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Veganer - ab wann darf man sich so bezeichnen?

Vegan werden – heute leicht wie nie
Ab wann darf man sich als "Veganer" bezeichnen? Bild: Fotolia.com

Ab wann darf man sich "Veganer" nennen? Muss man dazu erst jahrelang vegan essen, oder worauf kommt es an?

Wir hören die Frage immer wieder. Offenbar beschäftigt die Frage viele Menschen!

Manche fürchten, es könnte anmaßend sein, sich als Veganer zu bezeichnen, wenn man noch nicht lange vegan lebt, oder bestimmte Szene-Codes noch nicht in- und auswendig kennt.

Andere glauben, dass sie auch in den entferntesten Randbereichen 100% perfekt leben, um sich offiziell als "Veganer" zu bezeichnen. Als gäbe es eine Art Vegan-Führerschein zu bestehen.

Ab welchem Zeitpunkt kann man sich also berechtigterweise als "Veganer" bezeichnen?

  • Die ganz kurze Antwort lautet: Sobald man bewusst Tierprodukte meidet.
  • Die etwas längere Antwort: Sobald man keine Tierprodukte mehr konsumiert (so gut es im Alltag ohne übertriebenen Aufwand geht), ist man Veganer.

Und ganz ausführlich erklären wir es euch hier:

Veganer zu sein fühlt sich für manche Menschen wie ein Privileg an. Und es ist ein wirklich gutes, klares Gefühl, Veganer zu sein.

Gleichzeitig gibt es viele Menschen, die zwar weitestgehend vegan leben, aber doch ab und zu ein Stückchen Käse, ein bisschen Milchschokolade oder mal eine Butterbrezel essen. Menschen, die also grundsätzlich schon vegan leben - aber mit kleinen Ausnahmen.

Und während manche "Vegan" auch gerne als Aushängeschild verwenden, verzichten andere lieber auf die Bezeichnung und sehen sich als ganz normalen Menschen, der eben vegan isst.

Wir vertreten auf Vegpool die Faustregel: Vegan ist, wer weit überwiegend (also ca. 95%) vegan isst, soweit das im Alltag ohne übertriebenen Aufwand möglich ist. Siehe dazu auch vegan leben nach dem Pareto-Prinzip.

Eine zu strenge Definition von "Veganer" ist unserer Meinung nach kontraproduktiv, da es den Eindruck vermittelt, vegane Ernährung wäre elitär und nur mit großer Anstrengung zu meistern. Das Gegenteil ist der Fall!

Es geht nicht darum, in jeder Disziplin perfekt zu sein. Es geht darum, die offensichtlichen Dinge zu tun. Die 95%, die bereits so viel bewirken für Tiere, Schöpfung und Gesundheit.

Denn die Hauptsache ist es doch, dass man nicht mehr aktiv teilzunehmen an der irrwitzigen Ausbeutung von Natur und Tieren. Den Verbrechen gegenüber der Schöpfung und nachfolgender Generationen. Dass man mit den inneren Werten übereinstimmt - und der stets verdrängten Tierquälerei endgültig eine Absage erteilt. Ganz egal, ob man das von Anfang an perfekt schafft, oder ab und zu noch kleine Ausnahmen macht.

Darum geht es den allermeisten Menschen, die Veganer werden.

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Ganz abgesehen davon ist "Veganer" keine geschützte Bezeichnung und daher kann sich jeder "Veganer" nennen.

Du bist daher herzlich Willkommen im Kreise der Veganer. Und wenn du hier und da noch ein paar Fehler oder kleine Ausnahmen machst, dann nimm es nicht so tragisch. Viel wichtiger ist es, es im Alltag zu versuchen. Etwas Anstrengung ist okay (denn schon bald entstehen neue Routinen), aber bitte ohne übertriebenen Aufwand.

Mit einem gesunden Pragmatismus vermeidest du, dass du irgendwann die Lust verlierst.

Der Artikel wurde am 22.5.2023 überarbeitet.

Veröffentlichung:

Wenn ein einziger Veganer 1.200 Tiere rettet - lasst uns umso mehr Menschen für diese Lebensweise begeistern!
Das war meine Idee bei der Gründung von Vegpool im November 2011.

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Diskussion im Forum:
Ab wann ist man "Veganer"?
Letzter Beitrag: 24.05.2023 von METTA.

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