Ist es Dogmatismus konsequent vegan zu leben?

Wenn man sich immer gleich rauszieht, wenn es andere Sichtweisen gibt, fördert das eigentlich nur Cliquenbildung. Das Forum soll aber helfen, unterschiedliche Sichtweisen kennenzulernen und auch eine eigene Meinung zu bilden.

Ich ziehe mich nicht "immer gleich raus", aber ich habe meinen Standpunkt dargelegt, der etwas von "Eurem" abweicht, und gut ist es.

Übrigens habe ich in meiner Antwort an Dich zwei Fragen gestellt (Nachtrag I und II), deren Antworten mich wirklich interessieren würden.

zum titel des threads...


der begriff "dogmatismus" wird meinem gefühl nach viel zu leicht als allround argument gegen konsequentes handeln eingesetzt.


gerne von omnivoren als totschläger genutzt, die sich allein durch die anwesenheit eines veganers in rechenschaftspflicht gedrängt fühlen,
weil sie eigentlich gerade ihrer eigenen kognitiven dissonanz auf der spur sind...

aber der veganer hat dann den salat und plötzlich wähnt er sich in der beweispflicht, warum er selber die sache ja gar nicht dogmatisch handhabe, und wie ja er selber auch ausnahmenvwegen gesundheit, bequemlichkeit oder praktikabilität macht...
nur um den angriff abzuwehren, jenen mit tierleid auf dem teller zu beruhigen und einfach endlich selbst in ruhe an seinen salat mümmeln zu können..

ich sehe da den durchschnittsveganer eher als opfer als als täter innerhalb der omni-veganer-beziehung...

Zur Ausgangsfrage: Dogmatismus bezieht sich ja nicht nur auf religiöse Fragen sondern bedeutet allgemein ein unverändertes, unkritisches Festhalten an Überzeugungen oder Wertvorstellungen. Meiner Meinung nach trifft das auf jeden Veganer zu. Ein Beispiel für mich ist diese Endlosdiskussion um einen Herr Rittenau (den Namen hatte ich zuvor noch nie gehört ) und seine geänderte Meinung.

Das ist richtig Birke. Dennoch wird Dogmatismus nahezu immer in einem negativen Licht dargestellt. Immer diese dogmatischen Veganer aber auch, die wollen mir das Milch trinken verbieten, usw..

Das freut mich, dass ich nicht der einzige hier bin, der mit dem Namen Rittenau nichts anzufangen wusste.

Hallo, Birke,

ich stimme Dir zu, frage aber, ob "unkritisches" Festhalten auf jeden Veganer zutrifft?!

Ist Heuchelei irgendetwas, mit dem man irgendetwas irgendwie rechtfertigen kann?
Heucheln ist heucheln. Philosophie ....go.


Es gab einen Tatort Darsteller, der wegen mancher Szenen in einem Schlachthof in der Drehzeit nur noch vegetarisch konnte. Nach dem Dreh gings wieder in die vollen. Dienen solche Gesinnungen der Sache ehrlich und auf Dauer? Für mich nicht.
Was sollen denn die echten Fleischesser dann über uns VollblutveganerInnen annehmen- who is true who is fake?

Es haben sich die Erkenntnisse geändert und verbessert, dadurch sollten sich dann Meinungen fortentwickeln, selbst wenn man dogmatisch Tierleid weiterhin vermeidet.

Aber ist es nicht egal, was sie über Fake oder true denken? Jene kümmern sich um Fake oder True von anderen, anstatt auf ihr eigenes Leben zu schauen. Anstatt auf ihre eigene Ideologie zu schauen, Tiere benutzen zu dürfen, und was von den eigenen Ansichten true oder Fake ist.

Wenn sich jemand orientieren will, also ich meine, einer, der vllt umdenken möchte und dann sieht, dass sich die vegans selber nicht einig sind und eine schwammige Zone besteht -als immer wieder umkippen wird das dann wohl empfunden .....
aber grundsätzlich hast du für die Unbeirrbaren natürlich recht.
Wir sind aber fast alle leider nicht als V geboren bzw. durften nicht so aufwachsen, waren auch mal - unvegan - Vorbildfunktion ist schon nicht unwichtig - jede gewonnene Seele zählt