Zitat Lauravegan:
Inzwischen isst meine Familie auch vegane Gerichte. Früher gab es eine ganze Wurstbox im Kühlschrank, die mittlerweile verschwunden ist. Meine Schwester isst ganz selten Wurst. Das freut mich.
Halte durch. Es ist schwer, aber versuche ruhig zu bleiben. Ich hoffe, ich konnte dir helfen.
Laura
Danke für deinen Beitrag.
Ja, es ist sehr schwer zu akzeptieren, dass meine Eltern anders denken und offenbar keine Empathie für andere Lebewesen haben. Da frage ich mich halt, wie ich überhaupt von ihnen abstammen kann und dann so empathisch und anpassungsfähig sein kann.
Anfangs war es noch viel schlimmer, aber als ich sie dann bei einem Streit extrem angefahren hab, dass sie null Verständnis zeigen und ich immer für mich selbst kochen muss, wenn ich bei ihnen bin (nicht meine Sternstunde, eigentlich werde ich nie laut

), haben sie doch eingesehen, dass sie immer noch versucht haben mich zu "sabotieren" und wir haben sogar zusammen ein veganes Weihnachtsmenü gekocht. Ich war sehr stolz und es hat allen geschmeckt. Leider ist das so ein auf und ab und meistens ist da leider wenig Verständnis. Es kommt halt höchstens welches für mich auf, aber eigentlich ist mein Ziel ja, dass sie meine Gründe verstehen und nicht mir zuliebe vegan essen.
Der Kühlschrank meiner Eltern besteht halt ungelogen nur aus Wurst und Käse, wahrscheinlich wissen sie gar nicht, wie man sich anders ernährt. Es kommt ja nicht mal Verständnis, obwohl es meinem Vater gesundheitlich schlecht geht, aber das kann ja alles nicht von der Ernährung kommen.
Zitat Ef70:
Eltern sind jedenfalls nicht die, die sich was von den Kindern sagen lassen wollen.
Du kannst einfach nur dein Ding machen und als erwachsene Frau aber auch für dich selber kochen, solange du noch dort wohnst. So fällst du ihnen nicht zur Last mit deinen neuen Ideen.
Zum Glück bin ich wieder in meiner Wohnung und habe räumlich und mental Abstand von meinen Eltern.
Aber das habe ich auch schon gemerkt, dass (zumindest meine) Eltern immer meinen es besser zu wissen, da sie ja schon älter, "weiser" etc. sind. Meine Mutter hat auch schon mehrmals auf dieser emotionalen Schiene argumentiert und meinte "Früher hat dir das geschmeckt, wenn ich dir das gemacht habe". Es fühlt sich an, als ob sie meinen Ernährungswandel persönlich nimmt und ich ihre Erziehung kritisieren würde. Echt schwierig. Ich glaube auch, dass sie mir übel nehmen, dass ich nicht mehr die gleichen Dinge gut finde wie sie und allein durch meine Existenz ihre Moral kritisiere.
Zitat Crissie:
versuche freundlich und gelassen zu bleiben. Deine Eltern werden sich daran gewöhnen und irgendwann werden sie sich evtl. anpassen. Das ist der normale Ablauf, die Zeit ist auf unserer Seite!
Ja, ich versuchs, kann nur manchmal echt schwer sein.
Als ich vor ein paar Jahren auf Milchalternativen umgestiegen bin haben sie anfangs dauernd gemeckert wie teuer das doch ist. Mittlerweile kaufen sie die kommentarlos, wenn ich bei ihnen bin.

Das mit dem komplett vegan ist ja noch nicht soo lange (erst knapp 1,5 Jahre) und sie brauchen vielleicht noch Zeit, das zu akzeptieren.
Auf jeden Fall versuche ich absolut nicht mehr mit ihnen zu diskutieren. Habe schon oft genug Bullshit-Bingo mit ihnen gespielt und auf so uninformierte "Diskussionen" habe ich keinen Nerv mehr. Wie bereits erwähnt glaubten bis zu unserem Gespräch meine 50-Jährigen Eltern, dass Kühe in ihrem Leben nur 1 Kalb bekommen bräuchten und dann ewig Milch geben. Sie haben halt sehr viel Meinung und wenig Ahnung. Das ist ne ziemlich blöde Kombi. Mein Vater hat mir sogar mal erklärt, was der Dunning-Kruger-Effekt ist, welch eine Ironie.