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Gut, besser, vegan

Erstellt 11.01.2017, von Buchfink. Kategorie: Allgemein vegan. 20 Antworten.

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1.266 PostsweiblichS' LändleLevel 2
12.01.2017
Leute, fette Warnung an alle, die nicht mit ansehen können, wie Tiere geschlagen und rumgeworfen werden: In gut,besser, vegan sind Bilder aus französischen Schlachthäusern, das kommt gleich nachdem die Frau von der Veggiemesse das erzählt. Für mich ist das maximal schlimm - wer das noch schlimm findet, solle sich dann auf Spulen vorbereiten. Ne "normale" Schlachtung kann ich mir ansehen, aber das verdirbt mir echt den Tag :/

So, jetzt hab ich mir das ganz angesehen: Die Rhetorik des Films ist wirklich komisch. Es geht um Veganismus, aber der wird so dargestellt, als wäre Veganismus eigentlich nur Fleisch und Milchersatz. Es ist als Doku zu Fleisch und Milchersatz an sich ganz okay, aber auch ein wenig Einseitig auf die Ersatzprodukte fokussiert. Dadurch, dass es eigentlich gar nicht um Fleisch geht, werden keine Probleme mit Fleisch angesprochen (ausser eben das schreckliche Video), bei Milch bleibt sogar unkommentiert stehen, dass es niemals eine Studie gab, die irgendwas negatives an Milch gefunden hätte (was ich bezweifle), sondern eben nur die hohe Verarbeitung von Ersatzprodukten und deren Schadstoffe. Ausserdem haben sie die eine Frau vom Verbraucherschutz wieder drin, die wirklich jedes mal in jeder Doku sagt: Ja, diese Produkte sind hoch verarbeitet(was ja auch stimmt) aber im Endeffekt immer meint: Trink lieber echte Milch, das Naturprodukt (weil ja nicht verarbeitet...HAHAHAHA) und dafür eben weniger. Guter Witz, gute Frau!
Ausserdem problematisch zu sehen: Es werden zwar solche Meldungen angesprochen, wie dass Kinder von Veganern wie die Fliegen sterben, eine Antwort, wie gesund oder ungesund veganismus ist, wird jedoch nicht klar genug gegeben. Es wird auf B12 Supplemente verwiesen, aber die gesamte B12 Problematik gibt es in diesem Film nicht. Das B12 kommt aus dem Tier und ansonsten muss man es eben supplementieren - dass eine gut geplante Ernährung immer besser und gesünder ist, das sagt keiner. Die alte Leier von "von allem etwas und dann in Maßen" wird auch hier wieder angeschlagen.


Fazit: Guter Infofilm über Ersatzprodukte, kein Infofilm über Veganismus. Schreckliche Tierquälervideos beim Segment über die Veggiemesse.

2x bearbeitet

Benutzerbild von Buchfink
Themen-Startervegan53 PostsweiblichHamburgLevel 2
12.01.2017
Danke, Pummelchen. Ich wünsch der Sendung viele Fleischesser, die damit auch unvorbereitet konfrontiert werden, manchmal wirkt so ein Schock ja. Mich treibt das inzwischen auch nur noch ins heulende Elend.


Und was Du noch darüber schreibst, lässt mich auch daran zweifeln, dass die Schockbilder wirken. Wenn sie denn sofort gleich wieder beschönigt werden mit der Botschaft, dass diese Industrie nötig ist, weil so schön "natürlich".


Tu Dir was Gutes.


LG
Inga

Liebe Steffi, mach Dir keinen Kopf deswegen, alles gut. :heart:

2x bearbeitet

Benutzerbild von Steffi
vegan31 PostsweiblichStuttgartLevel 2
12.01.2017
Stimmt Pummelchen, die Bilder aus dem Schlachthof hab ich total verdrängt. Sofort weggesehen - aber der erste Moment sitzt! Da hilft nur wegdenken! (Ich finde, als Veganer ist das erlaubt. :red: )

Ach, und Inga: ich hab gesehen, dass ich versehentlich in meinem ersten Beitrag Inge geschrieben habe. Entschuldige das bitte. Ich hasse solche Schlampereien mit Namen, deshalb ist es mir wichtig, das nochmal richtig zu stellen! :heart:
Liebe Grüße allerseits.

