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Günstig vegan leben?

Erstellt 13.11.2018, von Jovana82. Kategorie: Vegan kochen & backen. 12 Antworten.

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Benutzerbild von Jovana82
Themen-Starter2 PostsLevel 1
Günstig vegan leben?
13.11.2018
Hallo Ihr alle!


Ich bin neu hier im Forum und hätte da auch gleich eine Frage:
Wieviel Geld gebt Ihr im Schnitt pro Monat aus für vegane Kost?
Bei mir sind es zwischen 200€ und 250€, was mir auf Dauer einfach zu teuer ist... :crazy:
Habt Ihr Ideen für mich, wie bzw wo ich sparen, oder günstiger einkaufen kann?
Ich verdiene nicht viel und wäre für jeden Tipp dankbar!

Lg, Jovana

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Aubergina
13.11.2018
Hallo,

ich muss auch ganz schön aufs Geld schauen, ich bin alleinerziehend mit 2 sogenannten erwachsenen und 2 Teenie Kindern.
Ich koche eigentlich jeden Tag selbst. Heute gibt es z.B. eine Suppe für (fast) kein Geld und zwar aus den Blättern vom Blumenkohl den (geschälten) Strunk vom Brokkoli ein paar übrig gebliebene Kartoffeln und einen Rest Sojasahne.
Gemüsebrühe koche ich selber aus Gemüseresten (Zwiebelschalen, harte Teile vom Porree usw.)
Wenn mal ein oder zwei Kartoffeln überbleiben mache ich daraus eine leckere Bayrische Kartoffelcreme (schmeckt gut zu dunklem Brot oder Laugengebäck) oder einen anderen Brotaufstrich.
Ansonsten gibt es oft Grundnahrungsmittel wie Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Reis, Hirse und Nudeln. kann man alles super mit Gemüse (aus dem Angebot) kombinieren und daraus leckere Gemüsepfannen, Eintöpfe, Suppen, Salate und Currys kochen.
Morgen gibt es z.B. Kartoffelsalat der kostet, selbstgemacht, auch kaum Geld.

lg Aubergina

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Nefasu
13.11.2018
Hallo Jovana,

willkommen hier im Forum :star:


In Anbetracht der Tatsache, dass ich / wir so ziemlich das Gegenteil deiner Finanzsituation verkörpern mag es ggf. ein wenig zynisch anmuten, wenn ich auf diesen Beitrag antworte, aber sei versichert, dass ich jedes Wort absolut ernst meine und dir viel Glück bei der Verbesserung deiner Finanzsituation wünsche! :thumbup: :heart:

Zitat Jovana82:
Bei mir sind es zwischen 200€ und 250€, was mir auf Dauer einfach zu teuer ist... :crazy:
Habt Ihr Ideen für mich, wie bzw wo ich sparen, oder günstiger einkaufen kann?

Unsere Lebensmittelausgaben belaufen sich derzeit auf exakt 193€ monatlich für 2 Personen, sprich regulär 96,50€ pro Person pro Monat bei >95% Anteil biologischer Lebensmittel.

Dazu kommen ansonsten nur irreguläre Kosten bis maximal 50€ pro Monat.
Darunter fallen z.B. Festessen, gelegentliche Ben & Jerry's, außerplanmäßige Verpflegung unterwegs sowie die jährliche Bestellung weniger Artikel bei einem Gourmet-Händler, die ich allesamt als "Luxusgüter" aus der Betrachtung ausklammern möchte.

Dabei haben wir es überhaupt nicht darauf angelegt unsere Lebensmittelkosten so gering zu halten, sondern dies war wohl eher ein Nebenprodukt unserer derzeitigen Lebensweise, welche ich gerne in einigen Tipps zusammenfasse[*1]:

1. Suche möglichst nach einer (Bio) SoLaWi in deiner Nähe
Für aktuell ~93€ monatlich erhalten wir wöchentlich ca. 8 - 16kg Obst und Gemüse (saisonbedingt), dies entspricht einem Kilopreis von ~0,70€.
Nebenher unterstützt man das Überleben eines kleinen bis mittleren Landwirtschaftsbetriebs, konsumiert, ressourcenschonend, regional und tut der Umwelt etwas Gutes :D


2. Kaufe möglichst ursprüngliche Lebensmittel und verarbeite diese selbst weiter
Z.B weiß ich bei meinen selbstgemachten Nudeln nicht nur was drin ist, sie sind auch wesentlich günstiger.
Anstatt 0,75€ für 500g Spagehtti von Barilla, kostet mich 500g Mehl (wahlweise Vollkorn) gerade einmal ~0,40€ (REWE Bio Weizen Typ 550) für mehr als 500g Bio-Pasta :lol:

