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Wie schützt ihr euch dagegen, Tiernutzer zu belehren

Erstellt 15.10.2023, von Libio. Kategorie: Gesund vegan leben. 9 Antworten.

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Themen-Startervegan1.212 PostsweiblichBERLINLevel 4
Wie schützt ihr euch dagegen, Tiernutzer zu belehren
15.10.2023
Wenn ich Bilder, Filme oder Berichte sehe, in dem es um Missbrauch von Tieren geht - sei es das Schlachten, die Haltungsbedingungen, die Qualzuchten für hohe Eier oder Milchleistungen oder Haustierrassen, Leder usw. -
und daneben den Etikettenschwindel von Tierwohlsiegeln, humanem Schlachten, angeblich tierlieben Tierhaltern sehe, dann weiß ich das alles schon und es lässt mich innerlich immer neu zusammenzucken.

Das ist der erste Teil. Auch davor wurde ich mich gern schützen und mir das nicht mehr ansehen.

Der zweite Teil, der mich sehr beschäftigt, ist, dass ich ausflippe wenn jemand sagt, er isst nur Fleisch von glücklichen Kälbchen usw. Ich versuche zu schweigen, zb. bei Arbeitskollegen, aber es gelingt mir oft nicht. Ich kann mich nicht enthalten, die Leute auf ihren massiven Irrtum hinzuweisen.
Es passiert mir nur, wenn jemand so etwas sagt. Wenn jemand seine Currywurst isst und nichts von Tierwohl quatscht, bin ich still. Das triggert mich nicht.


Wenn ich den Hundebesitzer mit seiner Qualzucht sehe, tut mir das Tier extrem leid, aber ich sage nichts, womit ich den Halter herabwürdige, ich denk es nur.

Wie geht ihr damit um, mit vermeintlich tierlieben Leuten Kontakt zu haben, die tief im Karnismus stecken.
Ich weiß ja, dass ich sie keinesfalls ändern kann, wenn ich sie angreifen.


Zumal mir bewusst ist, dass ich keineswegs eine Heilige bin und auch vieles Falsch mache und nicht alles weiß. Ich will mich deshalb nicht über sie erheben, das wäre Selbstlüge, sondern nur den veganen Weg gehen und mich über jeden Fortschritt in der Gesellschaft freuen, der in diese Richtung geht.

Die Empfehlung von Kilian, sich mit Moralphilosophie zu befassen, erschreckt mich auch, wegen des Umfangs, wovon ich keine Ahnung habe.

Demnächst gibt es in meiner Firma Einladungen zum Gänseessen. Beim letzten Mal hab ich nur Kartoffeln und Rotkohl gegessen, jetzt aber kann ich die Tierleichen und die leuchtenden Augen der genießenden Esser nicht mehr ertragen und kann nicht teilnehmen. Ob ich dem Chef, der uns eine Freude machen möchte und mit dem ich 30 Jahre lang vertrauensvoll zusammen arbeite, den wahren Grund oder eine gelogene Begründung sage?

4x bearbeitet

Benutzerbild von METTA
vegan4.666 Postsweiblich ObertshausenLevel 4Supporter
15.10.2023
Hallo Libio

ich versuche auch nicht unbedingt, den anderen zu belehren, da ich vor ein paar Jahren mal gründlich reingefallen bin damit, als ich versuchte Bekannte mit Artikeln über Veganismus etc. zu " beglücken"
Aber es ärgert mich insgeheim auch manchmal, von anderen solche Argumente zu hören.
Vor kurzem wieder mal die Mär von glücklichen Kühen mit Biomilch bei einem Mann der einen kleinen fahrbaren Coffeshop betreibt in der Nähe des parkruns. Er hat auch Hafermilch, er meint halt dass die Biomilch , die er hat in Ordnung wäre.

Dein Chef weiss aber doch sicher, dass Du vegan lebst, zumal, wenn Du schon solange dort arbeitest ? Dann würde ich ihn nicht belügen, sondern eben sagen, dass Du den Anblick von toten Gänsen nicht mehr ertragen kannst und auch nicht mehr ertragen kannst , dass andere sie essen- falls er dann einwendet, dass Du letztes Mal auch dabei warst.

Benutzerbild von Libio
Themen-Startervegan1.212 PostsweiblichBERLINLevel 4
15.10.2023
Nein, er weiß es nicht. Ich habe Andeutungen schon gelegentlich gemacht, und er sieht mich auch Hafermilch trinken bei Treffen. Beim letzten Weihnachtsessen hab ich Nudeln mit Pilzen gegessen, das fiel nicht auf.
Aber dass ich nicht mehr zusehen kann, wenn andere Tiere essen das hab ich noch nicht so lange, das hat sich langsam entwickelt. Bei einer Bratwurst ist es nicht so extrem schlimm, aber schlimm wenn das Tier noch zu erkennen ist. Imbissstand oder Feierliches Weihnachtsessen ist ja zeitlich und raumklimamäßig auch noch ein Unterschied. Ich bin dem im Restaurant stundenlang ausgesetzt, auch die Bemerkungen an den Gastgeber, wie toll das schmeckt.

