Veganer Fleischersatz

Wir haben im Rahmen einer Werbeaktion Green Cuisine vegetarische Schnitzel und Burger Patties probiert. Unser Fazit: weder Konsistenz noch Geschmack sind auch nur ansatzweise adäquat. Ganz abgesehen davon, dass die Zusammensetzung aus massiv viel Fett und denaturiertem Erbseneiweiß sicherlich nicht einen Nutriscore A rechtfertigt. Warum können Veganer*innen und Vegetarier*innen nicht einfach naturbelassenes Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte und Tofu essen? Leute, die nachgemachtes Fleisch brauchen haben meiner Meinung nach NICHTS verstanden. Das Zeug hat nichts mit vegan oder gesund zu tun. Diese Marketing Aktion über too good to go war für unsere Familie ein Schuss ins Knie. Tiefkühlgemüse ja. Green Cuisine: Never ever. Tofu und Hülsenfrüchte kann man wirklich lecker zubereiten und selbst bestimmen, was sonst noch dazukommt. Kein Mensch braucht Fleisch und Fischersatz. Liebe Grüße Sandra

Hallo Sandra,

erst einmal -lich Willkommen.


Danke für Deinen Bericht, aber ich wollte doch noch einmal etwas klarstellen. Die von dir probierten Dinge (übrigens gut, dass du es über too good to go gekauft hast ) haben als Käuferzielgruppe nicht Veganer, da wir immer noch eine Nischengruppe von 2 % sind und von daher für die Global Player nicht interessant sind. Das vergessen die meisten leider. Eindeutige Zielgruppe sind die Flexitarier, die hin und wieder vegan essen (aus was für Gründen auch immer). Flexitarier machen zwischenzeitlich fast 50 % der Kunden aus und sind daher für die Industrie interessant. Für den Großteil dieser Menschen ist Essen weder ein Gesundheitsthema noch ein rein veganes. Sie essen heute so und morgen so. Es soll meist nur schnell gehen und ungefähr das bisher bekannte Essen imitieren. Du hast natürlich Recht, das hat weder etwas mit vegan noch mit gesund zu tun.

Zum Thema Nutriscore: Leider verstehen die wenigsten Leute den Sinn des Nutriscores. Nutriscore A heißt, dass das Produkt in seinem Produktumfeld eben A ist, aber es heißt noch lange nicht, dass es gesund ist. Zum Beispiel haben Fruchtzwerge einen Nutriscore von B, obwohl sie Unmengen an Zucker und Fetten enthalten. Positiv werden nur die Proteine gewertet, von daher eben B. Unbearbeitete Nüsse haben z. B. einen Wert von C, da sie viel Fett enthalten. Ein weiteres Beispiel noch: Eine Tiefkühlpizza mit A ist besser als eine mit B oder C. Sie ist im Umfeld Tiefkühlpizza gut, aber nicht im Vergleich zu frischem Obst o. ä. Also nicht zu sehr auf den Nutriscore achten, sondern den eigenen Verstand einsetzen.

Hallo Riva oder Sandra,


" Warum können Veganer*innen und Vegetarier*innen nicht einfach naturbelassenes Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte und Tofu essen"?

Ich denke ein Teil tut das durchaus. Ich zähle mich auch dazu, von wenigen Ausnahmen abgesehen. Ich hab mich aber auch als "Allesesserin" so gut wie nie von fertigen Produkten ernährt.


Aber es gibt eben Menschen die vielleicht nicht immer Zeit, bzw. Lust haben alles selber zu machen, und da ist es dann eben eine Alternative.

Hallo Sandra
Willkommen im Forum.
Für mich sind diese Produkte der Beginn einer sehr langen Entwicklung.
Ich bin sicher, am Ende dieser Entwicklung wird der Mensch alles herstellen können, was schmeckt und gesund ist ohne Tierleid.


Bei der ersten Glühbirne haben sicher auch viele gesagt, warum macht der keine Kerze an.

moin und willkommen im forum! 🌱

ich gehör zu denen, die sich über die existenz von veganem fleischersatz sehr freuen, sowohl für meinen konsum als auch als angebot für fleischfresser, die beginnen umzudenken, und es sonst als verbot und schmerzlichen verzicht empfinden würden:
vegane salami
veganes cordenbleu
vegane teewurst
vegane kalewu
vegane chickennuggets
vegane burgerpattie
vegane köttbullar
vegane weisswurst
vegane chorizzo-bratwurst
vegane currywurst
vegane bouletten
...