Anstatt Pflanzendrinks oder -cremes im Tetrapack z.B. 1L für 2,79€ (Alpro Mandel ungesüsst) zu erwerben, bin ich nach blanchieren, rösten und mixen von 200g Mandeln bei 1,79€ für konventionellen Drink (REWE, ja!), bzw. 2,99€ für 1L Bio-Mandeldrink (Alnatura) und kann den Trester noch, getrocknet, für ein Frühstücksmüsli verwenden :thumbup:

Auch Tofu kostet, selbstgeschöpft und -gepresst, so nur einen Bruchteil des Marktpreises ;)


3. Vermeide vegane Fertigprodukte möglichst konsequent
Anschließend an Punkt 2 ist dies wohl mitunter der Entscheidende.

Convenience Burger-Bratlinge kosten z.B. im Durchschnitt mindestens 2,99€ (z.B. Vegini, Vantastic Foods, etc.) für 2 Burger.

Für diesen Wareneinsatz bekommt man aus 500g Kidneybohnen (trocken, selbst gekocht), 100g Zwiebeln und 100g Kichererbsenmehl (vorzugsweise selbst gemahlen) mit den 8 daraus resultierenden Burgern locker eine ganze Familie (3 Personen) versorgt ;)


Ein schöner Nebeneffekt ist dadurch für uns z.B., dass wir den Differenzbetrag monatlich ansparen und am Ende des Jahres an unterstützenswerte, u.a. vegane, Projekte spenden können :thumbup:

Liebe Grüße,
Falk

[*1] ohne die genannten Tipps belief sich unser bisher größtes Lebensmittelbudget auf ca. 450€ (80/10/10 nach Graham), vergleichsweise dazu ein gewaltiger Einschnitt bei gleichem Sättigungs- (und subjetiv höherem Genuss-) -effekt :D

12x bearbeitet

Benutzerbild von Dana
vegan4.684 PostsweiblichSchwarzwaldLevel 4
13.11.2018
Hallo Jovana,

interessante Frage. Ich kann mich in vielen Punkten Falk anschließen. Allerdings finde ich auch, dass Du recht teuer lebst. Wir haben zu viert ca. 600 Euro pro Monat gebraucht, davon war aber der Bioanteil auch über 90%. Wo kaufst Du denn ein? Ich hatte am Wochenende gerade eine interessante Diskussion über Foodsharing ( https://foodsharing.de/). Dort gibt es an vielen Orten, "Fair-teilerschränke", die kostenlos mit Obst/Gemüse und Brot gefüllt werden (allerdings nichts, was einer Kühlkette bedarf). Dort kann sich dann jeder bedienen. Du musst nur rausbekommen, wann der Schrank gefüllt wird, weil doch recht viele darauf zugreifen. Es handelt sich bei der Ware um gute Ware, die einfach zuviel produziert und deshalb nicht verkauft wird (bestes Beispiel Brötchen, die noch bis 20 Uhr frisch sein müssen und daher im Laufe des Tages immer nachgebacken werden). Allerdings dürfte der Bioanteil relativ niedrig sein. Vielleicht wäre das auch eine Option für Dich.

Benutzerbild von Vegbudsd
vegan2.993 Postsmännlich35708 HaigerLevel 4Supporter
13.11.2018
In Anbetracht der Tatsache, dass ich / wir so ziemlich das Gegenteil deiner Finanzsituation verkörpern mag es ggf. ein wenig zynisch anmuten, wenn ich auf diesen Beitrag antworte,

Gerade deshalb ist es ja so gut, dass Du hier mit machst!
Nach meiner Erfahrung scheint es eher so zu sein, dass gerade Menschen mit gutem bis sehr gutem Einkommen eher weniger Probleme haben, mit recht geringen Beträgen sich mit guten Lebensmitteln zu versorgen. Gebe es gerne zu, auch bei mir ist es immer wieder schwierig, wenn am Ende vom Geld noch so viel Monat übrig ist...
Danke für die richtig guten Tipps!

