Smoothies
Erstellt 03.02.2016, von Meltem. Kategorie: Gesund vegan leben. 9 Antworten.
Smoothies
03.02.2016
Hi. Ich habe gelesen,dass laut der "Erfinderin" der Smoothies Victoria Boutenko man kein Wurzelgemüse also auch keine Rote Bete oder Karotten verwenden sollte. Weis jemand vllt den Grund für so eine Empfehlung? Gibt es einen Vorteil Karottensaft im Entsafter herzustellen als im Vitamixer zu mixen? Ich würde mich sehr freuen falls jemand dazu mehr weis. Vlg. Meltem
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03.02.2016
Hi. Ich habe gelesen,dass laut der "Erfinderin" der Smoothies Victoria Boutenko man kein Wurzelgemüse also auch keine Rote Bete oder Karotten verwenden sollte. Weis jemand vllt den Grund für so eine Empfehlung? Gibt es einen Vorteil Karottensaft im Entsafter herzustellen als im Vitamixer zu mixen? Ich würde mich sehr freuen falls jemand dazu mehr weis. Vlg. Meltem
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03.02.2016
Hallo Meltem,
du spricht einen Punkt an, auf den ich (wenn ich irgendwann einmal Zeit finde) in einem "Güner Smoothie Baukasten - Tipps und Tricks"-ähnlichen Thema eingehen wollte.
Das Problem bei "everything that grows beneath the surface" (auf Deutsch bei "allem was unter der Erde wächst) ist leider genau der Nährstoff in den ich mich verliebt habe:
Stärke
Um die Frage fundiert beantworten zu können muss man ersteinmal wissen, was Stärke im Körper macht und was sie eigentlich ist:
Stärke ist eine langkettige Form der Kohlenhydraten. Dabei besteht Stärke aus vielen Einfachzuckermolekülen, welche sich in der Knolle verdichtet haben und so ein Stärkemolekül formen.
Um diese "starken" Einfachzucker aus der Stärkeverbindung zu lösen, braucht der Körper eine gewisse Zeit. Deswegen ist Stärke auch eine so beliebte Form der Energie für Ausdauerathleten. Sie liefert über einen langen Zeitraum konstant Energie in Form von Zucker. Diesem langsamen Aufspalten haben wir es auch zu verdanken, dass nach dem Verzehr von stärkehaltigen Lebensmitteln unser Blutzuckerspiegel trotzdem relativ konstant bleibt (und damit auch kein / kaum Insulin ausgeschüttet wird).
Jedoch ist genau diese langsame Aufspaltung der Stärkemoleküle der Grund, weshalb sie für einen Grünen Smoothie nicht genutzt werden sollten.
Das Prinzip gilt jedoch nicht nur für Grüne Smoothies! Es ist vielen sicherlich schon passiert, ohne dass diese es realisiert haben:
Man sollte niemals Einfachzucker (z.B. Obst) essen, nachdem man Stärkehaltiges (z.B. Nudeln, Karoffeln, etc.) gegessen hat.
Die stärkehaltigen Lebensmittel verdauen langsam und "blockieren" den Verdauungstrakt so für die schnell verdauten Einfachzucker. Das kann u.a. zu Blähungen und Bauchschmerzen führen.
Wer auf der Sicheren Seite sein möchte, isst zuerst den Apfel, bevor die Reispfanne gegessen wird. Ansonsten ist es wahrscheinlich, dass der Apfel "in die Reispfanne rennt" und somit nicht schnell genug verdaut werden kann.
