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Den Fernseher einfach mal abschalten - und abschaffen.

Ein alter Fernseher
Ein alter Fernseher Bild: dailyinvention, flickr.com (bearb.) Bildtitel: Television, CC-BY

Es gibt gute Gründe, den eigenen Fernseher komplett abzuschaffen, ihn aus der Wohnung und aus dem eigenen Leben zu verbannen. Nein, es geht hier nicht um Realitätsflucht und Verdrängung des aktuellen Zeitgeschehens - es geht vielmehr darum, die Realität endlich wieder zu entdecken. Bewusster zu leben und neue Lebensqualität zu entdecken.

Wenn wir fernsehen, dann wollen wir Unterhaltung und Ablenkung. Wir begründen unsere verbrachte Zeit vor der Glotze mit Interesse und Anteilnahme am Weltgeschehen. Flimmernd gehen die Stunden ins Land und wir erfahren Verstörendes über Kriege im mittleren Osten, über Hungersnöte in Afrika und über irre Politiker im Osten und Westen. Wir glauben, so einen Überblick über die wichtigsten Themen zu erhalten - und übersehen dabei, dass Geschehen im Fernsehen für unser alltägliches Leben weitgehend irrelevant ist.

Besonders passive Art der Zeitvergeudung.

Fernsehen ist eine besonders passive Art der Zeitvergeudung. Die Fernsehsender finanzieren sich über Werbeeinnahmen oder steuer-ähnliche Gebühren und müssen in beiden Fällen ihre Reichweite anhand von Quoten darlegen. Nichts liegt einem Fernsehsender also ferner, als Beiträge zu senden, die das persönliche Komfort-Gefühl des Zuschauers beeinträchtigen könnten - die womöglich dazu führen könnten, dass ein Zuschauer abschaltet, um einfach einmal in Ruhe über das Berichtete nachzudenken. Das trifft besonders für die Privatsender zu, aber in hohem Maße auch auf die öffentlichen Sendeanstalten.

Surfen ist ein entspannendes Hobby
Fernsehen raubt Zeit für die schönen Dinge. Bild: Fotolia.com

Natürlich ist nicht alles schlecht am Fernsehen. Fernsehen kann uns ablenken, wenn wir krank sind, Es kann uns unseren Liebeskummer vergessen lassen. Und ja, es gibt sie auch, die Fernseh-Inhalte, die einen tatsächlich ihre Zeit wert sind. Ab und zu. Selten. Viel zu selten.

Einer der größten Nachteile des Fernsehens ist die Passivität. Und daran kann kein noch so gutes Programm etwas ändern. Als Zuschauer haben wir so gut wie keine Auswahl, welches Programm wir sehen möchten. Wir informieren uns als Fernsehzuschauer nicht etwa aktiv, sondern lassen uns eine Auswahl dessen präsentieren, was unbekannter Redakteur aufgrund irgendwelcher unbekannten, strategischen Kriterien für uns ausgewählt hat. Daran kann auch ein Recorder nicht viel ändern.

Aufregung ohne Relevanz für unser Leben.

Fernsehen: Das sind Nachrichten, Shows, Filme die uns unterhalten oder erschüttern - für unser eigenes Leben aber praktisch keine Relevanz haben. Oft verplempern wir unsere Zeit, weil wir nichts Besseres damit anzufangen wissen. Doch besonders dann, wenn wir das Gefühl haben, nichts besseres zu tun zu haben, sollten wir die Zeit nutzen, um etwas Besseres zu entdecken. Uns mit Freunden austauschen, ein gutes Buch lesen oder einfach mal in sich gehen. Fernsehen nimmt uns den Antrieb, unser Leben bunter zu gestalten, Neues zu erleben und zu entdecken, Kontakte zu knüpfen.

Daher: Raus mit der Kiste, rein ins Leben!

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Denn mal ehrlich: Man kann manch einen amerikanischen Präsidenten für einen Clown halten und sich über den Irrsinn unserer Zeiten verwundern. Allein: Ändern wird das nichts. Über die Dinge, die uns wirklich betreffen, werden wir ohnehin informiert. Und wenn wir uns für Veränderungen einsetzen, erhalten wir die für uns wichtigen Informationen sowieso aus erster Hand.

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Unsere emotionale Teilnahme am Schicksal der Betroffenen, das in Ausschnitten über den Äther gesendet wird, gibt uns zwar das Gefühl, ein mitfühlender Mensch zu sein. Zugleich endet unsere Empathie dort, worüber nicht berichtet wird. Wir sind so empathisch, wie es das Fernsehen will. Unser Mitgefühl gilt nur den Informationsfetzen, die wir wirklich zu sehen kommen. Fernsehen ködert und triggert unsere eigenen Gefühle, statt eine inhaltliche Beschäftigung mit einem Thema zu fördern.

Das Fernsehprogramm ist, wenn man so will, wie eine Packung Teewurst: Voll bunter, Comic-Bilder von glücklichen Tieren - während die Hintergründe oft abscheulich sind.

Deshalb sollten wir unseren Fernseher einfach entsorgen. Weg damit, außer Reichweite, und zwar konsequent.

Und wenn uns doch einmal eine Sendung anspricht, bleibt immer noch die Möglichkeit, sie bei Freunden anzusehen. Oder im Internet. Aktiv, bewusst und neugierig.

Veröffentlichung:

Autor: Kilian Dreißig

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