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Palmöl - vegan oder nicht?

Erstellt 02.09.2014, von kilian. Kategorie: Gesund vegan leben. 24 Antworten.

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Rudolfo
18.09.2016
Zitat Jonna:
Weißt du denn da zufällig mehr von, woher die Anbauflächen dann herkommen?

Da bin ich auf die Informationen der Anbieter angewiesen, so schreibt z.B. Alnatura: "Die dortigen Plantagen wurden ausschließlich auf Flächen angebaut, die bereits vorher landwirtschaftlich (meist als Weideflächen) genutzt wurden. Damit wird sichergestellt, dass kein Urwald oder Primärwald vernichtet wird." (1)
und
"Der ökologische Ölpalmen-Anbau schließt die Rodung von Primär- oder Urwäldern aus. Das ist auch einer der Gründe, weshalb der Bio-Anteil von Palmöl nicht beliebig ausgedehnt werden kann. Die Palmöl-Lieferanten unserer Herstellerpartner kultivieren Ölpalmen nur auf solchen Flächen, die vorher bereits landwirtschaftlich genutzt wurden (z. B. als Weideland)." (2)

Auch hier ist wieder abzuwägen, Jonna, inwieweit den Herstellern zu trauen ist, ob Landgrabbing ein Thema ist und und und - das kann wieder jeder nur mit sich selber abmachen.

Quellen: (1) https://www.alnatura.de/de-de/panorama/faq/palmoel-fragen-und-antworten/3-wie-unterscheidet-sich-bio-palmoel-von-konventionellem-palmoel
(2) https://www.alnatura.de/de-de/panorama/faq/palmoel-fragen-und-antworten/7-werden-direkt-oder-indirekt-urwaldflaechen-fuer-alnatura-produkte-zerstoert

1x bearbeitet

Benutzerbild von nannyo
vegetarisch342 PostsweiblichSchleswig-Holstein Level 2
18.09.2016
Ich stelle mir da immer die Frage, ob die Erzeuger von Palmöl nicht den Urwald roden, ein Jahr lang Kühe draufstellen und dann behaupten, es wäre Bio, weil ja kein Primärwald gerodet wird. Von daher - kein Palmöl für mich. Auch nicht Bio.
LG Nanny

Benutzerbild von Jogi
vegan377 PostsmännlichErlangenLevel 2
19.09.2016
Einen kompletten Verzicht auf Palmöl finde ich nicht erforderlich. Ich halte es hier wie in diesem Artikel "Kein Palmöl ist auch keine Lösung":
http://www.codecheck.info/news/WWF-Studie-Kein-Palmoel-ist-auch-keine-Loesung-151207

Ein bewusster Verbrauch und Bio-Qualität sind sicherlich notwendig, ein Verzicht in meinen Augen nicht.

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23 PostsLevel 2
19.09.2016
Zitat Jonna:
Also ich kaufe prinzipiell keine Produkte mit Palmöl, abgesehen von einer Ausnahme: Alsan nutze ich ab und an zum Backen.


Ich bin da auch etwas strenger mit mir, weil ich weiß was dahinter steckt. Das wäre in etwa so: "Ich kaufe kein Fleisch, aber bei Wiesenhof mache ich eine Ausnahme". Soll jetzt nicht böse gemeint sein, Jonna.

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Nefasu
19.09.2016
Zitat melli:
Das wäre in etwa so: "Ich kaufe kein Fleisch, aber bei Wiesenhof mache ich eine Ausnahme".

Ne ;)
Ein Argument ist mehr als die Summe seiner Argumentanden.

Vergleichbar wäre der Spruch:
Ich kaufe kein Fleisch, aber Wiener Würstchen schnibbel ich in den Eintopf.

Wie dies zu bewerten ist, muss natürlich jeder für sich entscheiden, denn moralisches Handeln ist immer Relativ.

So ist obrige Aussage natürlich "schlechter" als "Ich lebe Vegan" aber um Klassen "besser" als die gängige Einstellung "Fleisch gehört zu jeder Mahlzeit".

Grüße,
Falk

2x bearbeitet

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SmoothieLove
09.05.2017
Uuui.. vielen Dank für den Hinweis.. Ist ja heftig. Wusste ich gar nicht, das hierfür so viele Wälder gerodet werden.. echt traurig! :-(

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Hinterfrager
09.05.2017
Zitat Jogi:
Einen kompletten Verzicht auf Palmöl finde ich nicht erforderlich. Ich halte es hier wie in diesem Artikel "Kein Palmöl ist auch keine Lösung":
http://www.codecheck.info/news/WWF-Studie-Kein-Palmoel-ist-auch-keine-Loesung-151207

Ein bewusster Verbrauch und Bio-Qualität sind sicherlich notwendig, ein Verzicht in meinen Augen nicht.


