Niko Rittenau wird Eierproduzent? Meine Meinung zum Thema!

Findet ihr das so falsch, was NR sagt?
Hier gibt's ein aktuelles Interview, wo es auch um die Eierproduktion geht:
https://www.youtube.com/watch?v=sHKayr1yxBE

NR begleitet mich schon seitdem ich seit etwa 7 Jahre vegan lebe und habe ihn auch schon auf Messen getroffen etc. Daher verschwindet die Sympathie nicht einfach wegen der Eiersache.

Denkt ihr es stimmt nicht, dass das Cholin und die Arachidonsäure im Ei wichtig sind? Ich nehme ihm das schon ab mit seiner Freundin mit dem die Eiersache anfing. Er betont ja immer wieder wie sehr er sich wünscht, dass die veganen Produkte und überhaupt Nahrungsmittel nährstoffreich und -dicht sein sollen, was sie nicht unbedingt sind, dagegen ist doch nichts einzuwenden?

Er sagt, die Gesundheit ist vorrangig gegenüber gegenüber gewisser Tierethik, ich meine soll man als vegan lebender Wensch "sich opfern" und lange schlecht leben nur um die Tierethik - Standards zu 100% einzuhalten?

Klar sterben am Ende die Hühner und es wird nicht alles perfekt, aber solange er die bestmögliche Haltung versucht, ist das für mich ok. Besser eine Vorbildfunktion und in der breiten Hühnerhaltung echte Verbesserungen herbeiführen als so ein paar wenige Veganer die alles perfekt zu machen versuchen. (Ich zähle mich dennoch zu letzteren)

Was mich nervt ist sein Umweltvergleich, als ob jemand im Supermarkt genau weiß wieviel Nährstoffe in den tierlichen Lebensmitteln sind und dann auch nur ganz wenig davon kauft.
Und was noch mehr nervt ist, dass er auf einmal von "immensen" Nährstoffen in der tierischen Lebensmitteln spricht. Die ganzen bedenklichen Zusammenhänge mit Darmkrebs und Herz-Kreislauf etc. gibt es auf einmal nicht mehr.
Ich erinnere mich noch an meine vegan-Anfangszeit, als mir klar wurde, dass doch gerade in den Pflanzen ein Fülle an verschiedensten Nährstoffen, Vitaminen, sekundären Pflanzenstoffen, Ballaststoffen, besseren Fetten etc. stecken und das zählt auf einmal nicht mehr?

Die Website vom Forschungsinstitut für pflanzenbasierte Ernährung (IFPE) findet ihr hier: https://ifpe-giessen.de/

Dr. Keller hat auch für Vegpool schon einige Fragen zu wichtigen Themen beantwortet:
https://vegpool.de/suche/?s=keller


Ich finde vor allem krass, dass mein Video jetzt schon über 1.000 mal angesehen wurde. Völlig verrückt, wo Vegpool auf Youtube doch kaum Follower hat und ich es ohne Vorbereitung aufgezeichnet hatte.

Der Grund für die Aufregung ist nicht das Geflügelzüchten selbst, sondern die Frage, ob das nun "Verrat am Veganismus" ist, oder ob sich Rittenau im Gegenteil als Held gegen den "veganen Mainstream" auflehnt und wider allen Ideologien nur die reine Wahrheit sucht.

Da können sich alle Veganer nun eine Position suchen und auf alle Andersdenkenden schießen.

Oder man sagt einfach: Mir egal. Lasst sie reden. Außerhalb dieser Szenen interessiert es keine Sau.

Ein Sozialpsychologe hätte sicherlich ne Menge Theorien auf Lager, worum es hier wirklich geht!

Ich hingegen geh jetzt ins Freibad. War nämlich heute wieder ein bisschen wandern und jetzt ist mir warm!

Da lernt jemand den aufrechten Gang und begiebt sich wieder auf die Knie!?

So zeigen die Worte was jemand gerne wäre und die Taten wer jemand wirklich ist.

Ohne hier nur auf den Ideologien und dem 100%igen Einhalten der Tierethiken rumzupochen, was genau ist so falsch und schlecht, wenn man festgestellt hat, ohne dem Ei zu wenig Nährstoffe erhalten zu haben und es damit verbessert?
Denkst Du das mit dem Cholin und Arachidonsäure ist komplett erfunden und es gibt keinen Nährstoffmangel und wenn's mit dem Ei besser wird ein reiner Placeboeffekt?
NR sagt doch, wenn man mit der veganen Ernährung alle Nährstoffe in der richtigen Menge und Aufteilung erhält wäre alles gut, nur leider ist es so nicht?
Und stimmt es nicht, dass es noch keine Langzeitstudien über mehrere Generationen veganer Ernährung gibt?
Ja, eine Eierproduktion ist kritisch zu betrachten, aber ein Nährstoffmangel etwa nicht?

Es ist auch keine allgemeine Empfehlung. Viele Veganer können die Stoffe über die Nahrung oder Nahrungserganzungsmittel aufnehmen oder es sogar selber synthetisieren.
Aber eben nicht alle.

Auch ist das in den verschiedenen Regionen der Erde unterschiedlich. Menschengruppen, die sich über Generationen mit weniger Fleisch ernährt haben als wir, haben eine bessere eigene Synthese als wir und somit haben dort noch weniger Menschen als bei uns Probleme mit pflanzlicher Ernährung.

Aber auch bei uns in Europa scheint es nur wenigen so zu gehen, der Hype um diese Diskussionen verzerrt auch die Wahrnehmung.

