vegan4.873 PostsweiblichSchwarzwaldLevel 4
30.05.2021Da geht es mir genauso wie Metta. Töchter zu alt, kein Enkel weit und breit. Wobei ich natürlich sagen muss, dass meine zwei vegetarisch bis vegan leben, von daher wird es bei einem Enkel denke ich genauso sein. Aber die Bücher sind sicher auch ein tolles Geschenk für werdende Eltern (wobei, wenn die Eltern omnivor leben, sie sicher nicht deshalb vegan werden), besonders wenn diese auch schon mit veganer Ernährung sympathisieren.
vegan270 PostsweiblichAppenzeller VorderlandLevel 2Supporter
31.05.2021Die beiden Bücher habe ich zwar schon in der Hand gehabt, habe sie aber nicht gekauft. Ich habe lieber in das Werk von Niko Rittenau „Vegan Klischee - ade“ investiert. Das fand ich fachlich sehr fundiert, es geht auch in einem Teil extra auf Schwangerschaft und Stillzeit ein.
So kann ich meine Ernährung gut gestalten. Mein Sohn „isst bei mir mit“, solange er noch im Bauch ist und während der Stillzeit auch. Meine 4jährige Tochter isst alles, was es vom Tisch gibt (ausser, wenn’s ihr zu scharf ist) auch da taugt das grosse fundierte Werk für mich also besser, als eines was spezifisch für Kinder ist.
Wenn ich die beiden in der Bibliothek oder so mal sichte, würde ich sie aber sicherlich ausleihen und lesen.
Was eigene Erfahrungen anbelangt, so kann ich folgendes über meine Blutwerte in der Schwangerschaft berichten. Als ich mit meiner Tochter schwanger war, waren meine Werte okay. Ich habe Folsäure genommen und mir wurde vom Arzt Eisen und Omega3 verordnet. Ernährt habe ich mich da omnivor. Mein Blutdruck war ab dem 4.Monat zu hoch.
In meiner zweiten Schwangerschaft, waren die Werte ähnlich, ich hatte aber zu wenig Vitamin B12. Das habe ich also zusätzlich zum Eisen und Omega3 auch noch bekommen. Folsäure hatte ich auch da ab Kinderwunsch schon genommen. Ich habe mich auch da omnivor ernährt. Was das Vitamin B12 anbelangt, habe ich einen Verdacht. Ich habe vor meiner ersten Schwangerschaft recht häufig Redbull getrunken. Als ich das erste Mal schwanger war habe ich damit aufgehört und anschliessend auch nicht wieder damit angefangen, besonders gesund ist es ja trotz der zugesetzten Vitamine nicht. Ich habe also wohl vorher einfach über das Redbull meinen B12 Bedarf gedeckt.
Die Schwangerschaft hat leider nicht so lange gedauert, dass ich über den Blutdruck etwas sagen kann.
Jetzt in der dritten Schwangerschaft ernähre ich mich vegan. Ich habe wieder ab Kinderwunsch Folsäure genommen. Das B12 habe ich damals weiter genommen, unabhängig von der Ernährungsweise.
Ansonsten sind meine Blutwerte top. Das Omega3:6 Verhältnis stellt den Arzt zufrieden und ich habe genug Eisen. Mein Blutdruck liegt jetzt Ende 7.Monat bei 120 zu 80, was laut der Arzthelferin ein „Bilderbuchwert“ ist.
Ansonsten war ich in dieser Schwangerschaft nicht ein einziges Mal krank oder auch nur verschnupft, während ich die beiden anderen Male das Gefühl hatte, dass ich quasi von Test bis Geburt durchgehend immer irgendwas hatte. Das könnte natürlich aber auch mit daran liegen, dass man sich durch die ganzen Coronamassnahmen im Moment auch schwerer mit einem Schnupfen oder so ansteckt. Auch habe ich dieses Mal so gut wie keine Wassereinlagerungen, obwohl ich mich aufgrund einer Symphysenlockerung (für die aber die Ernährung nix kann) viel weniger bewegen darf. In den beiden anderen Schwangerschaften hatte ich immer ganz schlimme Neurodermitisschübe, dieses Mal nur etwas trockene Haut.
Mein Sohn ist normal entwickelt. Er scheint sich einen Spass daraus zu machen bei allen Werten immer exakt den Durchschnittswert zu haben.
