Seitan selbst zu machen ist kein Hexenwerk und ich finde es auch gar nicht so schwierig. Grundsätzlich kann man das ja auch aus einem Mehlklumpen einfach auswaschen, was tatsächlich total aufwändig ist... Das würde ich dir nicht empfehlen zumal du da auch kaum noch Gewürze rein bringst. Hab ich schon probiert und war ein Fehlschlag epischen Ausmaßes
Am besten ist es wenn du Glutenmehl nimmst. Ich verwende momentan dieses hier:
https://www.amazon.de/Vital-Weizengluten-Weizenkleber-Seitan-Weizeneiweiss/dp/B01MEHH8FE/ref=sr_1_8?keywords=Glutenmehl&qid=1582267264&sr=8-8
Dann musst du je nach Rezept deinen Seitan zusammenmischen. Fast immer ist es so, dass du "
trockene Zutaten" und "
nasse Zutaten" hast. Das liegt daran, weil das Glutenmehl sobald es feucht wird wie Gummi wird und man da kaum noch Gewürze reinbekommt. Deshalb mischt man das Glutenmehl vorher mit den trockenen Gewürzen und gibt danach erst die feuchten hinzu die dann den "Gummi" draus machen.
Okay, soweit so gut. Nun gibt es verschiedene Möglichkeiten den Seitan zu garen. Je nachdem hat er unterschiedliche Konsistenzen. Du kannst ihn im Backofen backen, fritieren, im Wasser kochen oder dämpfen.
Wenn du ihn relativ fest haben willst, dann ist dämpfen glaube ich das beste. Wichtig ist, dass dein Seitan "
hermetisch abgeriegelt" ist. Dazu formst du z.B. Würste und rollst sie in Alu- oder Frischhaltefolie ein. Die Enden dreht man dann ein, so dass die Wurst dicht ist. Danach auf dem Dämpfeinsatz stellen und so knapp eine bis eineinhalb Stunden dämpfen. Abkühlen lassen und essen.
So habe ich das bisher für Würste und selbstgemachten Aufschnitt gemacht.
Letzte Woche habe ich aber auch mal was anderes probiert und Schnitzel gemacht:
https://kaffeeundcupcakes.de/zartes-seitan-schnitzel-in-knuspriger-panade/
Da werden die Schnitzel im Wasser gekocht ohne sie vorher einzupacken. Ich war skeptisch weil ich eigentlich dachte sie werden damit zum Schwamm, aber tatsächlich war das nicht der Fall. Die Konsistenz kam erschreckend nah ans Original. Was ich bei dem Rezept aber anders machen würde, wäre der Cumin Anteil. Der hat schon sehr dominiert, so dass ich ihn das nächste mal mindestens um die Hälfte reduzieren werde.
So, und nun zum Gluten Eigengeschmack. Langsam glaube ich, ich bilde mir das ein

. Irgendwie kann das keiner bestätigen, ich kann ihn aber auch nicht beschreiben

. Ich hab aber danach gegoggelt und ein paar Seiten gefunden die bestätigen, dass es ihn gibt
Jedenfalls mag ich den nicht so recht, weshalb ich noch nicht wirklich viel rumprobiert habe. Allerdings ist mir gerade bei den Schnitzeln (und auch schonmal beim Aufschnitt) aufgefallen, dass er weniger wird je länger der Seitan liegt. Die Schnitzel habe ich ja direkt nach dem mischen zubereitet und angebraten. Da schmeckte ich ihn sehr raus, war aber noch okay. Als ich dann aber am nächsten Tag die übrigen zwei Schnitzel warmgemacht habe, war ich überrascht. Der Eigengeschmack war fast verschwunden. Es blieb nur noch der Cumin-Geschmack. Sie haben mir da besser geschmeckt als vorher. Blöderweise war die Panade da nicht mehr so schön kross.
Das nächste mal werde ich sie definitiv schon am Tag vorher kochen, aber erst am Tag der Vernichtung panieren
Übrigens habe ich hier eine Seite bzgl. der unterschiedlichen Zubereitungsarten gefunden. Dort werden vier verschiedene durchprobiert und die Unterschiede aufgelistet. Fand ich sehr interessant:
http://veganitaet.de/die-ultimative-seitan-anleitung-mit-vier-garmethoden-im-vergleich-bezugsadressen-und-kosten/