Im besten Fall hat man einige Zeit gewartet und die Reispfanne ist schon fast verdaut. Im schlimmsten Fall ist der Apfel (oder anderes Obst) die Nachspeise und fängt im Verdauungstrakt an zu gären.
Das ist kein schönes Gefühl
Fröhliches Mixen,
Falk
Ps: Ein kleiner Tipp am Rande:
Wenn du Melonen zum Smoothie verarbeitest, sollten keine anderen Zutaten verwendet werden. Wieso das so ist erkläre ich dann (hoffentlich) bald in dem Grüne-Smoothie Beitrag
5x bearbeitet
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Hallo Meltem,
du spricht einen Punkt an, auf den ich (wenn ich irgendwann einmal Zeit finde) in einem "Güner Smoothie Baukasten - Tipps und Tricks"-ähnlichen Thema eingehen wollte.
Das Problem bei "everything that grows beneath the surface" (auf Deutsch bei "allem was unter der Erde wächst) ist leider genau der Nährstoff in den ich mich verliebt habe:
Stärke
Um die Frage fundiert beantworten zu können muss man ersteinmal wissen, was Stärke im Körper macht und was sie eigentlich ist:
Stärke ist eine langkettige Form der Kohlenhydraten. Dabei besteht Stärke aus vielen Einfachzuckermolekülen, welche sich in der Knolle verdichtet haben und so ein Stärkemolekül formen.
Um diese "starken" Einfachzucker aus der Stärkeverbindung zu lösen, braucht der Körper eine gewisse Zeit. Deswegen ist Stärke auch eine so beliebte Form der Energie für Ausdauerathleten. Sie liefert über einen langen Zeitraum konstant Energie in Form von Zucker. Diesem langsamen Aufspalten haben wir es auch zu verdanken, dass nach dem Verzehr von stärkehaltigen Lebensmitteln unser Blutzuckerspiegel trotzdem relativ konstant bleibt (und damit auch kein / kaum Insulin ausgeschüttet wird).
Jedoch ist genau diese langsame Aufspaltung der Stärkemoleküle der Grund, weshalb sie für einen Grünen Smoothie nicht genutzt werden sollten.
Das Prinzip gilt jedoch nicht nur für Grüne Smoothies! Es ist vielen sicherlich schon passiert, ohne dass diese es realisiert haben:
Man sollte niemals Einfachzucker (z.B. Obst) essen, nachdem man Stärkehaltiges (z.B. Nudeln, Karoffeln, etc.) gegessen hat.
Die stärkehaltigen Lebensmittel verdauen langsam und "blockieren" den Verdauungstrakt so für die schnell verdauten Einfachzucker. Das kann u.a. zu Blähungen und Bauchschmerzen führen.
Wer auf der Sicheren Seite sein möchte, isst zuerst den Apfel, bevor die Reispfanne gegessen wird. Ansonsten ist es wahrscheinlich, dass der Apfel "in die Reispfanne rennt" und somit nicht schnell genug verdaut werden kann.
Im besten Fall hat man einige Zeit gewartet und die Reispfanne ist schon fast verdaut. Im schlimmsten Fall ist der Apfel (oder anderes Obst) die Nachspeise und fängt im Verdauungstrakt an zu gären.
Das ist kein schönes Gefühl

