Matcha – was steckt im grünen Pulver?
Es ist derzeit in aller Munde: Matcha. Das intensiv grüne Pulver erlebt einen regelrechten Boom und erfreut sich auch bei Veganern einer wachsenden Beliebtheit. Matcha wird heute als Tee, als Zusatz für Smoothies, Eis und Gebäck sowie als Nahrungsergänzungsmittel verwendet.
Doch was hat es mit Matcha auf sich? Ist Matcha wirklich gesund und warum gilt das giftgrüne Pulver als „Superfood“?
Matcha ist ein Pulver aus grünem Tee der Sorten Tencha oder Gyokuro. Der Begriff „Matcha“ bedeutet auf Japanisch nicht mehr, als „gemahlener Tee“. Ursprünglich wurde Matcha von der japanischen Elite bei spirituellen und detailliert durchgeplanten Zeremonien verwendet. Diese orientierten sich an der Zen-Philisophie und hatten das Ziel, innere Erleuchtung zu finden.
Matcha: Nur ein hippes Szenegetränk?
Matcha ist nicht nur ein Pulver. Es dient in der Vermarktung als Medium für eine Flut von Gefühlen. Matcha steht für Achtsamkeit, Meditation und Erleuchtung – und kann dabei doch so leicht konsumiert werden. Perfekte Grundlagen also für ein echtes Szenegetränk. Sogar Vegan-Star Attila Hildmann wirbt mit viel Engagement und meditativem Pathos für das Matcha-Produkt eines Bio-Herstellers.
Doch neben der angenehm-sprituellen Aufladung hat Matcha durchaus auch spannende Inhaltsstoffe zu bieten.
Guter Matcha ist tatsächlich reich an Nährstoffen wie Vitamin A, B-Vitaminen und Vitamin K. Außerdem wird Matcha für seinen hohen Gehalt an Antioxidantien gelobt – allen voran ein Antioxidans mit dem schwer aussprechbaren Namen Epigallocatechingallat (EGCG). Antioxidantien sollen vor freien Radikalen schützen und sogar Krebs vorbeugen können.
Matcha – da steckt was im Pulver!
Der ORAC-Wert eines guten Matcha-Pulvers liegt bei ca. 1600 pro Gramm. ORAC steht für Oxygen Radical Absorption Capacity und sagt aus, wie gut ein Produkt vor freien Radikalen schützen soll. Matcha enthält außerdem etwa 3% Tee-Koffein in einer meist gut verträglichen und vom Körper langsam verwerteten Form.
Aufgrund der Fülle an potentiell gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen wird Matcha oft als „Superfood“ bezeichnet. Man sollte aber nicht vergessen, dass sich die Angaben zu den Inhaltsstoffen auf das Pulver in purer Form beziehen und die übliche konsumierte Menge relativ gering ist. Bei einigen Inhaltsstoffen liegt Matcha auch nur knapp vor anderen Grüntee-Sorten – die wesentlich kostengünstiger erhältlich sind.
Die Qualität von Matcha-Tees in Europa ist stark schwankend. Ein hoher Preis steht nicht zwingend für hohe Qualität. Da Matcha kein geschützter Begriff ist und die Gewinnmargen teils beträchtlich sind, werden häufig auch Tees mit geringer Qualität vermahlen und als Matcha vermarktet. Wer gutes, hochqualitatives Matcha-Pulver erwerben möchte, sollte mit Preisen ab ca. 12 Euro je 30 Gramm rechnen und im Biomarkt einkaufen. Günstigere, nicht ganz so hochqualitative Sorten können aber gut in Gebäck, Smoothies oder Eiscremes verarbeitet werden.
Verwendung und Lagerung von Matcha
Für ein klassisches Matcha-Getränk wird Matcha-Pulver mit 80 Grad heißem Wasser übergossen und mit einer Art Schneebesen schaumig gerührt. Je stabiler der Schaum ist, desto besser der Tee. Der Tee schmeckt dann leicht süßlich-herb.
Um die Inhaltsstoffe zu schützen, sollte Matcha-Tee immer in gut verschlossenen Behältern luftdicht, kühl und trocken gelagert werden. In der Regel wird der Tee in kleinen Döschen verkauft, die diese Lagerung vereinfachen.
Veröffentlichung:
Autor: Kilian Dreißig