Hier im Forum zumindest scheinen die Meisten kurz-oder langfristig gut ohne Eier auszukommen. Oder sie essen aus Versehen Ei, zb in Nudeln oder so, wenn sie mal nicht aufpassen.
Für diese gibt es ganz bestimmt keine Empfehlung, Eier zu essen. Im Gegenteil, die können sich freuen.

in meinen Augen ist das sowieso nur eine Übergangsproblematik unbekannter Dauer, bis verstanden wird, was genau abläuft und bis die nötigen Stoffe der Nahrung zugesetzt werden können oder bis es für Betroffene Nahrungsergänzungsmittel gibt.
Jedenfalls hat auch Niko Rittenau sich so geäußert. Die Nahrungsmittelindustrie ist noch nicht besonders gut auf vollwertige pflanzliche Ernährung eingestellt, aber das wird ja immer besser. Dann braucht auch niemand mehr Eier, der sie ablehnt.

Grundproblem ist immer noch, dass es eine These ist, die sich ohne Studie nicht be- oder widerlegen lässt (und Rittenau munter den Eindruck erweckt, dass es bereits belegt wäre. So argumentieren eigentlich Laien, die sich der Probleme der Forschung in der Ernährungswissenschaft nicht bewusst sind).

Was der Mann da gerade tut, ist auf Spekulation gebaut und bringt keine neuen Erkenntnisse über vegane Ernährung. Die Reichweite und Aufmerksamkeit, die er generiert, geht am Ende auf Kosten der Wissenschaft.

Wenn Veganer Eier brauchen, dann gibt es dafür bisher jedenfalls keine Belege, egal, wie viele weitere unsystematische Selbstversuche es dazu noch gibt. Und ja, in einer "weichen" Wissenschaft können unzählige Effekte das Ergebnis verfälschen, und zwar nicht nur Placebo-Effekte. Daher gibt es wissenschaftliche Regeln, die für alle gelten.


Hatte es in meinem Artikel erklärt: https://vegpool.de/news/kritik-niko-rittenau-kommentar.html#:~:text=Niko%20Rittenau%20sollte%20in%20seinen,sagt%2C%20und%20welche%20als%20Wissenschaftler.

Grüße aus Damüls. (Hab wieder was vorbereitet, zu anderem Thema. War nämlich in Wander- und Redelaune 😁).

"Findet ihr das so falsch, was NR sagt?"

Ja, es ist nichts von dem bewiesen, was er sagt. Wir wissen nicht einmal sicher, ob seine Freundin wirklich Blähungen hatte. 😁

Ich fände es schlimm, wenn viele Veganer jetzt Zweifel bekommen und sicherheitshalber jeden Tag zwei Eier essen würden. Ich hoffe aber auf die vegane Intelligenz und das Mitgefühl mit den ausgebeuteten Hennen.

Nein, er sagt nicht, dass es bewiesen ist.
Es ist nur seit längerem international aufgefallen, dass es einigen Veganern nach einer Weile nicht gut geht. zb Brainfog usw. Er sagt, was genau abläuft, warum und wie, das muss erforscht werden und auch, dass da noch viel Arbeit erforderlich ist.

Er sagt auch nicht, dass Veganer Eier brauchen. Die meisten brauchen keine.

Keine Sorge, ich hab das Eieressen noch nicht angefangen und auch nicht vor 😁

Muss immer alles hoch-wissenschaftlich in randomisierten pseudo bla-x Studien bewiesen werden bevor es stimmt?
Natürlich sollen keinerlei Falschmeldungen und -Meinungen entstehen, aber wie beurteilst Du dann, dass sich seine Freundin ab so sofort besser fühlt? Wirklich alles placebo und Einbildung? Gerade er, wo doch der beste Kumpel seit Jahren Nährstoffpräparate herstellt, und er selbst sich tiefer mit der Thematik befasst hat als wir wenn man seine ganzen Videos und Beiträge anschaut, müsste wissen, wie man diese in den Körper bekommt und auch wie man richtige Bluttests macht.
Könnte doch sein, dass der Beweis eben aussteht und in ein paar Jahren gemacht ist und genau bis zu dem Tag ist alles falsch und ab dann stimmt es auf einmal?

Mir ist das Thema so wichtig, weil ich keinen Bock habe die ganzen Pillen (ja, so sieht das für mich aus, auch wenn es nur NEMs sind) zu schlucken. Und das obwohl ich doch gesund bin? Will gar nicht drandenken was andere denken, wenn die mich morgens die Pillen schlucken sehen... (Eieressen ist da sozial-tauglicher wenn auch gegen meine Wertvorstellungen)

Ich sage nicht, dass es falsch ist. Aber ich hatte es alles schon ausführlich erklärt in diversen Artikeln und Videos.
Schau da mal rein 😃


In der Ernährungswirtschaft braucht es wegen der vielen Einflussfaktoren große, lang angelegte Studien. Das wissen Wissenschaftler und deshalb ist das Thema für Laien auch so langweilig.

Das IFPE hatte ein Crowdfunding gestartet, um zumindest eine erste Literaturrecherche usw zu bestimmten Nährstoffen durchzuführen.
https://vegpool.de/news/ifpe-plant-bewertung-cholin-arachidonsaeure-taurin.html

Das wurde meines Wissens aber nicht finanziert. Echte Wissenschaft ist einfach langweilig für die Zuschauer. Das weckt keine Emotionen und kriegt wenig Aufmerksamkeit außerhalb wissenschaftlicher Fachkreise.