Fröhliches Mixen,
Falk
Ps: Ein kleiner Tipp am Rande:
Wenn du Melonen zum Smoothie verarbeitest, sollten keine anderen Zutaten verwendet werden. Wieso das so ist erkläre ich dann (hoffentlich) bald in dem Grüne-Smoothie Beitrag

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03.02.2016
Vielen Dank wiedermal für deinen tollen Beitrag! Hatte gerade einen Apfel mit ein paar Nüssen gegessen. Ist das ok?! Bisher kam in meinem Smoothie alles mögliche rein, was auch so weg musste an Gemüse bevor es vedirbt.
Was mich noch interessieren würde ist die Sache mit Phytinsäure. Bei Hülsenfrüchten weis ich dass man sie einweichen muss. Aber bei Nüssen,Reis und vielen Müslis bin ich mir noch im unklaren. Schön das wir dich in dieser Runde haben! Vlg. Meltem
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Vielen Dank wiedermal für deinen tollen Beitrag! Hatte gerade einen Apfel mit ein paar Nüssen gegessen. Ist das ok?! Bisher kam in meinem Smoothie alles mögliche rein, was auch so weg musste an Gemüse bevor es vedirbt.
Was mich noch interessieren würde ist die Sache mit Phytinsäure. Bei Hülsenfrüchten weis ich dass man sie einweichen muss. Aber bei Nüssen,Reis und vielen Müslis bin ich mir noch im unklaren. Schön das wir dich in dieser Runde haben! Vlg. Meltem
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03.02.2016
Huhu Meltem,
Weder Apfel noch Nüsse enthalten Stärke
Jedoch sollte man immer bedenken, dass die Fructose vom Apfel den Insulinspiegel ansteigen lässt, sich die Fettzellen öffnen und praktisch alles Fett aus den Nüssen direkt eingelagert wird
Da hast du ein sehr umstrittenes Thema angesprochen.
Phytinsäure stört unsere Aufnahme bestimmter Nährstoffe (z.B. Calcium) und hat generell die Angewohnheit nicht durch den Kochprozess abgebaut zu werden.
Hülsenfrüchte muss man ja zwangsläufig einweichen und kochen, bei Nüssen, Reis und Körnern (Getreide, etc.) hat jedoch (meiner Subjektiven Auffassung nach) kaum jemand in Deutschland davon gehört.
Wenn man sich Reis-basierte Kulturen anschaut (z.B. Japan) wird man schnell feststellen, dass Vollkornreis dort prinzipiell über Nacht in Wasser eingeweicht wird.
Durch das einweichen wird bei Nüssen, Reis und Körnern nicht nur die Phytinsäure abgebaut (nicht zu 100%, aber zu einem sehr hohen Anteil), sondern zugleich die Nährstoffaufnahme erleichtert (auch z.B. bei Nüssen).
Das Thema vom einweichen der Lebensmittel ist ein wenig zu komplex und historisch sehr bedeutend, um das ganze Ausmaß in 1 - 2 Beiträgen darzulegen, deswegen lasse ich es lieber bleiben und gebe stattdessen zwei konkrete Tipps:
- Alles trockene "körnige" (Hülsenfrüchte, Reis, Getreide, Nüsse, Ölsaaten wie Chia-, Lein-, Sesamsamen) sollte man immer erst einweichen (mindestens 8 Stunden am besten 24 Stunden) und dann vor Verzehr kochen (Nüsse und Ölsaaten anschließend nicht kochen)
- Bestenfalls sollte man nicht das Einweichwasser zum kochen verwenden. Vitamine und Mineralstoffe sind praktisch nicht im Einweichwasser vorhanden, dafür ist es jedoch wahrscheinlich, dass noch Schmutz und Dreck zurückgeblieben ist.
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Huhu Meltem,
Zitat Meltem:Hatte gerade einen Apfel mit ein paar Nüssen gegessen. Ist das ok?!
Weder Apfel noch Nüsse enthalten Stärke


Zitat Meltem:Was mich noch interessieren würde ist die Sache mit Phytinsäure. Bei Hülsenfrüchten weis ich dass man sie einweichen muss. Aber bei Nüssen,Reis und vielen Müslis bin ich mir noch im unklaren.
Da hast du ein sehr umstrittenes Thema angesprochen.
Phytinsäure stört unsere Aufnahme bestimmter Nährstoffe (z.B. Calcium) und hat generell die Angewohnheit nicht durch den Kochprozess abgebaut zu werden.
Hülsenfrüchte muss man ja zwangsläufig einweichen und kochen, bei Nüssen, Reis und Körnern (Getreide, etc.) hat jedoch (meiner Subjektiven Auffassung nach) kaum jemand in Deutschland davon gehört.
Wenn man sich Reis-basierte Kulturen anschaut (z.B. Japan) wird man schnell feststellen, dass Vollkornreis dort prinzipiell über Nacht in Wasser eingeweicht wird.
Durch das einweichen wird bei Nüssen, Reis und Körnern nicht nur die Phytinsäure abgebaut (nicht zu 100%, aber zu einem sehr hohen Anteil), sondern zugleich die Nährstoffaufnahme erleichtert (auch z.B. bei Nüssen).
Das Thema vom einweichen der Lebensmittel ist ein wenig zu komplex und historisch sehr bedeutend, um das ganze Ausmaß in 1 - 2 Beiträgen darzulegen, deswegen lasse ich es lieber bleiben und gebe stattdessen zwei konkrete Tipps:
- Alles trockene "körnige" (Hülsenfrüchte, Reis, Getreide, Nüsse, Ölsaaten wie Chia-, Lein-, Sesamsamen) sollte man immer erst einweichen (mindestens 8 Stunden am besten 24 Stunden) und dann vor Verzehr kochen (Nüsse und Ölsaaten anschließend nicht kochen)
- Bestenfalls sollte man nicht das Einweichwasser zum kochen verwenden. Vitamine und Mineralstoffe sind praktisch nicht im Einweichwasser vorhanden, dafür ist es jedoch wahrscheinlich, dass noch Schmutz und Dreck zurückgeblieben ist.
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03.02.2016
Man lernt nie aus. Danke für deine Mühe.
sorry,dass ich nochmal nachfrage: wenn es kein grüner Smoothie ist,spricht dann nichts gegen die Zubereitung z.B. eines Karottensaftes im Mixer? Oder wäre es sinnvoll zusätzlich einen Entsafter zu besorgen?
Ich muss jetzt ständig an das Nussfett an meinen Hüften denken.
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Man lernt nie aus. Danke für deine Mühe.

