Vegpool Logo

Was bringen Demonstrationen eigentlich wirklich?

Die „Wir haben es satt“-Demo in Berlin
Eine Demo für nachhaltige Landwirtschaft in Berlin. Bringt das wirklich etwas? Bild: F/Vegpool.de

Tierschützer gehen seit vielen Jahrzehnten auf die Straße und demonstrieren im Rahmen angemeldeter Demonstrationen gegen die schlimmsten Formen der Tierquälerei (oder auch für ganz andere Themen).

Doch trotz aller Demonstrationen scheint es manchmal so, als würde sich einfach nichts verändern. Als würden Demonstrationen einfach nichts bewirken.

Was bringt es also überhaupt, sich an einer Demonstration zu beteiligen? Was hat das für einen Sinn?

Dass eine Demonstration dazu führt, dass Politiker endlich "aufwachen" und mit Betroffenheit erkennen, was ihre Politik anrichtet, ist ziemlich unwahrscheinlich. Wer mit diesem Ziel auf eine Demonstration geht, kann eigentlich nur enttäuscht werden.

Und doch bringen Demonstrationen etwas.

Denn Demonstrationen wirken auch intern. Die Teilnehmer merken, dass sie mit ihren Kernforderungen nicht allein sein. Sie sehen, dass viele weitere Menschen mit ihnen auf die Straße gehen. Und sie haben die Möglichkeit, neue Kontakte und Netzwerke zu knüpfen. Das motiviert und bestärkt.

Demonstrationen bieten auch Interessierten die Möglichkeit, sich auszutauschen und Kontakte zu knüpfen. Das macht es oft leichter, auch im Alltag "dabei" zu bleiben - und die eigene Meinung nicht schon am nächsten Tag beim Einkauf zu vergessen.

Demonstrationen haben manchmal auch einen Bildungs-Effekt. Auf einer Demonstration gegen Tierversuche sind oft auch Informationsstände zu anderen Tierschutz-Aspekten, z. B. über vegane Ernährung. Jeder Teilnehmer kann sein eigenes Wissen erweitern - um dann auch außerhalb der Demo die richtigen Entscheidungen zu treffen.

Demonstrationen verändern also etwas - wenn meist auch auf andere Weise als erhofft.

Denn Proteste allein sind oft Schall und Rauch. Und wer auf einer Demo gegen Tierversuche demonstriert, aber weiterhin Fleisch, Milch und Eier konsumiert, der zeigt einfach, dass das Wohl der Tiere kaum mehr ist als schöne Worte. Wie soll ein Politiker da "konsequente" Politik machen?

Vielleicht ist es deshalb noch wichtiger, die eigenen Demo-Ziele auch im Alltag umzusetzen. Tag für Tag. Denn auf die Weise sendet man nicht nur ein Protest-Signal an die Tierquäler, sondern unterstützt auch jene Unternehmen, die tierfreundliche Alternativen herstellen - und oft umso mehr auf Kundschaft angewiesen sind.

Hol dir den Vegan-Radar!
Erfrischende Vegan-Mails, Sonntags aus der Redaktion. Artikel, Inspiration, Rückhalt, Aktionen und mehr.
✓ jederzeit abbestellbar

Wir können dich daher nur bestärken, regelmäßig auf angemeldete Demonstrationen rund um vegane Ernährung, nachhaltige Landwirtschaft und Tierschutz zu gehen. Auch, weil deine Teilnahme weitere Menschen motivieren kann, selbst aktiv zu werden.

Und wenn genug Menschen für Veränderung sorgen - im Alltag und auf der Straße -, dann werden jene Politiker, die den Protest ignorieren, irgendwann einfach abgewählt.

Veröffentlichung:

Autor: Kilian Dreißig

Wenn ein einziger Veganer 1.200 Tiere rettet - lasst uns umso mehr Menschen für diese Lebensweise begeistern!
Das war meine Idee bei der Gründung von Vegpool im November 2011.

Doch die Zeiten sind hart. Uns brechen die Einnahmen weg. Paywalls wollen wir vermeiden, denn sie schließen Einsteiger aus.

Helft mit, diese Idee langfristig fortzuführen! Schon mit 3 Euro im Monat.

→ Jetzt unterstützen oder einmalig per Paypal überweisen.

Wie hat dir der Artikel gefallen?
3,9/5 Sterne (15 Bew.)
Diskussion im Forum:
Was bringt Demonstrieren wirklich?
Letzter Beitrag: 30.01.2020 von Crissie.

Dazu passende Artikel:

Klimakiller Butter: Deshalb schadet sie dem Klima!

Prof. Volker Quaschning: Vegane Ernährung am besten fürs Klima

Was ist der Unterschied zwischen Tierschutz und Tierrechten?

Mut statt Resignation: Warum Du durchaus etwas verändern kannst