionen mit und Verbote für Verbraucher sind schlichtweg nicht zielführend. Dieses Problem MUSS die Politik lösen, indem endlich entsprechende Standarts etabliert, umgesetzt und kontrollliert werden. Ein Verbot von Fleisch würde einen Bürgerkrieg auslösen, davon bin ich absolut überzeugt, wir leben in einer freien Gesellschaft, und dazu gehört, anzuerkennen, dass Menschen ein Recht darauf haben, Tiere zu essen. Es ist ja nicht wider unsere Natur, es ist nur unter den gegebenen Umständen durch und durch unethisch. ABER: es steht nirgends geschrieben, dass es ein Recht auf BILLIGES Fleisch gibt. Wer Fleisch essen will, muss den entsprechenden Preis dafür zahlen, der nötig ist, damit das Tier zuvor ein artgerechtes Leben hatte. Damit würden sich sehr, sehr viele Probleme von ganz alleine lösen.

Benutzerbild von Okonomiyaki
vegetarisch669 PostsmännlichRuhrpottLevel 3
21.04.2024
Zitat Kynologe:
Ich lebe auch aus rein ethischen Gründen vegan. Habe aber immer davon abgesehen zu "missionieren" weil ich von mir selbst das Prinzip der Reaktanz nur zu gut kenne. Ich gehe keiner Diskussion aus dem Weg und lege dann sachlich die Fakten auf den Tisch, was am Ende trotzdem meistens dazu führt, dass das Gegenüber sauer wird und "dicht macht" wenn es merkt, dass es meinen Argumenten nichts entgegenzusetzen hat. Es ist nunmal ein emotinal aufgeladenes Thema. Aus diesem Grund sind auch Moralkeulen und Verbote nicht zielführend.


Meiner Meinung nach muss der Ansatz ein anderer sein. Es wird immer Menschen geben, denen das Leid der Tiere egal ist und die auf ihr Fleisch nicht verzichten wollen. Ich denke aber auch, dass uns im Interesse der Tiere die Befindlichkeiten dieser Menschen egal sein müssen. Von daher bin ich dafür, die Standarts in der Tierhaltung massiv zu verschärfen, und zwar so, dass man sagen kann, das Tier hat wirklich ein artgerechtes Leben. Keine Kompromisse zu Lasten der Tiere. Das macht die Haltung teuer und aufwendig? Ist halt so. Du willst Tiere halten und daran verdienen? Dann ist das Weg. Der winzige Weg. Massentierhaltung komplett verbieten, Tieranzahl pro Halter begrenzen, mindestflächen vorschreiben, die auch wirklich tiergerecht sind. Und diese Vorgaben rigoros durchsetzen und lückenlos kontrollieren. Wer dagen verstößt, muss so bestraft werden, dass seine geschäftliche Existenz gefährdet wird. Wer wiederholt dagegen verstößt, bekommt ein lebenslanges Tierhalteverbot, und zwar für den Hof, nicht nur für den Besitzer. Und da man das im Ausland nicht kontrollieren kann, sollte man die Einfuhr von "Primärprodukten" also Fleisch, Eier und Milch, komplett verbieten.


Würde man das machen, müsste man sich nicht in ständigen Kleinkriegen mit seinen Mitmenschen aufreiben, sondern die Politik würde das tun, und die könnte sich einfach auf den Tierschutz aus dem Grundgesetz berufen. Außerdem kann man dann sagen, man nehme den Menschen ja gar nichts weg, Fleisch ist ja weiterhin erlaubt und darf gekauft und konsumiert werden. Wir achten eben nur jetzt darauf, dass es so produziert wird, dass die Tiere nicht mehr darunter leiden. Ach, es wird dadurch so teuer, dass es ein Luxusprodukt geworden ist? Ja das tut uns sehr leid, aber das ist nicht unser Problem, wir machen ja die Preise nicht, das müssen sie mit den Produzenten ausmachen.


