Algorithmus: Computer "versteht" Grunzlaute von Schweinen
Wissenschaftler in Dänemark haben einen Algorithmus entwickelt, der anhand der Grunzlaute von Schweinen auf deren Gemütszustand schließen können soll.
Computer wurden mit über 7.000 Audio-Aufnahmen gefüttert, die in verschiedenen Situationen aufgenommen worden waren. Mithilfe von "künstlicher Intelligenz" (maschinellem Lernen) soll es den Forschenden um Elodie Briefer dann gelungen sein, Muster in den Grunzlauten zu erkennen - mit mehr als 90% Genauigkeit.
Meine Meinung:
Irgendwie klingt es absurd, die Grunzlaute von Schweinen mithilfe von Künstlicher Intelligenz verstehen zu wollen.
Wer Schweine auf einem Lebenshof erlebt hat, wird schon innerhalb kürzester Zeit erkennen, ob sie zufrieden, hungrig, ärgerlich oder ängstlich sind. Einfach, weil die Grundgefühle vieler Säugetiere denen von Menschen sehr ähnlich sind. Dazu braucht man eigentlich gar keinen Computer.
Hunde- oder Katzenfreunde werden dies sofort bestätigen können. Sie "verstehen" ihr Tier auch ohne Worte.
Dass die Grunzlaute vom Computer "verstehbar" sind, beweist indes auch zweifellos, dass Schweine über ein Gefühlsleben verfügen. Eine Eigenschaft, die ihnen ja oft abgesprochen wird.
Viele Menschen werten Schweine auch unterbewusst ab, um die quälerische Aufzucht und die Tötung so weniger grausam erscheinen zu lassen.
Unter diesem Aspekt könnte die Forschung rund um Grunzlaute von Schweinen eigentlich dazu dienen, die Empathie und das Mitgefühl gegenüber Tieren zu fördern.
Für die Entwicklerinnen und Entwickler des Grunzlaut-Algorithmus soll die Technologie aber vor allem Landwirten dabei helfen, die Schweine besser zu halten. Dies bekanntermaßen mit dem Zweck, sie irgendwann zu töten, um ihr Fleisch verkaufen zu können.
Ob ein Algorithmus wohl helfen könnte, die beim Essen oft verdrängte Empathie wiederzuentdecken?
Danke für den News-Hinweis an Fabian.
Veröffentlichung:
Autor: Kilian Dreißig