Hi BenF,
Zitat BenF:
Wenn ein Lebewesen für ein anderes zur Nahrung wird, ist dies nicht immer quelerei und auch ein natürlicher prozess.
Diese Argumentation geht aber eher in die Richtung NICHT-vegan. Da bist Du hier aber im falschen Forum, denn wir sind pro vegan.
Kein Veganer kann Dir die eigene Beurteilung abnehmen, ob Tierquälerei zum Genuss (nicht zum Überleben) in einer Zivilisation (= Unnatürlich) wirklich noch ein natürlicher Prozess ist. Für mich ist er das nicht.
Zitat BenF:Das beste ist da wohl der eigene Garten, was auch nicht jeder kann und will.
Daher mein Gedanke der Einkäufe aus der Region. Go Local!
Selbstanbau ist natürlich ne spannende Sache. Da wird man mit Tierprodukten aber nicht weit kommen
Zitat BenF:
Klar ist das zu viel und einseitige Ernährungen führen immer zu einem Mangel.....
Was ist "einseitige Ernährung"... Wer definiert das? Ich finde vegan nicht einseitig.
Eine vegane Ernährung mit einer Vielzahl von Gemüse, Hülsenfrüchte, Getreiden, Nüssen, Pilzen, Saaten, Kräutern Obst und Co ist sicher schwer ernsthaft als "einseitig" zu bezeichnen. Es wird trotzdem oft getan und zeugt aus meiner Sicht eher von einem eklatanten Ernährungs-Unwissen
Dagegen besteht eine Durchschnitts-Ernährung in Deutschland aus ungefähr 20-30 Grundzutaten. Das ist kein Witz. Viel mehr als 20-30 Grundzutaten isst kaum ein "Normalesser" regelmäßig. Und uns stehen problemlos 300 Grundzutaten zur Verfügung. Einseitig wäre es, wenn man jeden Tag Nudeln mit Fleischsoße äße
Hier ein Artikel dazu:
https://www.vegpool.de/magazin/vegan-einseitig-vergleich.html
Zitat BenF:
Hierbei kann man noch viele weitere Punkte unserer Gesellschaft kritisieren, hinterfragen und diskutieren. Wir haben durchaus mehr Probleme.
Das stimmt. Ich würde Vegan niemals als einziges wichtiges Thema ansehen. Es ist nur eine Reaktion auf die extremen Auswirkungen der Ernährung mit Tierprodukten. Sicher gibts auch etliche weitere Themen. Da vegan aber weitgehend passiv praktiziert werden kann (also ohne erhöhtes Engagement), spricht nichts dagegen, auch anderweitig etwas zu verändern. Ich selbst kaufe weitestgehend Bio-Lebensmittel (derzeit nahezu 100% - letzter nicht-bio-einkauf war ein "Radler").
Im Grunde deutet die Argumentation "es gibt auch andere wichtige Themen" darauf hin, dass Du dein Eindruck hast, dass Veganer beurteilen wollten, was wichtig ist. Es gibt aber deutlich weniger dieser belehrenden Veganer, als man glaubt
Mach doch einfach Dein Ding und hol Dir hier die Anregungen die Du brauchst .-)
Zitat BenF:
In meiner Fragestellung geht es allerdings in erster Linie um die Gesundheit. Es muss eine ausgewogene Ernährungsmöglichkeit ohne Nahrungsergänzungsmittel geben.
Warum? Das ganze Leben ist ein Kompromiss. Wir leben nicht mehr in der Natur. Von dem Gedanken können wir uns verabschieden. Für mich gehts jedenfalls nicht um "Natürlichkeit", sondern um ökologische Nachhaltigkeit bzw. um eine effiziente, ressourcensparende Lebensweise. Und da hat eine vegane Ernährung einfach die Nase sehr weit vorn.
Das sind mir die paar B12-Tabletten einfach wert. Sie kränken mich weder in meinem Stolz (da ich mich jahrelang mit der Ernährung beschäftigt habe und einfach gemerkt habe, dass ich zigmal gesünder lebe als ein Durchschnitts-Deutscher). B12-Nahrungsergänzungsmittel gibts durchaus auch in naturidentischen Formen, die der Körper bereits kennt. Eher Billig-Supplemente enthalten die synthetische Form Cyanocobalamin.
Mehr dazu hier:
https://www.vegpool.de/magazin/b12-praeparate-worauf-achten.html
Zitat BenF:
Das könnte mich alles noch nicht wirklich überzeugen, wenn ich Wurmkuren in kauf nehmen muss, ist das auch nicht gesund.
Aber eben "natürlich". Und das war doch der Aspekt. "Natürlich" ist nicht zwingend gesund.
Natur bedeutet neben erstaunlicher Vielfalt, faszinierenden biologischen Prozessen, Artenvielfalt usw. auch: Parasiten, Gülle im Wasser, niedrige Lebenserwartung usw. Eine wirklich natürliche Lebensweise (ohne Häuser, Landwirtschaft, Küchen, Autos, Computer usw.) würde wirklich schnell zu Mangelernährung führen. Krankheiten haben übrigens auch die Menschheits-Entwicklung geprägt (z. B. Malaria).
Unser Natur-Begriff ist schön, manchmal romantisch und drückt eigentlich die Sehnsucht nach etwas Gutem und "Richtigem" aus. Das ist ja nicht verkehrt, aber man kann es hinterfragen
Viele Grüße
Kilian