Hallo paelsa,
einige sehr gute Antworten hast du ja bereits bekommen.
Ein ähnliches Problem hatten wir im Forum schonmal diskutiert, evtl. findest du auch hier die ein oder andere hilfreiche Antwort:
https://www.vegpool.de/forum/vegan-gesundheit/haarausfall-eisenmangel-1.html
Evtl. interessiert dich noch die Meinung eines ehem. Leidensgenossen und praktizierenden Haarzüchters.
Zitat paelsa:
Und könnt Ihr mir das vielleicht aus eigener Erfahrung beantworten: Stimmt es, dass die Haare durch vegane Ernährung dicker werden können?
Theoretisch kann die Haardichte
durch viele Faktoren beeinflusst werden:
Wasserhärte, Pflegeprodukte und Nährstoffzufuhr, um nur die mMn. 3 wichtigsten Punkte zu erwähnen.
Aus eigener Erfahrung ist die Wachstumsrate meiner Haare bei Umstellung auf die rein pflanzliche Ernährungsweise für ca. 3 Monate
merkbar zurückgegangen.
Das mag rückblickend betrachtet u.a. daran gelegen haben, dass ich die Nährstoffanforderungen meines Körpers im Macro-Zyklus einer Jahreszeit nicht ausreichend gedeckt hatte.
Auf jeden Fall kann ich sagen, dass auch in dieser negativen Episode die Wachstumsrate meiner Haare
nicht einmal ansatzweise so extrem gestört wurde wie durch meinen ehemaligen Umzug von NRW (sehr weiches Wasser) nach Hessen (sehr! hartes Wasser) sowie durch die Verwendung von konventionellen Pflegeprodukten wie Shampoo und Conditioner (inkl. "Naturkosmetik" wie Alverde).
Im Nachhinein ist es schwer zu sagen welcher Faktor sich zu welchem Anteil an meiner momentanen Haarlänge und -gesundheit verantwortlich zeichnet, aber durch die Umstellung auf eine ausgewogene Ernährung, inkl. Deckung aller Mikronährstoffanforderungen im Makro-Zyklus einer Jahreszeit, sowie der Umstellung von konventionellen Haarpflegeprodukten auf die ausschließliche Pflege mit Roggenmehl habe ich nicht nur meine Haardichte und -gesundheit wiederherstellen können, sondern konnte sogar, trotz feinem "Feen Haar", die (damals angenommenen) 50cm auf zwischenzeitlich >80cm Terminallänge (Tendenz steigend) erhöhen
Zitat paelsa:
Manche behaupten aber genau das Gegenteil... Und zwar, dass sie erst wieder dicke Haare hatten, als sie Fleisch gegessen haben.
Das ist auch durchaus glaubhaft
Wer sich nicht auf den Nährstoffhaushalt des Körpers achtet, seine / ihre Haare mit Chemiekeulen überlastet oder auch ansonsten recht sorglos behandelt, wird keinen großen Erfolg bei der Haarzucht haben - vollkommen unabhängig von der praktizierten, oder vermeintlich praktizierten, Ernährungsform
Auch fleischlose Kost kann sehr einfach ungesund und unausgewogen gestaltet werden, wenn (Grundlagen-)Wissen fehlt und liefert dann entsprechendes, negatives, Feedback unseres Körpers.
Dieses Feedback, dann allerdings auf die Ernährungsform im Allgemeinen zu beziehen ist ähnlich sinnvoll wie für alle Autounfälle das Fahrzeug, nicht aber den Fahrstil verantwortlich zu machen.
Oder anders ausgedrückt: Wenn der Bauer nicht schwimmen kann, ist die Badehose schuld
Zitat paelsa:
Aber man kann seine Haare, zumindest wenn man alles gut plant und der Körper sich an die Umstellung "gewöhnt" hat, "behalten", oder? Also sie in dem Zustand behalten, in dem sie normalerweise sind?
Ich würde sogar, aus eigener Erfahrung, behaupten, dass die Haare wesentlich gesünder werden.
Da u.a. keine Fremdhormone (Milch, Ei) und auch im Allgemeinen weniger Giftstoffe (Antibiotikarückstände, Pestizide, Leichengifte und Stresshormonrückstände im Fleisch) aufgenommen werden, hat hier die Haut (einschl. der Kopfhaut), in der Funktion unseres größten Entgiftungsorgans, generell weniger zu tun und kann sich stattdessen mehr mit der Bildung von Haarzellen beschäftigen
Zitat paelsa:
denn im Moment fülle ich meinen Speicher hauptsächlich, indem ich Hohes C Plus Eisen trinke... Ich weiß nicht, ob das gut oder schlecht ist.
[...]
Und ich weiß auch, dass Omnivoren genauso Mängel bekommen können, aber das tierische Eisen wird ja grundsätzlich besser verwertet
Zum Thema Eisensäfte hatten wir schonmal eine kleine Diskussionsrunde:
https://www.vegpool.de/forum/vegan-gesundheit/eisensaefte-trinkt-sie-jemand-1.html
Vielleicht findest du dort ja die ein oder andere hilfreiche Antwort
Im 3. Antwortbeitrag gehe ich übrigens auf die Resorptionsrate von Häm Eisen und nicht-Häm Eisen ein und wieso die Unterschiede, unter gewissen Rahmenbedingungen, praktisch vernachlässigt werden können.
Zitat paelsa:
über Aminosäuren hab' ich mir ehrlich gesagt bis jetzt noch nieeeee Gedanken gemacht. :oo
Damit kann man nie früh genug anfangen
Da Aminosäuren die Bausubstanz unserer Zellen sind, wirkt sich ein Mangel meist direkt auf die Bildung von Muskel-, Haut- und Haarzellen aus.
Als Grundlage der Wissensbeschaffung kann ich den Bericht der WHO (2007) nur wärmstens empfehlen:
http://www.who.int/nutrition/publications/nutrientrequirements/WHO_TRS_935/en/
Von den tatsächlichen Bedarfswerten bis zu den Resoptionsprozessen der einzelnen Aminosäuren bietet dieser Bericht mMn. eine fundierte Basis zur Verständnis einer optimalen Protein- und Aminosäuren Versorgung sowie ausreichend Hintergrundwissen, um u.a. die Empfehlungen der DGE als das zu erkennen was sie sind: willkürlich festgelegte Werte ohne Bezug zur fundierten Wissenschaft
Liebe Grüße,
Falk