Soweit mal zum Thema Schwangerschaft. Da ich ja noch eine Vierjährige habe, mache ich mir natürlich auch einiges an Gedanken zur Ernährung von Kleinkindern, aber dazu mach ich dann gerne noch einen weiteren Post. Ich muss da nochmal ein wenig Gedanken ordnen und Fakten nachschlagen. Zudem ist der hier jetzt schon lang.
vegan4.873 PostsweiblichSchwarzwaldLevel 4
31.05.2021Vielen Dank Bianca für den ausführlichen Erfahrungsbericht.
Ich muss gestehen, ich habe meine zwei vegetarisch ernährt ohne mir allzu viele Gedanken über die Zusammensetzung zu machen (wobei man (oder zumindest ich) sich grundsätzlich nicht allzu viele Gedanken über das Essen gemacht hat, Hauptsache vegetarisch), aber sie sind beide groß geworden und leben heute selbst vegetarisch/vegan.
vegan270 PostsweiblichAppenzeller VorderlandLevel 2Supporter
01.06.2021Liebe Dana,
diese Einstellung zur Ernährung würde man sich heute manchmal etwas mehr wünschen, besonders wenn es um die Meinung der Allgemeinheit zum Thema vegane Kinderernährung geht.
Ich habe 12 Jahre an einer recht kleinen Schule unterrichtet und von vielen Familien mehrere Kinder über die Jahre in der Klasse betreut. So bekommt man, da bei mir Ernährung auch im Unterricht immer Thema war auch diesbezüglich Einblick in die Familien.
Wenn man also schaut, wer sich da laut DEG gesund ernährt, ist das ein erschreckend kleiner Prozentsatz. Ich habe Kinder erlebt, welche aufgrund ihrer Ernährung schon im Grundschulalter massiv übergewichtig waren. Viele mit Verdauungsbeschwerden und Allergien, welche von der Ernährung herrührten und auch Kinder welche mit Mangelerscheinungen beim Arzt gelandet sind. Keines dieser Kinder wurde vegan oder auch nur vegetarisch ernährt.
Wenn ich bei Elterngesprächen mit solchen Kindern, bei denen die Ernährung offensichtlich nicht gut für das Kind war, diese angesprochen habe, habe ich von anderen Pädagogen oft Kritik geerntet. Es wäre ein heikles Thema und die Ernährung wäre nun mal Privatsache, da darf man sich als Schule nicht einmischen.
Vor drei Jahren ist eine Familie zugezogen. Die Familie hatte drei Kinder, welche für mein Empfinden kerngesund waren. Zumindest waren keine der oben beschriebenen Schwierigkeiten ersichtlich. Irgendwann kam dann raus, dass die Familie schon seit vielen Jahren vegan lebte. ALLE DREI Lehrpersonen der Kinder fanden es notwendig das Thema am Elterngespräch anzusprechen und Bedenken zu äussern. Zum einen mit der Begründung es könnte ungesund sein, zum anderen, weil sie befürchteten, die Kinder könnten gemobbt werden. (Was beides bei übergewichtigen Kindern definitiv Begründung ist es an Gesprächen anzusprechen.)
Ich würde gerne glauben, dass das ein Einzelfall ist, aber habe leider das Gefühl, dass da mit zweierlei Massstäben gemessen wird, sobald es ums Thema Veganismus geht.
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26 PostsmännlichBalingenLevel 2
03.06.2021Ich finde das Thema sehr interessant und habe eine Fortbildung um Themen "vegane Ernährung für Mutter und Kind besucht" um meine Kenntnisse dahingehend zu erweitern.
Eine vegane Ernährung ist in der Schwangerschaft, Stillzeit oder später bei der Kinderernährung möglich ABER sollte gut geplant sein und die Eltern müssen sich mit dem Thema beschäftigen.
In meinem Beratungen habe ich oft die Erfahrung gemacht, dass die Eltern das wissen haben aber auch oft nicht ohne Unterstützung trauen. Ich empfehle aber auch immer mit einer qualifizierten Person die Ernährung zu besprechen um einen möglichen Mangel vorzubeugen.
Es ist auch zwingend notwendig sich mit Supplements zu beschäftigen und auch schon bei Kindern diese anzuwenden.
Die Ernährung sollte auch auf jeden Lebensabschnitt angepasst werden. In der Schwangerschaft sind andere Nährstoffe wichtig als beim Stillen oder später fürs Kind.