Ich muss jetzt ständig an das Nussfett an meinen Hüften denken.

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03.02.2016
Karottensaft im Mixer ist allein deshalb gesünder, weil auch der "Trester" mitverwertet wird. Schmeckt jedoch anders als aus dem Entsafter
Wir besitzen z.B. beides, nutzen den Entsafter aber nur bei Obstüberschuss im Sommer und wenn wir auch Verwendung für den Trester haben (da gibt es mehr Verwendung für, wie man auf den ersten Blick erkennt). Ich finde es prinzipiell zu schade die Hälfte des guten Obstes / Gemüses in den Müll zu werfen / zu kompostieren
Ps: Wegen dem Nussfett brauchst du dir keine großen Gedanken machen. Wenn sich dein Blutzuckerspiegel im Laufe des Tages wieder normalisiert (also kein weiterer Einfachzucker für ein paar wenige Stunden konsumiert wird) wird auch wieder eingelagertes Fett abgebaut. Prinzipiell sind Fetteinlagerung und Fettvebrennung voneinander losgelöste Prozesse.
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Zitat Meltem:wenn es kein grüner Smoothie ist,spricht dann nichts gegen die Zubereitung z.B. eines Karottensaftes im Mixer? Oder wäre es sinnvoll zusätzlich einen Entsafter zu besorgen?
Karottensaft im Mixer ist allein deshalb gesünder, weil auch der "Trester" mitverwertet wird. Schmeckt jedoch anders als aus dem Entsafter

Wir besitzen z.B. beides, nutzen den Entsafter aber nur bei Obstüberschuss im Sommer und wenn wir auch Verwendung für den Trester haben (da gibt es mehr Verwendung für, wie man auf den ersten Blick erkennt). Ich finde es prinzipiell zu schade die Hälfte des guten Obstes / Gemüses in den Müll zu werfen / zu kompostieren

Ps: Wegen dem Nussfett brauchst du dir keine großen Gedanken machen. Wenn sich dein Blutzuckerspiegel im Laufe des Tages wieder normalisiert (also kein weiterer Einfachzucker für ein paar wenige Stunden konsumiert wird) wird auch wieder eingelagertes Fett abgebaut. Prinzipiell sind Fetteinlagerung und Fettvebrennung voneinander losgelöste Prozesse.
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04.02.2016
Huhu Jonna,
hier findest du ein aktuelles Thema dazu:
https://www.vegpool.de/forum/vegan-kochen-backen/trester-verwendungsmoeglichkeiten-1.html
Wenn du dich inspiriert fühlst und noch weitere Ideen hast, nur her damit
Grüße,
Falk
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Huhu Jonna,
Zitat Jonna:Aber Nefasu: Was kann man denn zum Beispiel Tolles mit dem Trester machen? :oo
hier findest du ein aktuelles Thema dazu:
https://www.vegpool.de/forum/vegan-kochen-backen/trester-verwendungsmoeglichkeiten-1.html
Wenn du dich inspiriert fühlst und noch weitere Ideen hast, nur her damit

Grüße,
Falk
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