Steffi

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vegetarisch94 PostsweiblichSaarbrückenLevel 2
12.01.2017
Wegen der Milch gab es aber die Doku davor und die ist sehr gut gemacht. Zumal da nicht nur der gesundheitliche Aspekt angesprochen wird, sondern auch die Veränderung der Kühe - früher 2000l Milch, heute 27000l - das geht nicht auf normalem Wege.
Und es muss den Leuten klar werden, dass Milch eben kein normales Nahrungsmittel ist - so wie es uns die Industrie weiß machen will.


Die Bilder aus dem Schlachthof gingen durch die franz. Nachrichten und erst danach haben sich dort einige Leute den Kopf gemacht und überlegt, dass sie das sowas ja gar nicht wollten.

Die franz. Veggie und Veganszene steht ganz am Anfang. Der Franzose ist ein Fleisch- und Käsefresser und muss erst sensibilisiert werden. Es gibt in franz. Supermärkten keine Veganregale. Die lernen das erst. Genau wie das hier in D lief. Da ist noch viel Geduld angesagt.

Benutzerbild von Buchfink
Themen-Startervegan53 PostsweiblichHamburgLevel 2
12.01.2017
Hallo Susi,


ich kann es mir jetzt doch nicht verkneifen, den Lebenshof Butenland zu erwähnen. Dort (und natürlich auf anderen auch) kann man sehen, wie diese Hochleistungsrinder aussehen, wenn sie ausgelaugt lange vor ihrer Zeit zum Schlachthof sollen, aber gerettet werden konnten, und man kann auch sehen, mit welcher Freude sie bald schon ihre neue Umgebung entdecken. Das erstere wäre ohne das letztere unerträglich. Es gab Zeiten, da hielt ich Kühe tatsächlich für ziemlich stumpfe Lebewesen, ein bisschen lästig, wenn man eine Wiese überqueren will auf dem Weg zu interessanterer Natur. Dafür schäme ich mich jetzt.


LG
Inga

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vegetarisch94 PostsweiblichSaarbrückenLevel 2
12.01.2017
Ich kenne solche Lebenshöfe nur aus dem TV und begrüße das.

Fakt ist aber - solange es den Menschen egal ist, woher ihre Nahrung kommt (Ich war ja auch so und habe mir erst nach dem lesen diverser Bücher und ansehen von Dokus einen Kopf gemacht - und das ist gar nicht so lange her.), und sie Tiere als "LEBE"wesen anerkennen - erst dann ändert sich etwas. Die meisten sind aber schlichtweg zu bequem und phragmatisch.

Es ist halt bequemer so weiter zu machen, wie bisher. Von daher werden die Veganer vielleicht auch belacht, weil sie etwas anders machen, als der Rest der Bevölkerung.

Ich erlebe es ja täglich in meinem Bekanntenkreis.

- Nur Fleisch, weil es ein Zeichen des Wohlstandes ist.
- Wir konnten uns nichts leisten früher.
- Einmal Tofu gegessen. Schmeckt furchbar. (Pur wohlgemerkt....)
- Da fehlt einem der Biss.

Alles Gequatsche um sich mit dem eigentlichen Problem nicht auseinanderzusetzen. Ich erkläre dann gerne, wie ich es mache und das es durchaus schmackhaft geht und man dafür kein Tier in die Pfanne kloppen muss.

Aber - da es immer mehr Veganer und Vegetarier gibt - und somit auch Eltern, die ihren Kindern klar machen, dass Tiere nicht ausgebeutet werden sollen - wird sich daran auch mit der Zeit etwas ändern. Wir werden diese Veränderung in kleinen Schritten verfolgen können. Unsere Enkel und Urenkel könnten unter Umständen in einer fast fleischfreien Welt leben. Man soll die Hoffnung ja nie aufgeben.

Wobei - es ist ja gelungen aus Muskelzellen Fleisch zu züchten. Alleine ist der Aufwand und die Geldmasse bis zur Fertigstellung immens hoch. So eine Forschung begrüsse ich, wenn dafür kein Tier mehr leiden muss.


Ich halte es da mit Mayim Bialik, die in einer Doku ihren Kindern schlicht und einfach erklärte:
"We don't need to harm cows or chickens or any other animal. There are enough alternatives."

Und da müssen wir irgendwie hinkommen. Dass die Menschen die Alternativen akzeptieren und auch konsumieren.