Diskussionen mit und Verbote für Verbraucher sind schlichtweg nicht zielführend. Dieses Problem MUSS die Politik lösen, indem endlich entsprechende Standarts etabliert, umgesetzt und kontrollliert werden. Ein Verbot von Fleisch würde einen Bürgerkrieg auslösen, davon bin ich absolut überzeugt, wir leben in einer freien Gesellschaft, und dazu gehört, anzuerkennen, dass Menschen ein Recht darauf haben, Tiere zu essen. Es ist ja nicht wider unsere Natur, es ist nur unter den gegebenen Umständen durch und durch unethisch. ABER: es steht nirgends geschrieben, dass es ein Recht auf BILLIGES Fleisch gibt. Wer Fleisch essen will, muss den entsprechenden Preis dafür zahlen, der nötig ist, damit das Tier zuvor ein artgerechtes Leben hatte. Damit würden sich sehr, sehr viele Probleme von ganz alleine lösen.


Feiner Beitrag und nette Utopie.
Wie sehen ja mit den Trecker Demos wie das mit Einschränkungen klappt. 🤷‍♂️😔

Benutzerbild von Libio
vegan1.717 PostsweiblichBERLINLevel 4
21.04.2024
Es gäbe ja schon Diskussionen, wie viel Platz artgerecht ist.
In freier Wildbahn laufen Rinder viele Kilometer. Und sind keine Qualzuchten mit kaputten Knochen und Rieseneutern.
Artgerecht ist meiner Meinung nach nur die freie Wildbahn.



1x bearbeitet

Benutzerbild von BeaNeu
vegetarisch1.037 PostsweiblichFrankfurtLevel 4
21.04.2024
Interessanter Tread - danke Kilian.

Weiss noch net, wie ich meine Posts formulieren könnte, wird noch , aber nur soviel......
Ich hab schon immer - in der ganzen Diskussion, ob in Medien, Foren oder persönlich -
die Worte...

MAN VERZICHTET AUF WAS.....
und
MISSIONIEREN .....

NICHT leiden können.😒

Benutzerbild von Sunjo
vegan3.034 PostsweiblichLinzLevel 4
21.04.2024
Zitat Libio:

Artgerecht ist meiner Meinung nach nur die freie Wildbahn.

Das stimmt.
Also dann doch Jagd als ethischste Form der Tierausbeutung? Wollen wir ja auch nicht (also ich zumindest nicht).

Benutzerbild von Crissie
vegan920 PostsweiblichLevel 3
21.04.2024
Wir wollen gar keine Tierausbeutung mehr.

Benutzerbild von Libio
vegan1.717 PostsweiblichBERLINLevel 4
21.04.2024
Ich auch nicht.
Auch bei Jägern wird argumentiert, dass die Tiere bis zum überraschenden Tod gut gelebt haben. Aber erstmal ist nicht jeder Schuss gleich tödlich und außerdem sind vom Menschen als Rohstofflieferanten veränderte Wälder mit Wildbestand, der vom Menschen nach seinem Gutdünken manipuliert wurde, zumindest in Bezug aufs Klima fragwürdig. Echte Urwälder sind auch im relativ waldreichen Deutschland kaum zu finden, die wären aber dringend nötig. Die kämen ohne Jagd aus.

Es ist so oder so unnötig, Tier zu essen.

2x bearbeitet

Benutzerbild von Kate1988
vegan10 Postsweiblich91325 Erlangen/HöchstadtLevel 1
24.04.2024
Ich denke hier hilft nur zu Handeln wie es schon in der Bibel beschrieben wurde: "An ihren Früchten werdet ihr Sie erkennen"

Diese ganzen Krankheiten die die moderne Gesellschaft plagen angefangen von Krebs bis hin zu Neurodermitis bei Neugeborenen das hat alles seinen Ursprung was wir unserem Körper zuführen und wie er darauf reagiert.


"Du bist was du isst" trifft hier zu oder "wir essen uns zu Tode"

Die Menschen sehen schon das Veganer sehr viel fitter, aktiver und gesünder sind. Das ist das beste Vorbild und Beispiel. Und dann werden sie von selbst kommen und fragen was denn so anders bei einem ist als bei den anderen, das sind zumindest meine Erfahrungen ;-)

Schönen Abend euch allen

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