Du meinst diese Siegel und Seelenverkäufer?

Die Sache mit dem Palmöl

"Das liegt daran, dass der WWF nicht will, dass über diese Dinge öffentlich diskutiert wird", meint der Filmemacher. "Immerhin ist das WWF-Symbol, der Panda, laut Marktforschung die viertglaubwürdigste Marke der Welt. Das bringe allen Beteiligten etwas. Natürlich habe er auch ein Projekt gefunden, bei dem Regenwald durch die Zusammenarbeit von Plantagen und dem WWF gerettet wurde, so Huismann weiter. "80 Hektar Regenwald wurden gerettet, 1.400 Hektar zur Palmölplantage umgewandelt. Auf dieser Fläche kann der Orang-Utan nicht überleben, aber die Fotos sehen hier bei uns in Deutschland natürlich toll aus."

aus http://www.taz.de/!5118170

In meinen Augen ist Bio-Palmöl genauso absurt wie nachhaltige Fischerei und ein Verzicht die beste "Waffe" des Konsumenten ;)

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Nefasu
09.05.2017
Hallo Hinterfrager,

Palmöl ist in erster Linie ein Produkt, welches nicht signifikant mehr ökologische Nachteile bietet als viele andere, industriell genutzte, Lebensmittel.

Problematisch ist hier, ökologisch gesehen, nicht der generelle Anbau von Palmöl (ebenso wie die Fischerei), sondern die Menge die vom Menschen angebaut, bzw. von der Industrie verwendet wird.

Dass heutzutage fast ausschließlich Palmöl verwendet wird, hat sich die Gesellschaft sowohl durch ihr festhalten am Kapitalismus[*1] als auch durch ihre von einem großen Elektronikkaufhaus so treffend formulierte "Geiz ist Geil"-Mentalität ein eigenes Ursache-Wirkungs-Paradoxon geschaffen..

Dafür allerdings Palmöl die Schuld zu geben halte ich prinzipiell für den falschen Weg. Wenn Palmöl nicht mehr vom Markt angenommen wird, schafft es die Industrie mit Sicherheit einen neuen, klimaschädlichen, Plamölersatz zu produzieren, welcher widerum erst Jahrzehnte später kritisiert wird.

Man merke prinzipiell: Nicht die Pistole ist "böse" sondern der Mensch der sie benutzt.

Somit kann Bio-Palmöl durchaus eine gute Alternative sein, wenn denn auch gleichzeitig die industrielle Nachfrage (z.B. aus aktuellen Imagegründen) sinken und ökologischere Alternativen erforscht werden würden.

Grüße,
Falk

[*1] nach dem Konzept des Kapitalismus macht die Industrie nämlich alles richtig: möglichst viel Gewinn ohne Rücksicht auf Verluste

2x bearbeitet

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1.266 PostsweiblichS' LändleLevel 2
09.05.2017
Ich finde die Fragestellung im Titel irgendwie irreführend - vegan heißt in seiner einfachsten Definition: Verzicht auf den Konsum tierischer Produkte. Das heißt kein Honig, kein Leder, keine Milch... aber eben nicht, dass das Produkt menschenfreundlich, fair und generell ökologisch verträglich ist oder auch nur total natürlich.
Manche Veganer meinen ja, nur selbstversorgung ist vegan, Kleidung aus ungefärbter Naturfaser ist vegan und synthetik nicht - da baut sich jeder irgendwann ziemlich eigene Definitionen zusammen, die dann für keinen mehr brauchbar sind.
Irgendso ein Internetblogger hat auch mal erklärt, warum Mandeln nicht vegan sind, ihre Herstellung beutet nämlich Bienen aus und ist ein Standbein für Imker - daher ist jeder Vegetarier, der Nussmus isst und kein Veganer.
Von daher finde ich, um den Bogen zurückzuschlagen, dass die Frage nicht sein sollte: ist das vegan, sondern ist das vertretbar.

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Hinterfrager
09.05.2017
@ pummelchen - wo de Recht hast, haste recht.
Per se ist Palmöl natürlich vegan.

@ Nefasu - jao klar aber ich sehe den sog. Bioanbau von Palmöl, sowie den "nachhaltigen" Fischfang ökologisch für Problematisch - wäre so wie "ein bißchen Massentierhaltug" ist ja nicht so schlimm ;)
Und beim Kapitalismus muss der Gewinn stimmen - welchen Gewinn hat man, wenn man Nüsse in Palmöl röstet ?

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