DAS alles hat für mich absolut mit veganismus zu tun - jede pflanzliche fleisch-lösung rettet einem tier das leben 🐷🐮🐰🐬🐔🐑

und ich enpfinde es auch immer wieder als enttäuschend, wenn veganer selber dieses wachsende angebot schlechtreden. kannst du nachvollziehen, was ich meine?

Für mich persönlich haben diese Produkte mittlerweile auch keinen Mehrwert, sie schmecken mir i.d.R. nicht, ich vertrag sie nicht und ich brauch sie nicht. Mich schrecken die vielen Zusätze auch eher ab und ich denk, diese starke Verarbeitung ist weder gut für den Menschen noch für die Umwelt und damit auch nicht für die Tierwelt. Aber letzteres ist ein generelles Problem der Nahrungsindustrie und hat nichts mit veganen Produkten zu tun. Die sind diesbezüglich nicht besser und nicht schlechter als andere industriell gefertige Nahrung/Fertigprodukte.

Dass solche Produkte den Einstieg erleichtern können, abundan auf Wurst oder Fleisch zu verzichten, das kann ich mir gut vorstellen und das ging mir ganz am Anfang auch so bei manchen Rügenwalder Produkten.
Ich kenn es aber auch so, dass das auch nach hinten los gehen kann, weil man an ein Produkt gerät, das gar nicht schmeckt und dann denkt man u.U.: oh nie wieder! das könnt ich nicht essen! Bei mir war es auch fast immer so, dass ich die Produkte im Vergleich zum Original immer schlechter empfand, bestenfalls: "naja, okay..." aber nicht, dass es mich wirklich begeistert hätte oder gar überzeugt hätte, mit Ausnahme von Hackfleisch.


Um für vegane Ernährung zu werben, fänd ich es auch besser, man würde den Leuten was zum Probieren geben, was wirklich gut ist und fernab von Fleischersatz, so dass man Neues entdecken kann und weg kommt von dem Vergleich mit Wurst und Käse. Mir fällt da z.B. Hummus ein, ein (fast immer) veganes Produkt, das den breiten Markt erobert hat in den letzten Jahren oder Produkte wie die gewürzten Tofus von Taifun, die man mittlerweile überall kaufen kann. So was find ich sinnvoller, um vegane Ernährung zu verbreiten: eigenständige Alternativen bieten.

Wie gesagt. Gesund ist das Zeug nicht. Nachhaltig auch nicht. Da ist ganz viel Industrie und Energie drin, die man anders sinnvoller einsetzen kann. Und mein curry ist auch in 30 Minuten fertig. Zeitersparnis also ebenfalls Null.... Ein Kochkurs wäre es🤣🤣🤣

Da hast Du Recht - gehst aber wieder von Dir aus. Die Industrie geht von dem angezielten Kundenklientel aus und da wollen die meisten schnell und einfach essen ohne sich groß Arbeit zu machen. Viele können heute auch gar nicht mehr richtig kochen. Eine Freundin von mir wäre ohne ihren Thermomix, der ihr sogar noch die Schritte anzeigt, völlig aufgeschmissen. Sie ist früher mit ihrem Mann immer essen gegangen, kochen tut sie erst (soweit man das mit Thermomix kochen nennen kann) seit sie Kinder hat.

hat das jemand wissenschaftlich geprüft, dass es ebenso (un)gesund wie tierische ausführungen ist? würde mich interessieren.


auch energetisch ists günstiger, wie mal gelesen: 1/7 so viel energie aufwand wie produkte tierischen ursprungs.


ich selber gehe davon aus,
dass es per se,
weil kein totes antibiotika-tier, keine tierische drüsenmilch mit wachstumshormonen etc drin sind,
schon gesünder ist, in rein pflanzlicher form.

Ich brauche keine Wurst und kein Fleisch und auch keinen Industriefraß, der es nachmacht und behauptet es schmeckt wie Fleisch. Ich sag nur: es schmeckt nicht wie Fleisch. Es ist nicht nachhaltig. Es ist ungesund. Es ist verarsche für ahnungslose unreflektierte Personen, die glauben, wenn vegan draufsteht ist es gesund. Mehr wollte ich nicht sagen. Es ist genau der gleiche Schmäh mit denen Leuten eingeredet wird, E-Zigaretten seinen "gesund". Weder Rauchen, noch Fleisch noch irgendein Ersatz muss sein. Die kann man locker ersatzlos streichen. Finde ich.