Benutzerbild von Jovana82
Themen-Starter2 PostsLevel 1
13.11.2018
Ja, wow...!
Danke Nefasu und auch Euch anderen für die tollen Tipps, da ist einiges dabei das ich gut umsetzten kann und werde. :thumbup: :heart:
Vegan lebe ich erst seit ca. 3Monaten,meine Tochter (9) noch vegetarisch. Seitdem ist es noch ein bissi mehr geworden, was wahrscheinlich auch an der Umstellung liegt. Sie isst eben nicht alles so gerne, was ich esse und so koche ich meistens noch was für sie dazu. Kartoffeln und Reis mag sie gar nicht, das erleichtert die Sache nicht gerade. :rolleyes:
Und wie ist Euch die Umstellung so gelungen? Also auch körperlich? Ich hatte vor ein paar Wochen plötzlich extrem Haarausfall und meine Birne fühlte sich ständig "vernebelt". Nehme jetzt hochdosierte B-vitamine, seitdem geht es wieder steil bergauf. Dana, danke für den footsharing-Link! Super, dass es sowas gibt. Allerdings sieht es so aus, als würde meine Stadt (noch) nicht mitmachen.... Das lässt sich bestimmt ändern! :D
Gut´s Nächtle :wink:

1x bearbeitet

Benutzerbild von Arthemisia
vegan112 Postsweiblich35435 WettenbergLevel 2
17.11.2018
Hallo,

da ich selbst vier Jahre lang von Hartz IV gelebt habe, und auch jetzt nicht viel mehr im Monat habe, kenne ich das Problem sehr gut. Seit einem Jahr führe ich ein Haushaltsbuch, und bin dann doch immer wieder überrascht, dass ich durchschnittlich "nur" etwa 150 € für Lebensmittel & Co ausgebe (da sind dann aber auch Hygiene-Produkte, Schreibwaren etc ebenfalls mit drin).

Ich kaufe bevorzugt frisch ein, saisonal und regional, und auch nur so viel, wie ich auch essen kann, so lange es frisch ist. Reste kann man auch immer noch mal "aufpimpen" und verwerten. Auf Bio-Qualität achte ich dabei meistens, ist leider nicht immer möglich. Ganz so krass wie Nefasu lebe ich jetzt nicht, Fertig-Produkte kommen bei mir auch immer mal wieder auf den Tisch. Tofu & Co setze ich sparsam ein, in sehr kleine Würfel geschnitten kommt es mir mehr vor - das spart auch schon.

Anfang des Jahres hat Greenpeace eine Studie in Auftrag gegeben, wie viel Bio denn in den Bio-Eigenmarken verschiedener Supermarkt-Ketten drin ist - mit überraschend positivem Ergebnis, nicht für alle getesteten Produkten, aber vor allem bei den Discountern doch erstaunlich gute Qualität. Die Ergebnisse der Studie wurden leider nicht veröffentlicht, deswegen kann ich hier keine genaueren Angaben machen - soll aber heißen, dass man sein Gemüse auch ruhigen Gewissens im Discounter einkaufen kann.

Benutzerbild von Bergbauer
21 PostsLevel 2
18.12.2018
Mir kommen 200 bis 250 € pro Monat auch viel vor. Es kommt aber darauf an, welche Produkte du einkaufst. Ich würde an deiner Stelle mal für 3 Monate ein Ausgabenbuch führen und dann alternative Einkaufsquellen suchen, z.B. eine solidarische Landwirtschaft, wenn es bei dir in der Nähe so etwas gibt.

Kein Benutzerbild
14 PostsLevel 1
21.12.2018
Hallo Jovanna, ich beherzige für mich die folgenden beiden Punkte: So wenig "Ersatzprodukte" zu kaufen wie möglich (i.e. "Sojafleisch" etc.), da hier richtig abgezockt wird, finde ich. Eine richtige Schande. Und zweitens mache ich mir oftmals Essen, die man gleich in grösseren Mengen herstellen kann und auch ggf. mehrmals essen / ins Büro mitnehmen kann: Spaghetti, Chili sin Carne und vor allem ... Currys! Die sind so einfach herzustellen und so gesund. Und dabei wirklich kostengünstig. Und ein richtiges tolles Curry kannst Du mit Reis, Kartoffeln und/oder Brot strecken. Hier würde ich Dir immer raten, die richtigen Würzpasten (gelb, orange, rot oder grün) vom Asiaten zu kaufen; die sind zwar ein bisschen teurer, aber sie sind wirklich beladen mit Gewürzen und halten sehr lange! Ab und an gibt es diese Pasten auch bei Discountern als "Asia-Verschnitt", aber das merkt man dann auch gleich geschmacklich, ausserdem sind sie zu dünnflüssig und werden somit viel schneller verbraucht. Und in so ein Curry kann man gemüsemässig fast alles reinwerfen, und es schmeckt immer. Viel Spass!

Benutzerbild von Dana
vegan4.684 PostsweiblichSchwarzwaldLevel 4
21.12.2018
Ich finde es immer schade, dass sich User die Mühe machen auf Posts ausführlich zu antworten und es den eigentlichen Threadersteller überhaupt nicht mehr interessiert. Das Einzige, was mich immer hoffen lässt, dass der Thread einem anderen weiterhilft.

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