1x bearbeitet

Benutzerbild von Sunjo
vegan2.859 PostsweiblichLinzLevel 4Supporter
15.10.2023
Hallo Libio, ein öffentliches Bekenntnis zur veganen Lebensweise ist extrem wichtig. Dann braucht es auch keine Belehrungen, denn wenn trotz allen "Tierwohls" immer noch Leute sagen, dass man den Konsum von Tierprodukten ethisch nicht vertreten kann, werden die, die vermeintlich gute Tierhaltung unterstützen, immer auch ins Zweifeln und ins Grübeln kommen. Und sie werden dich fragen. Hab Geduld, fang nicht von dir aus an, aber sei vorbereitet.

Was das Weihnachtsessen angeht: wenn du den Anblick und das "prahlerische Genießen" vom Festessen nicht ertragen magst, dann nimm nicht teil - notfalls mit einer Ausrede. Denn hier ist es ja nicht damit getan, dass sich jemand Mühe gibt, für dich ein tolles veganes Essen zu organisieren.

Benutzerbild von Morena
vegan51 PostsweiblichSchleswig-Holstein Level 3
15.10.2023
Hallo Libio,
so wie du die Situation und dein Empfinden dazu schilderst, würde ich dir empfehlen, mit einer Ausrede absagen. Sonst kommt es eventuell zu einer für dich unangenehmen Rechtfertigungssituation oder zu Diskussionen.
Bei mir ist es bis jetzt so, dass ich mit Nicht-Veganern essen gehen kann. Gehe aber nicht in Restaurants mit, wo es gar kein Gericht für mich gibt. Lob zu den nicht-veganen Speisen kommentiere ich nicht und blende solche Gespräche möglichst aus.
Versuche auch sonst mich mit Bemerkungen zurück zu halten - wird leider meist sowieso nicht auf wirkliches Interesse stoßen.
Ich hoffe du findest für dich eine gute Lösung.

Benutzerbild von Libio
Themen-Startervegan1.212 PostsweiblichBERLINLevel 4
16.10.2023
Danke euch.
Ich finde für das Gänseessen bestimmt eine Lösung. So wichtig bin ich ja nicht, dass ich da hin muss.
Bis jetzt bin ich immer in Restaurants mitgegangen und es war kein Problem. Bloss die Vorstellung von den Gänsen war besonders erschreckend.

Ich hoffe auch, dass ich routinierter werde, wenn mir mal wieder einer sagt, er konsumiert nur Produkte von Tieren, die gut gelebt haben.
Ich habe früher auch vieles nicht gewusst, oder hatte schrecklich falsche Vorstellungen.

Benutzerbild von Steja
vegan1.089 PostsweiblichDeutschland Level 4
16.10.2023
Ich mache es so, wenn ich selber zum Restaurantessen einlade, dann nur in ein Lokal, welches ausschließlich vegan ist. Ich bezahle kein Tierleid für andere. Damit fällt leider Peter Pan raus, es sei denn, ich weiß, dass mein Gast die vegane Variante wählt.
Wenn wir mit anderen essen gehen, dann gehe ich mit, aber nur in eine Pizzeria, zum Asiaten oder so. Ins Steakhaus würde ich niemals mitgehen, selbst wenn die vegane Angebote haben. Ich kann das auch nicht mehr ansehen.

Benutzerbild von Libio
Themen-Startervegan1.212 PostsweiblichBERLINLevel 4
25.10.2023
Ich habe jetzt meinem Chef gesagt, dass ich nicht kommen möchte, weil ich ja kein Fleisch esse.
Er hat mir sehr freundlich gesagt, dass ich aber gern dabei sein soll (es war ein kleiner Wettbewerb und ich habe mir den gemeinsamen Nachmittag sozusagen verdient), ich könne doch auch etwas anderes essen.

Also ich gehe hin. Aufgrund der Freundlichkeit von ihm.

Benutzerbild von Hyzenthlay
vegan53 PostsweiblichGöttingen Level 2
25.10.2023
Liebe Libio,
finde ich auch sehr schwierig, ich hoffe die Veranstaltung wird nicht zu schlimm!
Mir fällt es immer schwerer, nichts zu sagen. Wenn ich vor einem Jahr noch gesagt habe; "ist doch toll, daß du wenig Fleisch ißt!", empfinde ich das inzwischen als egal... Ich muß zu Hause üben, mich zurückzuhalten, denn mein Mann (der allerdings sehr gut findet, daß ich tue, was ich tue) findet, daß ich zu viel darüber rede und ein bißchen hat er recht.
Ich schaue mir viele Berichte über das Thema an und bin deswegen immer sensibler. Wie ich in Zukunft damit umgehe, wird sich zeigen, ich merke aber schon, daß die nächste Person, die mir doof kommt mit provokanten Sprüchen, vermutlich einiges abbekommen wird!

Benutzerbild von Crissie
vegan831 PostsweiblichLevel 4Supporter
27.10.2023
Ich gehe mittlerweile wieder mit, auch wenn alle anderen Fleisch essen. Zum einen, weil ich die Gesellschaft mag, aber auch, weil es nichts ändert, wenn ich nicht hingehe. So gibt es zumindest wieder Gespräche, warum ich Gemüse bestellt habe, und vielleicht bringt es jemanden zum Nachdenken. Ich will als Veganerin präsent sein, das macht es auch für andere leichter, die schon auf dem Weg dahin sind. Ich hatte aber auch Phasen, wo ich das nicht ertragen habe. Muss man nach Gefühl entscheiden.

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