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1.266 PostsweiblichS' LändleLevel 2
12.01.2017
Ich habe Kühe auch immer für dumm und stumpf gehalten, aber seit ich mal Kleintiere hatte, weiß ich, dass so ein apatisches Verhalten einfach durch schlechte Haltung kommt. Die Tiere warten einfach nur ihren Tod ab. Das selbe sieht man bei Hamstern in zu kleinen, langweiligen Käfigen, oder eigentlich sozialen Tieren, die alleine gehalten werden wie Kaninchen und Meerschweinchen. Das einzelne Tier liegt nur im Käfig rum und tut - nichts, ausser fressen. Dann denkt man: so ein dummes, langweiliges Tier! Sieht man mal eine echte, gute Haltung dann sind die Tiere aufgeweckt, neugierig, zeigen ihre Intelligenz und ihr Lebensglück. Ich denke, mit dem Image, einfach nur ein dummer Milchautomat zu sein, wird der Kuh 1. Unrecht getan und 2. rechtfertigt das Grausamkeit dem Tier gegenüber. Soll es doch den ganzen Tag nur rumstehen und nichts tun ausser Milch machen - eh ein dummes, apatisches Tier.



Benutzerbild von Jogi
vegan377 PostsmännlichErlangenLevel 2
15.01.2017
Ich habe mir die beiden Dokus auch angesehen. Bei der Milch-Doku hatte ich nach den ersten Minuten ein Gefühl, wo der Bericht hingeht: in die "Milch ist super"-Schiene. Doch da fand dann eine krasse Kertwendung statt und ich war überrascht, wie viele kritische Stimmen zu Wort kamen.
Die Vegan-Doku im Anschluss fand ich nicht so schlimm wie befürchtet. Klar: sie hatte keinerlei Tiefgang, behandelte dafür aber ein paar Thmenblöcke - und das alles in 45 Minuten, da bleibt auch kaum Zeit für Tiefgang. Auch hier kamen positive wie negative Stimmen zu Wort. Es war halt einfach eine "ging so" Doku, die mal nicht generell gegen den Veganismus hetzte.

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1.266 PostsweiblichS' LändleLevel 2
15.01.2017
Ich fand bei der Milchdoku ziemlich ärgerlich, dass gegen die Milch nur ein Hausarzt und so ein Alternativer Klinikarzt waren sowie so ein Journalist der sich für den Otto-Normal-Schauer wohl etwas Verschwörungstheoretisch ausgedrückt hat(Alle sind pro Milch, also wird alles, was sie nicht positiv darstellt, verschwiegen!). Die Kontra-Milch-Seite kam mir persönlich nicht so vertrauenswürdig vor, weil sie einfach nichts vorzuweisen hatten, ausser ihrer "langjährigen Erfahrung". Bei dem Klinikarzt musste ich mich aber fragen: Ist es nicht Zirkulär, wenn er bei jedem eine Milchunverträglichkeit diagnostiziert und dann behauptet, die haben alle eine Unverträglichkeit? Man weiß ja auch inzwischen vom Gluten, dass sich die Leute davon krank fühlen, wenn man es ihnen einredet (das verklebt deinen gesamten Körper!) und sie sich besser fühlen, wenn sie das Gluten weglassen, quasi ein Placebo-Effekt. Was ich damit sagen will: Pro Milch waren alle staatlichen Institutionen und kontra ein paar paar kleine Ärzte. Von der Vertrauenswürdigkeit denke ich eine starke Kippung, vor allem da immer wieder betont wird, dass es keinerlei Studien gibt, die irgendeine gesundheitsschädliche Wirkung attestieren :/


Und bei den Kühen war der konventionelle Bauer und der Biobauer auch zu weit voneinander weg, um deren vollkommen konträren Statements direkt vergleichen zu können. Bei dem Großbauern haben sich mir auch die Haare aufgestellt :/ Der gut gemanageten Kuh geht es viel besser als einer nicht verwalteten Kuh! So ein Stuss!

Benutzerbild von kilian
vegan7.002 PostsmännlichBerlinLevel 4Team
15.01.2017
Hallo,
ich habe die Doku zwar nicht gesehen, aber das klingt nach mittelmäßiger Recherche. Es gibt nämlich ne ganze Menge an Untersuchungen über die Nachteile des Milchkonsums. Dieses Buch fasst einige davon zusammen:
https://www.amazon.de/Die-Milch-machts-Grundnahrungsmittel-Gesundheit/dp/3570501892?SubscriptionId=AKIAJ74IRPNRRU2K52TQ&linkCode=xm2&camp=2025&creative=165953&creativeASIN=3570501892 - Rezension unter https://www.vegpool.de/magazin/die-milch-machts-buch-rezension.html
Viele Grüße
Kilian

1x bearbeitet

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